Warum Napoleons Armee 1812 unterging – Forscher präsentieren neue Erklärung

Als Napoleon Bonaparte im Jahr 1812 mit seiner Großen Armee nach Russland einmarschierte, befehligte er die bis dahin größte Streitmacht Europas – schätzungsweise 600.000 Mann stark. Als seine geschwächten Truppen Monate später aus dem leerstehenden Moskau zurückkehrten, waren weniger als 100.000 Soldaten übrig geblieben. Nur 30.000 von ihnen schafften es lebend nach Hause zurück.

Bisher wurde der Zusammenbruch von Napoleons Armee auf Hunger, eisige Temperaturen und einen Typhusausbruch zurückgeführt. Eine neue Studie, für die DNA aus den Zähnen von in Massengräbern außerhalb von Vilnius (Litauen) begrabenen Soldaten extrahiert wurde, weist jedoch auf zwei bisher nicht dokumentierte Infektionen hin, wie „zmescience" berichtet.

Napoleon
Napoleon Bonaparte war ein französischer Militärführer und Kaiser, der im frühen 19. Jahrhundert große Teile Europas eroberte und weitreichende politische und gesellschaftliche Reformen einführte Getty

Napoleons Soldaten: Forscher fanden in DNA Erreger des durch Läuse übertragenen Rückfallfiebers

Anstelle des für Typhus verantwortlichen Bakteriums Rickettsia prowazekii fanden die Wissenschaftler Salmonella enterica (verursacht Paratyphus) und Borrelia recurrentis (Erreger des durch Läuse übertragenen Rückfallfiebers).

„Ein plausibles Szenario für den Tod dieser Soldaten wäre eine Kombination aus Erschöpfung, Kälte und verschiedenen Krankheiten, darunter Paratyphus und Rückfallfieber, das durch Läuse übertragen wird“, wird Mikrobiologe Rémi Barbieri von der Université de Paris Cité zitiert.

Napoleon selbst überstand den Rückzug nahezu unbeschadet. 1815 wurde er schließlich in der Schlacht von Waterloo endgültig von Großbritannien und Preußen besiegt.

5 Fakten über Napoleon Bonaparte

  • Geburtsort und Herkunft: Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 auf der Insel Korsika geboren, die zu dieser Zeit gerade von Genua an Frankreich abgetreten worden war. Seine Familie gehörte zum korsischen Kleinadel.
  • Militärischer Aufstieg: Napoleon machte sich durch seine militärischen Fähigkeiten einen Namen. Er stieg während der Französischen Revolution schnell in den Reihen der Armee auf und erlangte den Rang eines Generals im jungen Alter von 24 Jahren.
  • Kaiser von Frankreich: Im Jahr 1804 krönte sich Napoleon selbst zum Kaiser der Franzosen. Er etablierte ein neues Kaisertum und führte mehrere erfolgreiche Feldzüge durch, die Frankreich zur dominierenden Macht in Europa machten.
  • Napoleonische Kriege: Zwischen 1803 und 1815 führte Napoleon eine Reihe von Kriegen, die als die Napoleonischen Kriege bekannt sind. Diese Konflikte hatten weitreichende Auswirkungen auf Europa und führten schließlich zu seiner Absetzung und Exilierung.
  • Exil und Tod: Nach seiner endgültigen Niederlage in der Schlacht von Waterloo 1815 wurde Napoleon auf die Insel St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er am 5. Mai 1821 starb. Es gibt viele Theorien über die Todesursache, wobei einige Historiker eine mögliche Arsenvergiftung diskutieren.