Neue Aussage - Putin über Odessa: Unter diesen Bedingungen erhebt Moskau keine Ansprüche

Bei einer Klausurtagung mit Vertretern der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer (RSPP) am 18. März hat der russische Präsident Wladimir Putin neue Aussagen über die ukrainische Hafenstadt Odessa getroffen. Das berichtet „Digi24.ro“.

Wladimir Putin erklärt, unter welchen Umständen er Odessa nicht beansprucht

Laut dem Sonderkorrespondenten der russischen Tageszeitung „Kommersant“, Andrej Kolesnikow, erklärte er bei dem Treffen, unter welchen Umständen er keinen Anspruch mehr auf die wichtige ukrainische Hafenstadt Odesa am Schwarzen Meer erheben werde. 

Die Stadt ist strategisch wichtig, da sie als einer der wichtigsten Seehäfen der Ukraine für den Export von Getreide und anderen Waren dient. Der Zugang zum Schwarzen Meer und die Kontrolle über Odesa wären für Russland von großer Bedeutung, um die Ukraine wirtschaftlich zu schwächen und den Zugang zum internationalen Handel weiter zu kontrollieren.

Odessa Ukraine
Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist wegen ihrer Lage am roten Meer strategisch wichtig. Imago

Die ukrainische Hafenstadt ist wegen ihrer Lage strategisch wichtig

Seit Beginn des Krieges hat Russland wiederholt Raketenangriffe auf Odessa verübt, was die Infrastruktur und zivile Einrichtungen der Stadt stark beschädigt. Bis heute hat die ukrainische Armee die Stadt jedoch verteidigt und hält Odesa somit unter ukrainischer Kontrolle.

Bei der Klausurtagung sagte Putin nun laut „Digi24.ro“, dass Russland „Odessa und andere Gebiete“ der Ukraine nicht zurückfordern werde, wenn die Krim, die selbsternannten unabhängigen Republiken Donezk und Luhansk sowie die annektierten Regionen Herson und Saporosh als russische Gebiete bei Friedensgesprächen anerkannt würden.

Putin fordert dafür die Krim und andere Gebiete

Kolesnikow wird von der unabhängigen Publikation „Meduza“ zitiert. Er behauptet, Putin habe betont, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Gelegenheit gehabt habe, „mit wenig Blutvergießen davonzukommen", indem sie die Krim als russisches Territorium anerkenne.

Odessa Zerstörung
Seit Beginn des Krieges hat Russland wiederholt Raketenangriffe auf Odessa verübt. Imago

Nach Angaben von Quellen, mit denen Kolesnikow gesprochen hat und die an dem Treffen teilgenommen haben, sagte Putin, dass jetzt Gespräche über die Anerkennung der Krim und der Regionen Luhansk, Donezk, Herson und Saporosche als Teil Russlands geführt werden. 

Gleichzeitig stellten die Teilnehmer des Treffens laut dem Sonderkorrespondenten fest, dass Wladimir Putin ihrer Meinung nach glaubt, dass eine Einigung mit Donald Trump möglich ist. Die Tagung fand kurz vor seinem Telefonat mit dem amerikanischen Präsidenten statt.

Russischer Angriff auf ukrainisches Hauptquartier in Odessa 

Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist immer wieder das Ziel russischer Angriffe gewesen. Im Mai letzten Jahres hat das russische Militär das Kommando-Hauptquartier der ukrainischen Armee in der südlichen Region Odessa angegriffen. Laut Berichten des „Telegraph“ wurden Flugzeuge, Raketen und Artillerie für den Angriff eingesetzt. 

Bei dem Angriff wurden auch mehrere zivile Gebäude beschädigt. Laut dem Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, gab es 14 Verletzte. Der private Logistikdienst Nowa Poschta meldete, dass eine ballistische Rakete in einem ihrer Sortierzentren eingeschlagen sei.