Abschreckung gegen Putin: Pistorius räumt mit Gerücht um F-35-Kampfjets auf

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Während weltweit Länder wegen Donald Trumps Zollpolitik Zweifel an F-35-Bestellungen bekommen, bekräftigt Boris Pistorius das Vorhaben.

Berlin – Er ist der große Mahner mit Blick auf den brutalen Ukraine-Krieg und das Russland-Regime des Kreml-Autokraten Wladimir Putin. Auch an diesem Freitag (11. April) deutete viel darauf hin, dass Boris Pistorius (SPD) Bundesverteidigungsminister Deutschlands bleibt.

F-35-Kampfjets aus den USA: Boris Pistorius rechtfertigt Bestellung für die Bundeswehr

In einer schwarz-roten Koalition, die Themen wie Migration (etwa Stichwort Westbalkan-Regelung) und Sicherheitspolitik eigenen Bekundungen zufolge in den kommenden Jahren voranbringen will. Ein Beispiel: Die Bundeswehr hat eine Liste mit Waffenprioritäten veröffentlicht, um die Abschreckung gegenüber Putins Moskau gewährleisten zu können.

Zu den bereits getätigten milliardenschweren Bestellungen zählen 35 hochmoderne F-35-Tarnkappenjäger aus den USA. Zuletzt verunsicherte aber die rigide Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Länder wie Kanada sollen mit Bestellungen von F-35-Kampfjets hadern. Ressortleiter Pistorius hat den Kauf der deutschen Charge nun verteidigt und gerechtfertigt.

Das Moskau-Regime von Russland-Autokrat Wladimir Putin stellt eine Bedrohung für Europa dar. Das bekräftigt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD, re.). © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / ZUMA Press Wire / Political-Moments

F-35-Kampfjets für die Bundeswehr: Boris Pistorius bekräftigt Kauf für die Luftwaffe

„Ich kenne kein Land, das von seinen Verträgen zurückgetreten ist bei der F-35, und ich halte das auch für richtig. Die F-35 ist ein multinationales Projekt. Acht Länder haben sich an der Entwicklung beteiligt, darunter fünf Europäer. Nato-Nationen nutzen aktuell oder künftig die F-35“, sagte der 65-jährige Norddeutsche dem Spiegel und erzählte: „Bestimmte Teile werden außerhalb der USA gefertigt, für den Rumpf etwa in Deutschland.“

Niemand könne bestreiten, „dass es bei solchen Verträgen auch Unwägbarkeiten gibt. Aber die Alternative, daraus jetzt auszusteigen, wäre mit Milliardenkosten verbunden. Und dazu noch mit einem Bruch des Verhältnisses zu den USA, das wir ja erhalten wollen“, erklärte der Sozialdemokrat dem Nachrichtenmagazin. Pistorius, der in diesen Tagen zudem ein neues deutsches Waffenpaket für die Ukraine angekündigt hat, ordnete ferner ein: „Zugleich haben wir kein anderes Flugzeug für die nukleare Teilhabe in der Nato. Das zeigt wieder einmal, wir sollten uns nicht von aufgeregten Debatten leiten lassen.“

Lockheed Martin F-35
Hersteller: Lockheed Martin Aeronautics (USA)
Indienststellung: 31. Juli 2015 (bei der U.S. Air Force)
ausgeliefert oder bestellt: 1130 (Stand: März 2025)
Länge: 15,6 Meter
Leermasse (Gewicht): 13,17 Tonnen
Bewaffnung: gelenkte Bomben (wie die GBU-39 Small Diameter Bomb), Luft-Boden-Raketen (wie die AGM-158 JASSM), Luft-Luft-Raketen (wie die AIM-132 ASRAAM)

Luftwaffe der Bundeswehr: F-35-Kampfjets sollen Tornados in Büchel ersetzen

Besagte nukleare Teilhabe wird von den deutschen Streitkräften aktuell mit älteren Tornado-Kampfjets auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz sichergestellt. Im Dezember 2022 hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dem Kauf von 35 F-35-Kampfjets aus den Vereinigten Staaten für die Luftwaffe zugestimmt. Sie sollen die Tornados in Büchel ersetzen. Die erwarteten Kosten belaufen sich laut Website des Bundesverteidigungsministeriums auf rund 8,3 Milliarden Euro.

Ein F-35-Kampfjet der U.S. Air Force mit Tarnkappen-Eigenschaften. (Symbolfoto)
Ein F-35-Kampfjet der U.S. Air Force mit Tarnkappen-Eigenschaften. (Symbolfoto) © IMAGO / VCG

Während Trumps U.S. Air Force jüngst aus zwei F-35-Kampfjets einen gemacht hat, sorgten Gerüchte über einen angeblichen Killswtich für mächtig Aufregung. Die Spekulationen besagten, dass die Amerikaner die Elektronik der nach Europa gelieferten Tarnkappen-Kampfjets womöglich aus der Ferne deaktivieren könnten. Beweise dafür gibt es nicht.

Killswitch bei F-35-Kampfjets aus Amerika? Verteidigungsminister Boris Pistorius verneint

„Damit würden die USA ihre nukleare Einsatzfähigkeit in Europa selbst einschränken. Wem würde das tatsächlich nutzen? Unsere Experten sagen mir, dass es diesen Killswitch nicht gibt“, erklärte Verteidigungsminister Pistorius dem Spiegel dazu: „Im Übrigen würde so etwas einen gewaltigen Vertrauensverlust für die amerikanische Rüstungsindustrie nach sich ziehen.“ (pm)

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