„Nachname ist nicht wichtig“: Kreml-Propaganda zerstreut Gerüchte um Trump-Förderung
Trump oder Biden? Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow sieht die USA als Feind Russlands – egal welcher Präsident am Ende die US-Wahlen gewinnen wird.
Moskau - Joe Biden gegen Donald Trump, Gemäßigter gegen Hardliner: Der US-Wahlkampf nimmt im neuen Jahr Fahrt auf. Doch das US-Duell der unterschiedlichen Kandidaten lässt den Kreml offenbar kalt. Der prominente Kreml-Getreue Wladimir Solowjow erklärte jedenfalls in einer TV-Sendung, dass er nicht der Meinung sei, dass es Russland helfen würde, wenn Donald Trump die Präsidentschaftswahl 2024 gewinnt. Darüber berichtet unter anderem Newsweek.
Solowjow: „USA bleiben unser Feind“
In der Vergangenheit berichteten Russlands Staatsmedien meistens positiver über Donald Trump als über den aktuellen US-Präsidenten Joe Biden, der erst kürzlich eine volle Breitseite gegen Russlands Präsidenten geschossen hatte. Trump soll in der Vergangenheit hingegen eine wesentlich engere Beziehung zu Wladimir Putin gehabt haben. Der ehemalige US-Präsident schockierte die Öffentlichkeit bereits mehrfach mit provokanten Aussagen zu Putins Ukraine-Angriff.
Wladimir Solowjow, ein russischer Moderator und enger Vertrauter Putins, äußerte sich in den letzten Jahren regelmäßig positiv zu Donald Trump. Der ehemalige US-Präsident soll mit Wladimir Putin „offensichtlich gemeinsame Werte und ein gemeinsames Verständnis“ geteilt haben. Die Meinung zu Trump hat Solowjow nun scheinbar geändert. In einem aktuellen Interview äußerte er sich wenig optimistisch, dass Russland von einer Wiederwahl Trumps profitieren könnte.
USA: Keine „Fans“ von Russland und Putin
Ein von Anton Geraschchenko, einem Berater des ukrainischen Innenministers, auf X veröffentlichtes und übersetztes Video zeigt Wladimir Solowjow in einer Talkshow. Dieser beantwortete die Frage, was seiner Meinung nach ein Sieg Trumps im Jahr 2024 für die russische Föderation bedeuten könnte, mit: „Die Vereinigten Staaten sind unser Feind. Und der Nachname des Präsidenten ist nicht wichtig, es ist eine Nuance.“
Ebenso fügte er laut Geraschchenkos Übersetzung hinzu: „Ich möchte Sie daran erinnern, dass Trump nach seiner Machtübernahme noch härtere Sanktionen verhängte als diejenigen, die vor ihm kamen. Es gibt dort (in den USA) keine Fans von Russland und Putin.“ Solowjow erklärte: „Sie nehmen uns als Feinde wahr. Richtig oder falsch, das ist keine geopolitische Frage mehr. Und wir sprechen nicht über das amerikanische Volk, sondern über das amerikanische politische Establishment.“
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Nach US-Wahl: Will Putin Trump zurück?
Laut dem ehemaligen US-Armeegeneral Barry McCaffrey soll der russische Präsident Wladimir Putin jedoch „aktiv hoffen“, dass Trump die Präsidentschaftswahlen 2024 gewinnt. Tatsächlich genehmigte der Kreml in der Vergangenheit „Einflussoperationen, die darauf abzielen, die Kandidatur von Präsident Joe Biden und der Demokratischen Partei zu verunglimpfen, Trump zu unterstützen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Wahlprozess zu untergraben und die soziopolitischen Spaltungen in den USA zu verschärfen“. So hieß es in einem Bericht des Office of the Director of National Intelligence.
Auch Trump zeigte in der letzten Zeit wenig Distanz gegenüber dem russischen Machthaber. Während einer Kundgebung in New Hampshire zitierte der ehemalige US-Präsident Putin, der die zahlreichen Strafanzeigen gegen den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten kritisierte. „Sogar Wladimir Putin ... sagt, dass Bidens – und das ist ein Zitat – politisch motivierte Verfolgung seines politischen Rivalen sehr gut für Russland ist, weil sie die Verrottung des amerikanischen politischen Systems zeigt, das nicht vorgeben kann, anderen etwas über Demokratie beizubringen.“ Den von Trump zitierten Kommentar gab Putin im Rahmen eines Wirtschaftsforums im September ab. Putin nannte Biden aber im Originalzitat nicht namentlich.