Kanada ruft wegen Trump Neuwahlen aus: Datum steht fest
Mark Carney, der neue Premierminister Kanadas, setzt Neuwahlen für Ende April an. Der Grund: Die aggressive Politik von US-Präsident Donald Trump.
Ottawa – Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat für Ende April eine vorgezogene Parlamentswahl angesetzt. Er bittet die Kanadier um ein „starkes, positives Mandat“, um US-Präsident Donald Trump die Stirn zu bieten.
Neuwahlen in Kanada: Trumps aggressive Zollpolitik gefährdet historische Freundschaft
Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat für Ende April eine vorgezogene Parlamentswahl angesetzt. Die ursprünglich für Oktober vorgesehene Wahl werde am 28. April stattfinden, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Ansprache an die Nation. Auslöser ist die aktuelle Zollpolitik von Donald Trump.
Trump hatte in den vergangenen Monaten mehrfach gefordert, Kanada solle der 51. Bundesstaat der USA werden. Der US-Präsident verfolgt zudem eine aggressive Zollpolitik gegenüber dem nördlichen Nachbarn, den eigentlich eine historische Freundschaft mit den USA verbindet. Der Republikaner erboste damit viele Kanadier und stellte die Politik des Landes auf den Kopf.
Kanada steht vor Neuwahlen: Trump wolle Kanada „zerbrechen, damit uns Amerika besitzen kann“
Nachdem in Umfragen angesichts der wachsenden Unbeliebtheit des seit zehn Jahren regierenden Trudeau lange Kanadas Konservative vorne gelegen hatten, führte Trumps aggressive Haltung zuletzt zu einem massiven Stimmungsumschwung in der Wählerschaft. Carney dürfte darauf hoffen, bei der vorgezogenen Wahl eine Mehrheit für seine liberale Partei im Parlament zu erringen.
Trump wolle Kanada „zerbrechen, damit uns Amerika besitzen kann“, sagte der seit zehn Tagen regierende Carney am Sonntag. „Wir werden nicht zulassen, dass das geschieht.“ Kanada müsse als Antwort auf Trump „eine starke Wirtschaft und ein sichereres Kanada aufbauen“, sagte er.

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Wahl in Kanada: „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich, Vorhersagen zu treffen“
Der 60-jährige Mark Carney hatte in der Vergangenheit bei der Investmentbank Goldman Sachs gearbeitet und dann nacheinander die kanadische und die britische Zentralbank geführt. Er ist aber noch nie bei einer Parlamentswahl angetreten. Carneys konservativer Rivale Pierre Poilievre, den Kritiker mit dem US-Präsidenten vergleichen, sagte am Sonntag, er wolle das „Gegenteil dessen, was Donald Trump will“. Er wolle sich im Wahlkampf auf die Probleme der „Normalbürger“ konzentrieren, sagte der 45-Jährige.
Der Politikwissenschaftler Felix Mathieu sagte der Nachrichtenagentur AFP, viele Kanadier würden der kommenden Parlamentswahl größte Bedeutung beimessen. „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich, Vorhersagen zu treffen, aber das wird eine genau beobachtete Wahl mit einer Wahlbeteiligung sein, die zulegen dürfte.“ (ko/afp)