Vermisster Wanderer gefunden: Bergwacht rettet Mann (65) nahe Sylvenstein – „Dahin führt kein Wanderweg“
Eine Vermisstensuche nahe des Sylvensteins endet glücklich. Ein Mann hat sich verlaufen. Die Bergwacht konnte ihn in den frühen Morgenstunden retten.
Lenggries – Eine Vermisstensuche hat die Einsatzkräfte der Lenggrieser Bergwacht am vergangenen Freitagmorgen, 5. Juli, in Atem gehalten. Gegen 3 Uhr wurden die Ehrenamtlichen an die Staatsgrenze nahe des Sylvensteinspeichers gerufen. Ein 65-jähriger Greilinger war nicht mehr von einer Bergtour heimgekehrt. „Seine Ehefrau hat uns alarmiert“, berichtet Sprecher Georg Aininger, der den Einsatz in den frühen Morgenstunden geleitet hat.
Sehr großes Einsatzgebiet: Bergwacht sucht mit Hubschrauber und Wärmebildkamera nach Vermisstem
Der Greilinger war gegen 17 Uhr alleine zu einer Bergtour aufgebrochen. „Er wollte am Hühnerbach entlang Richtung Demeljoch gehen“, sagt Aininger. Seitdem fehlte von dem Mann jede Spur. Die Ehefrau hatte das Auto des Vermissten an einem Wanderparkplatz in der Nähe gefunden.
Vor Ort stellte sich für die Einsatzkräfte um Aininger heraus, dass das Einsatzgebiet sehr groß ist. Hinzugezogen wurden die Bergwachten aus Bad Tölz und Penzberg, die Bergrettung Achenkirch und die Polizei. Die ersten Rettungskräfte begannen, das Gebiet zu Fuß abzulaufen. Unterstützt wurden sie dabei von einem Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera. „Die ersten Trupps haben Lichtzeichen im Gelände wahrgenommen“, erzählt Aininger. Der Vermisste hatte sie mit einer Taschenlampe abgegeben.
Bundesstraße gesperrt, Stau im Berufsverkehr: Intensiver Einsatz für die Bergwacht Lenggries
Die Einsatzkräfte fanden den Greilinger gegen 5 Uhr morgens oberhalb des Hühnerbachs, zwischen Walchenklamm und Demeljoch. „Das war in sehr steilem, abschüssigem Gelände. Dahin führt keinerlei Wanderweg“, sagt der Einsatzleiter. Der Mann hatte sich schlichtweg übernommen. „Glücklicherweise war der Patient soweit unverletzt, nur stark unterkühlt und erschöpft“, so Aininger. Zwei Bergwachtnotärzte versorgten den Mann. Weil es keinen Handyempfang gab, konnte der Greilinger nicht selbst Hilfe verständigen.
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Die Bergwacht zog einen zweiten Hubschrauber mit einer Winde hinzu, um den Mann zu bergen. „Eine Rettung an Land wäre sehr zeitintensiv gewesen“, erklärt Aininger. Der Mann wurde mit dem Hubschrauber geborgen und war gegen 6.45 Uhr zurück im Tal. Zur weiteren Abklärung kam er in ein Krankenhaus. Die B 307 war für den Einsatz mehrmals gesperrt, es kam zu Staus im Berufsverkehr. Nach rund sechs Stunden war der Einsatz für die Lenggrieser Bergwacht zu Ende. 26 Ehrenamtliche waren im Einsatz. „Das ist ein sehr großes Aufgebot, vor allem zu dieser Tageszeit“, lobt Aininger.
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Appell an alle Wanderer, nicht alleine in die Berge zu gehen
Die Bergwacht appelliert an alle Wanderer, frühzeitig aufzubrechen und Touren zu planen. „In den Abendstunden sollte man nicht mehr auf Wegen gehen, die nicht man nicht kennt“, so Aininger. Vor allem aber, betont er, sollte man zu einer solchen Zeit nicht alleine in den Bergen sein. (vfi)