Italien - Restaurant verlangt 58 Euro für das Servieren eines Geburtstagskuchens

Ein Restaurant in Arezzo, einer Ortschaft in Italien, hat Empörung bei seinen Gästen ausgelöst. Für das Schneiden und Servieren eines mitgebrachten Geburtstagskuchens stellte das Restaurant 58 Euro in Rechnung. Das berichtet der „Corriere Fiorentino“.

Die betroffene Familie hatte zuvor gefragt, ob sie den Kuchen aus der Konditorei mitbringen dürfe. Nach einem Abendessen betrug die Gesamtrechnung 659 Euro, die auch die Gebühr für den Kuchenservice enthielt. Die Tochter der Familie teilte ein Foto der Rechnung auf Facebook.

Aus der Rechnung geht hervor, dass das Restaurant pro Gast 4,50 Euro für das Servieren des Kuchens berechnet hat. Das Restaurant habe der Familie laut „Corriere Fiorentino“ erklärt, diese Gebühr sei eine Regel des Hauses.

Wirt verteidigt Service-Gebühr

Der Restaurantbesitzer bestätigte gegenüber „Corriere Fiorentino“, dass es zu dem Vorfall kam. Er erklärte, dass sein Restaurant keine allgemeine Servicepauschale berechnet, wie das oft in Italien üblich ist. Er erklärt: „Wenn man bedenkt, dass in Arezzo die durchschnittliche Servicepauschale bei 2,50 Euro pro Person liegt, ist der Unterschied nicht so groß.“

Von seinem Personal hätte er sich in der Situation trotzdem mehr „Fingerspitzengefühl“ erhofft. „Lieber 50 Euro weniger, dafür zufriedene Gäste“, findet der Wirt.

Servicegebühren sind in Italien Standard

In italienischen Restaurants findet sich tatsächlich häufig der Posten „Coperto“ auf der Rechnung. Diese Servicegebühr, die normalerweise pro Person berechnet wird und zwischen ein und drei Euro liegt, bezieht sich aber in der Regel auf die Bereitstellung von Brot und Gedeck am Tisch, wie „N26“ berichtet. Es handelt sich dabei nicht um Trinkgeld, sondern um eine Aufwandsentschädigung.

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Die Einnahmen aus dem „Coperto“ gehen in der Regel an den Restaurantinhaber und nicht an das Servicepersonal. Laut „N26“ kann die Gebühr manchmal auch schon im Menüpreis enthalten sein.

Wirbel um 8-Euro-Gebühr für leeren Teller in Kärntner Restaurant

Auch ein Restaurant am Wörthersee in Kärnten sorgte kürzlich für Aufsehen. Die Gaststätte verlangt acht Euro für einen zusätzlichen leeren Teller, den sogenannten „Räuberteller“. Diese Praxis, die auf der Speisekarte vermerkt ist, stößt in sozialen Netzwerken auf heftige Kritik. Gastwirt Abnoub Shenouda verteidigt die Gebühr: „Wir sind ein exklusives Restaurant in Top-Lage am Wörthersee. Ich zahle faire Gehälter und auch ich will etwas verdienen. Daher verlange ich für einen zweiten Teller Geld.“

Kärntner Wirtesprecher Stefan Sternad unterstützt diese Praxis und erklärt gegenüber dem ORF: „Es steht in der Karte, wie viel es kostet und für was es ausgepreist wird.“ Er betont, dass solche Regelungen klar kommuniziert werden und keinen Grund zur Aufregung bieten. Der zusätzliche Teller bedeute mehr Aufwand und daher seien die Kosten gerechtfertigt. Laut ORF-Berichten wird diese Praxis in Teilen Österreichs zunehmend Standard.