Ende des Ukraine-Kriegs? Selenskyj macht Putin ein „persönliches“ Angebot

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Im Ukraine-Krieg sollen Gespräche zwischen Putin und Selenskyj zum Waffenstillstand führen. Auch Merz macht Druck auf Russland. Der News-Ticker.

Kiews/Moskau – Die Entwicklungen im Ukraine-Krieg schreiten schnell voran. Nachdem sich der russische Präsident Wladimir Putin überraschend zu persönlichen Gesprächen mit der Ukraine über einen möglichen Waffenstillstand bereit erklärt hatte, hat nun auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein mögliches Treffen in Aussicht gestellt. „Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich“, schrieb Selenskyj in einem Beitrag auf X.

Ende vom Ukraine-Krieg?

In seinem Beitrag machte Selenskyj klar, welche Forderungen er an Russland stellt. „Ab morgen erwarten wir einen Waffenstillstand – dieser Vorschlag liegt auf dem Tisch“, schrieb der ukrainische Präsident. Eine solche Waffenruhe müsse lange genug dauern, um eine Grundlage für Diplomatie zu schaffen. Dies könne die beiden Länder einem „Frieden deutlich näher bringen“. Selenskyj betonte zudem, dass die Ukraine und seine Partner schon lange auf Verhandlungen drängen würden.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betonte nach einem gemeinsamen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, dass man einen 30-tägigen Waffenstillstand gefordert habe. „Die Ukraine hat dem ohne Wenn und Aber zugestimmt“, so Merz in einer Mitteilung des Bundeskanzleramtes. „Wenn die russische Seite nun Gesprächsbereitschaft signalisiert, ist das zunächst ein gutes Zeichen. Es ist aber bei weitem nicht hinreichend. Wir erwarten von Moskau, dass es jetzt einem Waffenstillstand zustimmt, der echte Gespräche überhaupt erst ermöglichen kann. Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen.“

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig prüfen.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich dagegen weniger hoffnungsvoll, was mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg angeht. „Ich fange an zu bezweifeln, dass die Ukraine ein Abkommen mit Putin schließen wird, der zu sehr damit beschäftigt ist, den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern, der ohne die Vereinigten Staaten von Amerika nicht (nicht einmal annähernd!) hätte gewonnen werden können“, schrieb Trump mit Blick auf die Verhandlungen in der Türkei. Von Seiten Moskaus wurde bislang nicht auf das Angebot des ukrainischen Präsidenten reagiert.

Trotz möglicher Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg

Ungeachtet der laufenden Debatte um mögliche Friedensverhandlungen führt Russland weitere Angriffe gegen das Nachbarland durch. Wie das ukrainische Militär mitgeteilt habe, soll Russland in der vergangenen Nacht 108 Kampfdrohnen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert haben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Luftabwehr habe 55 der unbemannten Flugobjekte abgeschossen.

Bei der Attacke sei auch die Eisenbahn-Infrastruktur in der Region Doneszk getroffen worden. Ukrainischen Angaben zufolge sei dabei ein Lokführer eines zivilen Güterzuges getötet worden. „Vorschläge zu einem Waffenstillstand werden ignoriert, feindliche Angriffe auf die Eisenbahn-Infrastruktur gehen weiter“, zitierte Reuters eine Meldung der ukrainischen Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja.

Zwischen Wladimir Putin (l.) und Wolodymyr Selenskyj könnte es zu einem persönlichen Gespräch zum Ukraine-Krieg kommen. © Petr David Josek/Alexander Zemlianichenko/dpa (Montage)

Kämpfe im Ukraine-Krieg – Russland weiter mit hohen Verlusten

Doch auch Russland muss im Ukraine-Krieg weiter herbe Verluste hinnehmen. So sind nach Angaben der ukrainischen Armeeführung in den vergangenen 24 Stunden 1170 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Die jüngsten Verlustzahlen Russlands im Überblick:

Verluste von der Front im Ukraine-Krieg gemeldet

  • Soldaten: 967.060 (+1170 im Vergleich zum Vortag)
  • Panzer: 10.800 (+8)
  • Artilleriesysteme: 22.473 (+27)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1.381
  • Luftverteidigungssysteme: 1.162 (+3)
  • Drohnen: 35.678 (+141)
  • Flugzeuge: 372
  • Helikopter: 335
  • Marschflugkörper: 3.197
  • Schiffe: 28
  • Uboote: 1
  • Fahrzeuge und Tanklastwagen: 48.118 (+171)
  • Spezialausrüstung: 3.884 (+6)

Die Angaben stammen von der ukrainischen Armeeführung. Russland selbst legt keine Informationen über Verluste im Ukraine-Krieg offen. Die Angaben lassen sich demnach nicht unabhängig überprüfen. (Redaktion mit Agenturen)

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