EU gibt grünes Licht - Bosnien-Herzegowina startet Beitrittsgespräche
Michel betonte weiterhin, dass die Entscheidung ein wichtiger Schritt auf dem Weg Bosniens in die EU sei. „Jetzt muss die intensive Arbeit fortgesetzt werden, damit das Land stetig voranschreitet, so wie es das Volk wünscht.“
Positives internationales Echo
Borjana Krišto dankte im Anschluss und betonte: „Gegenseitige Entschlossenheit und Anstrengungen haben dazu geführt, das erforderliche Niveau an Übereinstimmung mit den Anforderungen und Kriterien zu erreichen.“
„Glückwunsch, Bosnien-Herzegowina“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf Englisch im Onlinedienst „X“. „Das Europäische Friedensprojekt wächst - ein klares Zeichen für ein stärkeres Europa“, meldet „AFP“.
In Brüssel wird der Schritt als Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gewertet, den Balkan in Ruhe zu lassen.
Auch der kroatische Premierminister Andrej Plenković sah in der Entscheidung einen „historischen Tag“ für das Nachbarland.
Langer Weg zum EU-Beitritt: Viele Staaten im Wartestand
Bosnien und Herzegowina hat lange auf das grüne Licht für die Gespräche gewartet. Die EU hatte bereits 2003 in der Thessaloniki-Erklärung zum Ausdruck gebracht, dass sie die Länder des westlichen Balkans in ihrer Gemeinschaft sehen möchte. Seitdem hat jedoch nur Kroatien den komplexen Beitrittsprozess abgeschlossen.
Das Balkanland könnte allerdings noch viele Jahre benötigen, um der EU auch wirklich formal beizutreten, da es weitere wirtschaftliche und demokratische Reformen umsetzen müsste.
Länder wie Albanien, Georgien, Kosovo, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, die Türkei und die Ukraine haben alle einen Antrag auf Beitritt gestellt und befinden sich in verschiedenen Stadien des Bewerbungsprozesses.