Sparkurs in Penzberg: Kostenlose Busfahrten für Schüler drohen Rotstift zum Opfer zu fallen
In Penzberg dürfen Schüler seit Januar 2019 kostenlos mit Stadt- und Schulbus fahren. Doch jetzt droht das Aus. Die Stadt muss sparen.
Penzberg - Bislang war es im Penzberger Stadtrat unstrittig: Zuletzt im Juni 2023 beschloss das Lokalparlament einstimmig, die kostenlose Beförderung aller Penzberger Schüler, die Einrichtungen im Stadtgebiet besuchen, mit Stadt- und Schulbus um ein weiteres Jahr zu verlängern. Kinder und Jugendliche müssen beim Busfahrer einen Schülerausweis oder eine Bestätigung der Schule vorzeigen. Sie können auch in den Ferien und an schulfreien Tagen kostenlos mitfahren.
In Penzberg dürfen Schüler seit Januar 2019 kostenlos mit Stadt- und Schulbus fahren. Doch jetzt droht das Aus. Die Stadt muss sparen.
Zum Juli läuft das Gratisangebot aus. In der Stadtratssitzung am Dienstagabend (14. Mai) lag das Thema auf dem Tisch. Die Verwaltung machte klar, dass sie „bedauerlicherweise“ dem Gremium nicht vorschlagen könne, „über eine Fortsetzung zu beschließen“, so Ordnungsamtsleiter Joachim Bodendieck.

Circa 41.000 Euro weniger Einnahmen
Bodendieck begründete die Zurückhaltung mit der „erforderlichen Haushaltskonsolidierung“. Denn die Stadt muss dem RVO entgangene Fahrgeldeinnahmen in dem Gratisjahr zahlen – laut Bodendieck beziffert der RVO diese auf circa 41.000 Euro. Eine Ausgabe, die „eine freiwillige Leistung“ der Stadt sei, und diese stünden nun mal alle auf dem Prüfstand, wie die Verwaltung argumentierte.
Stadträte wollen mehr Zahlen
Dass der Haushalt konsolidiert werden muss, war Tenor. Doch so schnell wollten die Stadträte nicht entscheiden. John-Christian Eilert (Grüne) verlangte „mehr Zahlen“ zu den Freifahrten. Maria Probst (CSU) stellte sich die Frage, „ob wir wirklich alles auf Null setzen müssen“. Gerade dieses Angebot solle man „nicht einfach begraben“. Martin Janner (PM) machte sich als Alternative gleich generell für die Sicherung von Schulwegen und einer innerstädtische Temporeduzierung stark. Am Ende gab es keinen Beschluss. Die Verwaltung werde die Zahlen „nochmal aufbessern“ und für eine Entscheidung vorlegen, nahm Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) mit.