Neue Umfrage sieht Trump deutlich vor Biden – doch mit einem großen Haken
Biden könnte laut Umfrage im Fall einer Trump-Verurteilung führen. Ob es wirklich dazu kommt, ist ungewiss. Trump verzögert, Biden ist unbeliebt.
Washington, D.C. – Bei der kommenden Präsidentschaftswahl könnte Donald Trump durch eine Verurteilung vor Gericht zu Fall kommen. In einer NBC News Umfrage war zunächst Trump mit 47 Prozent fünf Prozentpunkte klar vor Joe Biden, der 42 Prozent in einem hypothetischen Zweikampf zur US-Wahl bekäme. Als in der Umfrage noch einmal vor dem Hintergrund einer potenziellen Verurteilung gefragt wurde, drehte sich der Spieß jedoch: Biden zog in der Frage mit 45 Prozent knapp vor Trumps 43 Prozent.
Besonders bei Personen mit lateinamerikanischem Hintergrund und bei Personen zwischen 18 und 34 Jahren machte die Verurteilung für ein Verbrechen einen entscheidenden Unterschied. Doch selbst bei den als Republikaner eingestuften Befragten verlor Trump in der zweiten Frage sieben Prozent und Biden gewann zwei Prozent im Gegensatz zu den Ergebnissen ohne Verurteilung.
Hoffnung durch Umfrage berechtigt? Trump verzögert Prozesse
Schon mehrfach bezeichnete Trump bezeichnete Anklagen als „politischen Auftragsmord“. Für den wegen 91 Straftaten angeklagten Ex-Präsidenten könnte es eng werden, wenn da nicht die Prozessverzögerungen wären. Die Verfahren zu Trump stehen an verschiedenen Stellen, doch die Verzögerungen könnten einen Abschluss vor den Präsidentschaftswahlen verhindern.
Der republikanische Meinungsforscher Bill McInturff warnte NBC News zufolge, dass die wechselnden Befragten immer noch eine negative Meinung zu Biden hätten und sich mehrheitlich einen Kongress wünschen, der von den Republikanern kontrolliert wird. Er hinterfragte, ob wirklich so viele Personen im Falle einer Verurteilung zu Biden wechseln würden. In der NBC-Umfrage gibt es, mit dem Ziel der Neutralität, ein republikanisches und ein demokratisches Lager.

Auch die Moderatorin von NBCs „Meet the Press“, Kristen Welker, zeigte sich weniger optimistisch: „Ein bisschen bahnbrechend, aber immer noch unglaublich nah dran.“ NBC verwies an anderer Stelle an die Fehlermarge, die auf +/- 3,1 Prozent eingeschätzt wird. Die Umfrage wurde innerhalb von vier Tagen (26.-30. Januar) mit 1000 angemeldeten Wählern durchgeführt. Der zwei-prozentige Vorsprung in der Umfrage könnte demnach nur eine statistische Ungenauigkeit sein.
Biden als Präsident unbeliebter denn je – Trump hält Beliebtheit
Für Biden zeigte die Umfrage eine Umkehr des Trends, der in 2020 ins Amt brachte. In Sachen Wirtschaft, Grenzen und Migration, aber auch Kompetenz und Effizienz lag bei dieser Umfrage Trump klar vor Biden. Weniger als 30 Prozent der befragten Wähler befürworten seine Politik im Krieg in Israel. Es ist ein Trend mit Vergangenheit, besonders der Krieg in Gaza bereitet Biden schon länger Kopfschmerzen. Insgesamt stellte NBC die geringste Befürwortungsrate in seiner gesamten Präsidentschaftszeit fest - 37 Prozent erreichte der aktuelle US-Präsident in der Befragung.
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In der Zeit, in der Biden an Vertrauen verlor, konnte Trump seine Beliebtheit halten. Den demokratischen Meinungsforscher Jeff Horwitt besorgten die Ergebnisse der Umfrage: „Im Vergleich zu 2020 ist Biden in jeder Hinsicht zurückgegangen. Am schlimmsten ist, dass der Glaube, dass Biden der Aufgabe eher gewachsen sein wird – der Hauptgrundsatz der Biden-Kandidatur – verflogen ist.“ Allerdings gab er die Hoffnung noch nicht auf: „Biden kann sich damit trösten, dass wir uns im Januar und nicht im Oktober 2024 befinden. In dieser frühen Zyklenphase können sich Einstellungen ändern.“ (lismah)