Waffenruhe im Ukraine-Krieg? Selenskyj will Putin treffen – „werde in der Türkei auf ihn warten“

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Selenskyj geht auf Putins Vorschlag ein und stimmt einem Treffen in der Türkei am Donnerstag zu. Zugleich fordert er eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg ab Montag.

Kiew/Moskau – Nach einer Waffenruhe-Forderung Kiews inklusive Verbündeter und einem russischen Gegenvorschlag schien die Lage bei den Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs erneut festgefahren. Doch nun hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin bereit erklärt. „Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X als Reaktion auf Putins Vorschlag, Russland und die Ukraine sollten in direkte Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs eintreten.

Ende des Ukraine-Kriegs: Selenskyj will sich mit Putin in der Türkei treffen und fordert Waffenruhe

Der Kremlchef hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den seit über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten. „Ich hoffe, dass die Russen dieses Mal nicht nach Ausreden suchen werden“, schrieb Selenskyj in seinem Post am Sonntag (11. Mai). Weiter erklärte der ukrainische Präsident, Kiew erwarte „einen vollständigen und dauerhaften Waffenstillstand, der morgen beginnt, um die notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen“.

Nach Putins Verhandlungs-Vorschlag: Trump schaltet sich ein und fordert Ukraine zu Treffen auf

Kurz vorher hatte sich US-Präsident Donald Trump eingeschaltet und sich in einem Post auf seiner Plattform Truth Social für Putins Vorschlag ausgesprochen. Die Ukraine forderte er auf, einem Treffen „sofort“ zuzustimmen. Putin wolle keine Waffenruhe, schrieb Trump, dafür aber ein Treffen, nach dem man in der Lage sein werde, „festzustellen, ob eine Einigung möglich ist oder nicht, und wenn nicht, werden die europäischen Staats- und Regierungschefs und die USA wissen, wo alles steht, und können entsprechend vorgehen!“

Selenskyj will Putin trefffen – „werde in der Türkei auf ihn warten“. (Symbolbild) © IMAGO / ZUMA Press Wire, IMAGO / NurPhoto

Der Republikaner äußerte gleichzeitig Zweifel daran, dass Putin überhaupt ein Friedensabkommen mit Kiew schließen wolle. Dieser sei zu sehr damit beschäftigt, „den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern“. Er spielte damit auf die russische Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.

Russlands Präsident soll nach Angaben des Kreml bereits am Sonntag mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über die russische Initiative zur Wiederaufnahme der Verhandlungen gesprochen haben. Der türkische Präsident habe laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters in dem Telefonat mitgeteilt, er unterstütze den Vorschlag voll und ganz. Erdogan habe sich außerdem bereit erklärt, Verhandlungen in der Türkei abzuhalten. Bereits 2022 kurz nach Kriegsbeginn hatten Russland und die Ukraine in Istanbul letztlich erfolglose Verhandlungen über ein Ende der Kampfhandlungen geführt.

Waffenruhe oder Sanktionen: Ukraine-Verbündete erhöhen Druck – Putin lehnt Feuerpause ab

Putins Verhandlungs-Vorschlag erfolgte auf eine Forderung der Ukraine und deren westlicher Verbündeter: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten nach einem Besuch in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten ultimativ eine Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert. Andernfalls drohten Russland weitere Sanktionen – über diese könnte nun in London beraten werden.

Macron und Merz betonten noch am Sonntag, dass Verhandlungen erst aufgenommen werden könnten, nachdem eine Waffenruhe eingeleitet wurde. Ob Putin auf Selenskyjs Forderung nach einer Waffenruhe ab Montag eingeht, bleibt abzuwarten. Zuvor hatte er lediglich direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen ins Spiel gebracht – eine Waffenruhe wollte er nicht ausrufen. (pav/dpa)

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