Stadtbücherei Penzberg: Nutzer müssen ab Mai mehr zahlen
Die Stadt Penzberg erhöht zum 1. Mai die Gebühren für ihre Bücherei. Die Steigerung fällt allerdings nicht so hoch aus wie von der Leiterin befürchtet.
Penzberg - Der Penzberger Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am Dienstag (23. April), die Gebühren für die Stadtbücherei zum 1. Mai anzuheben. Vor allem die Jahresgebühr steigt kräftig an: Für eine Karte pro Haushalt werden künftig 20 Euro verlangt (bisher 14 Euro), von Auswärtigen gar 35 Euro (bislang 28 Euro). Derzeit werden laut Verwaltung Gebühreneinnahmen von 40.000 Euro kalkuliert. Mit den Erhöhungen würden sich die Einnahmen heuer um circa 15.000 Euro und danach um weitere 5000 Euro auf dann insgesamt 60.000 Euro jährlich erhöhen.
Die Stadt Penzberg erhöht zum 1. Mai die Gebühren für ihre Bücherei - das beschloss der Stadtrat am Dienstag einstimmig
Bekanntlich muss die Stadt generell an ihren Gebühren drehen, um zusätzliche Einnahmen für den Haushalt zu generieren – dazu gehört ihre Bücherei. Der Tarifsteigerung stieß auf keine Gegenwehr im Lokalparlament. Allerdings hatte die CSU-Fraktion eine noch drastischere Erhöhung ins Spiel gebracht. Die Jahresgebühr pro Haushalt sollte auf 36 Euro klettern, bei Auswärtigen sollten es stolze 72 Euro sein. Fraktionschefin Maria Probst begründete es mit einem hohen jährlichen Defizit der Einrichtung von 460.000 Euro. Was eine freiwillige Leistung der Stadt sei. „Das können wir uns aktuell nicht leisten.“ Ansonsten würden Einsparungen drohen – „beim Personal“, warnte Probst.

„Dramatisch“: Leiterin warnt vor Einbußen
Die CSU-Anregung stieß bei Büchereileiterin Ilka Heissig auf wenig Gegenliebe. Sie fürchtet ein Abwandern gerade der auswärtigen Kunden – die zur Zeit 663 Auswärtigen gegenüber 1347 Penzberger Nutzern würden circa 50 Prozent der aktiven Nutzer ausmachen. Heissig fürchtet Einbußen, die „gleich dramatisch sind“. Sie warnte auch vor negativen Auswirkungen auf das örtliche Gewerbe, mancher Büchereibesucher würde die Gelegenheit zu einem Einkauf in der Stadt nutzen.
Ein Vorschlag: Gebühren öfters kalkulieren
Heissigs Gebührenvorschlag fand die Unterstützung der übrigen Fraktionen. Angesichts der Tatsache, dass die letzte Anpassung 2017 erfolgte, mahnte Katharina von Platen (Grüne) regelmäßige Kalkulationen der Tarife an: „Die gehören sich im Zwei-Jahres-Rhythmus angeguckt.“ Adrian Leinweber (SPD) regte an, zu prüfen, ob eine einkommenabhängige Gebühr möglich sei. Am Ende stimmte auch die CSU dem Verwaltungsvorschlag zu. „Man sei ja „prinzipiell für eine Erhöhung“, begründete es Christian Abt.
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