Nordkorea-Waffenschiff für Putin: Satellitenbilder enthüllen Chinas doppeltes Spiel
Schwere Vorwürfe im Ukraine-Krieg: China und Nordkorea sollen das Russland-Regime von Wladimir Putin in einer Kooperation mit Munition unterstützen.
Zhejiang - Welche Rolle spielt China im Ukraine-Krieg? Diese Frage wird aus westlicher Perspektive immer lauter gestellt, da brisante Satellitenbilder aus dem Ostchinesischen Meer aufgetaucht sind, die Peking beim anstehenden Staatsbesuch des amerikanischen Außenministers Antony Blinken in Erklärungsnot bringen könnten.
Ukraine-Krieg: Nordkorea unterstützt Wladimir Putins Russland wohl mit Munition
Insofern das kommunistische autokratische Regime von Staatschef Xi Jinping überhaupt bereit dazu ist, sich in irgendeiner Form gegenüber den USA zu erklären. Das Brisante dahinter: Die Aufnahmen, die die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag (25. April) verbreitete, zeigen mutmaßlich das nordkoreanische Waffenschiff „Angara“, das im Umfeld der schweren internationalen Krisen wiederholt Munition nach Russland gebracht haben soll.
Noch brisanter: Die Fotos (siehe Tweet unten) zeigen die „Angara“ demnach im Frachthafen von Zhousan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Sie soll dort in einem Reparaturdock liegen. Wird ein ursprünglich russischer Frachter, der Waffen und Munition von Nordkorea-Diktator Kim Jong-un in den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Moskau-Autokrat Wladimir Putin in der Ukraine bringt, also in der kommunistisch autokratischen Volksrepublik China repariert? Es wäre aus demokratischer Perspektive eine höchst fragwürdige Konstellation.
Satellitenbilder aus China: Waffen-Hilfe zwischen Peking, Moskau und Nordkorea?
Die britische Denkfabrik Royal United Services Institute (RUSI) erklärte laut Reuters, dass das in Nordkorea registrierte Frachtschiff „Angara“, das seit August 2023 angeblich tausende Container mit mutmaßlich nordkoreanischer Munition in russische Häfen transportiert haben soll, seit Februar in der chinesischen Schiffsreparaturwerft „Zhoushan Xinya Shipyard“ in der Provinz Zhejiang liegt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Das Schiff und seine Rederei würden durch die Vereinigten Staaten sanktioniert, heißt es in dem Agentur-Bericht weiter.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, ihm seien „glaubwürdige Open-Source-Berichte“ bekannt, wonach die „Angara“ derzeit in einem chinesischen Hafen liege. Und er erzählte, dass er die Beobachtung bei chinesischen Behörden angesprochen habe. „Wir fordern alle Mitgliedsstaaten auf, ihren Verpflichtungen aus der Resolution 2397 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen nachzukommen“, sagte der Beamte laut Reuters und verwies damit auf eine Resolution der UN, die den Handel mit dem diktatorisch kommunistischen Nordkorea stark einschränkt.
US-Außenminister Blinken in China: Gespräche über Putins Krieg gegen die Ukraine
„Wenn Außenminister Blinken sich diese Woche mit seinen Amtskollegen in der Volksrepublik China trifft, wird er eine Reihe von Bedenken ansprechen, darunter Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Beziehungen zwischen Russland und der DVRK“, erklärte der Sprecher mit Blick auf die mutmaßlich engen politischen Beziehungen zwischen Putin und Kim Jong-un weiter. RUSI beruft sich auf Satellitenbilder des im amerikanischen San Francisco ansässigen Unternehmens „Planet Labs PBC“. Der Frachter sei durch seinen AIS-Transponder (Automatic Identification System) identifiziert worden, als dieser vorübergehend eingeschaltet war. Die „Angara“ steht laut USI unter Verdacht, zwischen August 2023 und Januar 2024 elf Mal zwischen dem nordkoreanischen Hafen Rajin und russischen Häfen Munition für die Streitkräfte Putins transportiert zu haben.
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Die chinesische Botschaft in Washington teilte laut Reuters auf Anfrage mit, dass sie angeblich keine Informationen zum Fall der „Angara“ habe. China sei jedoch „immer gegen einseitige Sanktionen und eine langwierige Gerichtsbarkeit, die keine Grundlage im Völkerrecht oder ein Mandat des Sicherheitsrats haben“, hieß es von den Auslandsbehörden Pekings demnach. Laut RUSI müsse die chinesische Staatsführung über die Wartungsarbeiten der durch den Westen sanktionierten „Angara“ im Hafen der Insel Zhousan Bescheid wissen, die an den Küsten des Ostchinesischen Meeres rund 80 Kilometer südlich der Metropole Schanghai liegt. Wenn Peking den Frachter „frisch repariert aus dem Hafen segeln lässt, dann zeigt das, dass China wahrscheinlich keine Maßnahmen gegen russische Schiffe ergreifen wird“, erklärte die britische Denkfabrik aus London in ihrer Analyse.
USA und China: Spannungen wegen des Taiwan-Konflikts
Nordkorea soll der russischen Armee für deren heimtückischen Angriff auf die Ukraine Berichten zufolge unter anderem Artilleriemunition bereitgestellt haben. US-Außenminister Blinken ist an diesem Donnerstag in Peking zu bilateralen Gesprächen eingetroffen, während die Beziehungen zwischen den USA und China unter anderem wegen des Taiwan-Konflikts als sehr angespannt gelten. (pm)