Neue Wasserversorgung in Rottenbuch kostet Millionen: Für Finanzierung gibt es zwei Varianten

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Die Neuordnung der Wasserversorgung in Rottenbuch ist ein Millionenprojekt. © Oliver Berg/ DPA

Die Generalsanierung des Wasserhauses in Rottenbuch wirft die Finanzierungsfrage auf. Im Gemeinderat wurde eingehend darüber beraten.

Rottenbuch – Für die Neuordnung der Rottenbucher Wasserversorgung rechnet Bürgermeister Markus Bader mit Kosten von bis zu fünf Millionen Euro. „Das liegt daran, dass neben der Hauptleitung auch Hochbehälter und Pumpen getauscht werden. Man muss sich das wie eine Generalsanierung vorstellen“, sagte er in der jüngsten Rottenbucher Gemeinderatssitzung.

Bei einem so hohen Kostenaufwand stellt sich natürlich die Finanzierungsfrage. „Im Wesentlichen sind wir dabei an das kommunale Abgabengesetz gebunden“, schilderte Bader. Die klassische Variante wäre demnach die Erhebung eines einmaligen Erschließungsbeitrags, wie sie der zweite Bürgermeister Vitus Gansler befürwortet. Als Berechnungsgrundlage für den Beitrag diene die Geschossfläche der angeschlossenen Immobilie.

Der Erschließungsbeitrag brächte der Gemeinde bereits in der Startphase des Projekts einen Großteil der Kosten ein. Für den Eigentümer erhöht sich dadurch der Wert des Grundstücks, da der Anschluss an die moderne Wasserversorgung beim Verkauf mitberechnet werden kann. Allerdings sei diese Finanzierungsvariante mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden.

„Welches Modell man bevorzugt, ist letztlich Geschmackssache“

Nach einem Gespräch mit einem Vertreter der Bayerischen Akademie für Verwaltungsmanagement führte der Bürgermeister deshalb einen zweiten Vorschlag ins Rennen: die Gebührenfinanzierung. Bei dieser Variante begleicht der Bürger die Kosten auf Raten, und zwar über einen jährlichen Beitrag, der sich aus Grundgebühr und individuellem Wasserverbrauch zusammensetzt. Anschlussteilnehmer, die ihre Immobilie vermieten, könnten die dabei entstehenden Kosten auf den Mieter umlegen. Das wäre bei der Finanzierung über einen Erschließungsbeitrag nicht möglich.

Entscheide man sich für das Gebührenmodell, müsse die Gemeinde einen Kredit aufnehmen. „Das ist überhaupt nur denkbar, weil die Zinssätze gesunken sind“, erklärt Bader dazu. „Welches Modell man bevorzugt, ist letztlich Geschmackssache.“

Deshalb wolle er sich noch mit den Großverbrauchern, Räten und Experten beraten, bevor er in einer der beiden nächsten Sitzungen einen entsprechenden Beschluss zur Abstimmung vorlegt. Mit dem Bau für die neue Wasserversorgung habe man bereits begonnen.

Die Arbeiten werden voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen.

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