Verkäufer rechtfertigt sich - Behinderte Seniorin (86) muss in Italien 1155 Euro für Wurst und Käse zahlen

In Porto Istana auf Sardinen haben zwei Touristen aus Mailand für vier Stück Käse und eine Wurst stolze 1155 Euro zahlen müssen. Die ältere Frau, die zudem seh- und gehbehindert ist, bemerkte erst nach dem Bezahlvorgang den horrenden Betrag. Ihr Begleiter hatte die Einkäufe bereits ins Auto geladen, wie "La nuova Sardegna" berichtete. 

Der Händler sieht "kein Problem"

Nach Entdeckung des hohen Preises versuchte die Familie, den Händler aufzuspüren, und kontaktierte schließlich die Finanzpolizei und die Carabinieri in Buddusò. Der "Corriere della Sera" berichtet, dass der Händler seine Preise verteidigte: "Es ist ein freier Markt, ich sehe kein Problem." Er behauptete zudem, die Kundin im Vorfeld über den Preis informiert zu haben. 

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Der Händler wies auch die Einwände bezüglich des Alters und der Sehkraft der Touristin und ihrer Begleitung zurück. Gegenüber der "Corriere della Sera" schilderte er: "Sie schienen mir geistig vollkommen klar zu sein, sie sind Auto gefahren und haben per App bezahlt." Die Familie erstattete Anzeige. 

Höhe der Servicegebühren in Italien ist Diskussions-Thema

In Italien sind Servicegebühren, bekannt als "Coperto", üblich und werden oft pro Person für die Bereitstellung von Brot und Gedeck berechnet. Diese Gebühren fließen in der Regel nicht an das Servicepersonal, sondern an den Restaurantinhaber. 

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In einem anderen Fall sorgte ein Restaurant in Kärnten, Österreich, für Aufsehen, indem es acht Euro für einen zusätzlichen leeren Teller verlangte. Der Wirt verteidigte diese Gebühr mit Verweis auf die faire Entlohnung seiner Mitarbeiter und den höheren Aufwand durch zusätzliche Teller.

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58 Euro für Servieren eines Geburtstagskuchens: Empörung in italienischem Restaurant

Ein anderes Restaurant in Arezzo, Italien, hat wegen einer ungewöhnlichen Servicegebühr für Aufsehen gesorgt. Die Familie musste 58 Euro für das Schneiden und Servieren eines mitgebrachten Geburtstagskuchens zahlen. Die Gesamtrechnung nach dem Abendessen betrug 659 Euro. Die Tochter der Familie teilte ein Foto der Rechnung auf Facebook, auf der die Gebühr von 4,50 Euro pro Gast für den Kuchenservice ersichtlich war. Der Restaurantbesitzer verteidigte die Gebühr und erklärte, dass sein Lokal keine allgemeine Servicepauschale erhebt.

In Italien sind Servicegebühren in Restaurants üblich, oft in Form einer „Coperto“-Gebühr, die normalerweise zwischen ein und drei Euro pro Person liegt und für die Bereitstellung von Brot und Gedeck berechnet wird. Auch in Österreich gab es kürzlich eine ähnliche Diskussion, als ein Restaurant am Wörthersee acht Euro für einen zusätzlichen leeren Teller verlangte. Diese Praxis wurde von Gastwirt Abnoub Shenouda als gerechtfertigt bezeichnet, da sie den zusätzlichen Aufwand widerspiegele.