Jim (60) kümmert sich 8 Jahre lang um einen preisgekrönten Fußweg – doch bald ist alles vorbei

Manche Anpassungen geschehen in Eigeninitiative – so zum Beispiel die Umgestaltung eines Gehwegs, der rechts und links verwildert war. Jim Gardner (60) hat sich vorgenommen, diesen Weg im englischen Poole zu verschönern, berichtet die Zeitung "The Irish Sun". 

Er pflanzte saisonale Sträucher und exotische Pflanzen, ebenso fertigte er selbst Kunstwerke und Installationen, die er dort platzierte und beispielsweise mit Nägeln am Baumstamm befestigte. Dafür hat er mehrere Auszeichnungen erhalten – jetzt allerdings bekam er auch die Nachricht, dass ab Februar 2026 alles weg muss. 

Pflanzen am Gehweg: Jim versteht nicht, warum er sich nicht mehr darum kümmern kann 

Betrieben wird der besagte Weg vom Stadtrat, die beiden Grasstreifen gehören allerdings dem Bournemouth and Poole College. Jim Gardner hat nun ein Anwaltsschreiben erhalten, dass all seine Sachen ab Februar weg müssen. 

Ebenso werden in dem Schreiben ein Rattenbefall, Sumpfgebiete und ein Teich thematisiert, so das Portal. Das Portal berichtet allerdings, dass angenommen wird, dass ein Nachbar als Auslöser gilt. Er habe sich um die Wurzeln einer Bambuspflanze beschwert. Für Jim ist dies nicht verständlich: "Es war eine unordentliche Straße, [...] bevor ich angefangen habe. Es zog Vandalen an und Frauen fühlten sich nicht sicher", sagt Jim gegenüber "The Irish Sun". 

Feldweg
Im Februar muss Jim Gardner alle Installationen, die er an den Wegesrand gebaut hat, abbauen. (Symbolbild) W2Art/Imago

"Ich habe Blut, Schweiß und Tränen hineingesteckt"

Um Erlaubnis für seine Umgestaltungen habe er das College gefragt. Seitdem habe er fast jeden Tag dort gearbeitet. "Ich habe Blut, Scheiß und Tränen hineingesteckt", berichtet er der Zeitung. Doch im Sommer habe sich bereits etwas verändert – er kam von Seiten des Colleges nicht mehr an genug Wasser. 

Bournemouth and Poole College beschuldigt Jim, mit seinen Kunstwerken geschützte Bäume gefährdet zu haben. Auch ein freiliegender Kanaldeckel sei ein Sicherheitsproblem. Nachbarn berichteten von Ratten, invasivem Bambus, Müll und überwucherten Flächen, so ein Sprecher des Colleges gegenüber der Zeitung. 

"Obwohl wir die investierte Zeit und Sorgfalt erkennen, bedeuten Sicherheits- und Umweltrisiken sowie Beschwerden, dass die informelle Regelung nicht länger fortgesetzt werden kann", berichtet der Sprecher. Jim Gardner bemängelt, dass angeblich direkt ein Anwalt eingeschaltet wurde. 

Sicherungspflicht für Eigentümer 

Unsichere Kunstinstallationen am Wegesrand oder ein offener Kanaldeckel, wie im Beispiel von Jim Gardner können auch in Deutschland problematisch sein. Gibt es beispielsweise einen Gartenteich, so müssen Eigentümer dafür sorgen, dass niemand in Gefahr geraten kann, berichtet der "Verband Wohneigentum". Ein Schild mit dem Hinweis "Betreten auf eigene Gefahr" reicht da nicht. Beispielsweise eine Mauer oder ein Zaun in "unüberwindlicher Höhe" sind denkbare Schutzmaßnahmen.