Putins Verluste im Ukraine-Krieg steigen weiter: Medienbericht enthüllt neue Zahl

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Laut einer Medienrecherche konnten über 107.000 im Ukraine-Krieg getötete russische Soldaten identifiziert werden. Die Dunkelziffer bleibt hoch.

Kiew – Während die Bemühungen um einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg anhalten, steigen die Verlustzahlen weiter. Und obwohl Russland in der Ostukraine in den letzten Monaten an Boden gewonnen hat, zeigt sich, dass besonders russische Soldaten unter Russlands Kriegsführung leiden. In Zusammenarbeit mir dem unabhängigen Medienunternehmen Mediazona hat der britische Sender BBC öffentliche Daten ausgewertet, um einen Überblick über russische Verluste zu gewinnen.

Medienrecherche: Über 107.000 im Ukraine-Krieg getötete russische Soldaten identifiziert

Bisher wurde die Identität von 107.620 getöteten russischen Militärangehörigen bestätigt. Die Identifikation der Namen erfolgte mithilfe von Informationen aus öffentlichen Quellen wie Todesanzeigen, Posts von Verwandten, Gedenkbaumpflanzungen in der Gemeinde, regionalen Medienberichten, Stellungnahmen lokaler Behörden und anderen Quellen.

Der aktuellste Bericht deckt den Zeitraum vom 24. Februar 2022 bis zum 8. Mai 2025 ab. Seit der letzten Aktualisierung Ende April wurden zusätzlich 2.857 russische Militärangehörige als getötet bestätigt.

Die tatsächliche Zahl liege deutlich höher. Militärexperten schätzen, dass die Zahl zwischen 45 und 65 Prozent der Todesopfer ausmacht, also zwischen 164.223 und 237.211 Menschen.

Die bestätigte Zahl der Todesopfer umfasst laut Medienberichten mittlerweile 26.600 Freiwillige, 17.100 rekrutierte Gefangene und fast 12.000 mobilisierte Soldaten. Auch der Tod von über 5.000 Offizieren wurde bestätigt, heißt es in Medienberichten.

Ukraine-Krieg
Die Verluste an der Front steigen drastisch an. © picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire | Madeleine Kelly

Ukrainischer Generalstab: Russische Gesamtverluste werden auf 965.890 Soldaten geschätzt

Offizielle Opferzahlen veröffentlicht Wladimir Putins Regierung nicht. Allerdings wurde im Dezember bekannt, dass das russische Verteidigungsministerium rund 48.000 Anfragen zur Identifizierung vermisster Soldaten erhalten hat.

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs beliefen sich Russlands Gesamtverluste bis Mitte April auf 965.890 Soldaten. Diese Zahl stimmt auch mit westlichen Geheimdienstschätzungen weitgehend überein, so die ukrainische Nachrichtenagentur Unian  – umfasst aber vermutlich nicht nur Tote.

Ukraine-Krieg: Genaue Verlustzahlen sind schwer zu identifizieren

Um wie viele Tote es sich tatsächlich handelt, ist schwer zu sagen. Die Einschätzungen variieren je nach Kriegspartei und Intentionen – schließlich sind Informationen Teil der Kriegsführung. Meistens werden die eigenen Verluste in der Öffentlichkeit niedriger eingeschätzt, die Verluste des Gegners hingegen höher. Zudem umfassen die Zahlen unterschiedliche Kategorien: nicht nur getötete Soldaten, sondern auch Vermisste, Gefangene und Verwundete.

Kreml lehnt westliche Ultimaten ab: Russland ignoriert Angebot eines Waffenstillstands „vollständig“

Im Ringen um eine Waffenruhe für die Ukraine hat Russland Ultimaten des Westens und der Regierung in Kiew zurückgewiesen. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen hatten Russland am Samstag zu einer 30-tägigen Waffenruhe ab Montag aufgefordert. Bei einem Besuch in Kiew drohten dabei Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs mit Sanktionen, sollte dies nicht erfolgen.

Russland hatte die Ultimaten des Westens zurückgewiesen: „Die Sprache von Ultimaten ist inakzeptabel für Russland, sie ist nicht angemessen“, erklärte am Montag Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „So kann man nicht mit Russland sprechen.“

Demnach handle Russland auch, schrieb der ukrainische Außenminister Andirj Sybiha am Montag im Onlinedienst X. Russland greife die russische Armee weiterhin „ukrainische Stellungen entlang der gesamten Frontlinie“ an. (AFP/hk)

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