Starmer entlarvt Trumps Lügen vor laufenden Kameras – US-Präsident erinnert sich nicht an Diktatur-Vergleich
Nach Macron hat auch Starmer Trump vor laufenden Kameras im Weißen Haus widersprochen. Zudem wollte sich Trump an eine Aussage nicht mehr erinnern.
Washington – Der britische Premier Keir Starmer hat Donald Trump vor laufenden Kameras im Weißen Haus mehrmals unterbrochen, um Lügen des US-Präsidenten klarzustellen. Das berichtete die US-amerikanische Nachrichtenseite The Daily Beast.
Nachdem Trump von einem Zoll-Ungleichgewicht zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union gesprochen hatte, grätschte Starmer verbal dazwischen und sagte: Die Handelsbeziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA seien „fair, ausgewogen und wechselseitig.“ Er fügte hinzu: „Tatsächlich haben Sie einen kleinen Überschuss. Wir sind also in einer anderen Lage.“
Bei Besuch in Washington: Starmer deckt Trumps Lügen auf
Im weiteren Verlauf wies Starmer eine weitere Behauptung Trumps – dass alle europäischen Staaten für deren Unterstützung der Ukraine Zinsen zurückerhalten – zurück. Trumps falsche Aussage: Die Europäer bekämen „ihr Geld zurück, indem sie Geld geben. Wir bekommen das Geld nicht zurück. Ich fand das eine sehr unfaire Situation“, sagte Trump. Die Behauptung korrigierte Starmer umgehend.
Dann überraschte Trump die anwesenden Reporterinnen und Reporter. Auf die Frage, ob er Selenskyj immer noch für einen Diktator halte, reagierte Trump überrascht und behauptete: „Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe. Nächste Frage.“ Zuvor hatte Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht als Diktator bezeichnen wollen.

Zudem konnte Starmer auch eine haltlose Behauptung des US-Vizepräsidenten J.D. Vance klarstellen. Als ein Reporter Trump um eine Stellungnahme über Vances Äußerungen – die Meinungsfreiheit im Vereinigten Königreich sei „auf dem Rückzug“ – gebeten hatte, reichte dieser die Frage direkt an Vance weiter. Dieser sagte: „Ich habe gesagt, was ich gesagt habe.“ Er fügte hinzu: „Wir haben eine besondere Beziehung zu Großbritannien und unseren europäischen Verbündeten, aber es gab Einschränkungen der Meinungsfreiheit.“
Bei Trump-Besuch: Starmer widerspricht Vance
Starmers Reaktion: „Wir haben schon sehr lange Meinungsfreiheit, sie wird noch lange andauern, und darauf sind wir sehr stolz.“ Der britische Regierungschef wollte der Aussage von Vance nicht zustimmen: „Nein. Ich meine, wir würden sicherlich nicht über die USA hinausreichen wollen, und das tun wir auch nicht, und das ist absolut richtig. Was die Meinungsfreiheit in Großbritannien betrifft, bin ich sehr stolz auf unsere Geschichte dort.“
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Bereits vor wenigen Tagen hatte der französische Präsident Emmanuel Macron Trump vor laufenden Kameras widersprochen. Zudem sorgten zwei kuriose Szenen für internationale Schlagzeilen. Während des Treffens mit Macron überraschte Trump mit einer Aussage über Nato-Truppen in der Ukraine.
Am Freitag (28. Februar) wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus erwartet. Dort soll er ein Abkommen zwischen der Ukraine und den USA über militärische Hilfsleistung und Seltene Erden unterzeichnen. Derweil verhandeln die USA über einen möglichen Frieden im Ukraine-Krieg mit Russland. Nun soll Kremlchef Putin eine rote Linie gezogen haben. (Jan-Frederik Wendt)