Bürgergeld-Empfängerin will endlich einen Job – und nicht mehr „offiziell zweite Klasse“ sein

  1. Startseite
  2. Verbraucher

KommentareDrucken

Janni aus „Hartz und herzlich“ sucht einen Job. Die Mutter will raus aus ihrem „Schlodderleben“ und den damit verbundenen Abhängigkeiten und Vorurteilen.

Mannheim – Zur Einführung des Bürgergeldes wurde heiß diskutiert, ob sich Arbeiten überhaupt noch lohnt. Auslöser war, dass die Arbeitslosen nun etwa 50 Euro mehr bekommen. Ein Ökonom hält diese Sorge jedoch für unbegründet.

Bei den Diskussionen wurde auch oft außer Acht gelassen, wie stigmatisiert Arbeitslosigkeit ist und mit welchen Vorurteilen die Bürgergeld-Empfänger konfrontiert sind. Selbst dann, wenn sie aktiv einen Job suchen. Ein eindringliches Beispiel dafür lieferte die dreifache Mutter und Bürgergeld-Empfängerin Janni in der RTL-ZWEI-Serie „Hartz und herzlich“.

Janni bei „Hartz und herzlich“: Alleinerziehende will bald wieder arbeiten gehen

Die Dokumentation „Hartz und herzlich“ zeigt den Alltag verschiedener Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind. Das Team kehrt immer wieder zu einem sozialen Brennpunkt, den sogenannten Benz-Baracken in Mannheim, zurück. Hier lebt auch die 47-jährige Janni. Sie ist dreifache Mutter und seit drei Jahren arbeitslos. Nun möchte sie so schnell wie möglich wieder ins Berufsleben einsteigen.

„Dieses Schlodderleben ist einfach nichts für mich“, sagte sie dem Kamerateam. Ohne Arbeit passiere es schnell, dass sie sich gehen lasse. Janni musste bereits in der Vergangenheit Sozialleistungen in Anspruch nehmen: Von 15 bis 18 erhielt sie Jugendhilfe, später zeitweise Hartz IV und jetzt Bürgergeld.

Janni (hier li. mit ihrer Freundin Katrin) hofft, nach drei Jahren Abhängigkeit vom Bürgergeld bald wieder einen Job zu finden. © RTL2

Die 47-Jährige lebt mit ihren zwei jüngsten Kindern zusammen. Nach Abzug der Miete und der Stromkosten hat die alleinerziehende Mutter etwa 1.200 Euro pro Monat zur Verfügung. Mit diesem Geld auszukommen, sei nicht einfach. So muss die Familie aktuell ohne Fernsehanschluss auskommen. Das Bezahlen der Rechnungen geht vor.

„Abhängigkeit ist nichts, was ich befürworte“ – Bürgergeld-Empfängerin erzählt, wie andere auf sie reagieren

Obwohl Janni seit drei Jahren Sozialleistungen bezieht, ist sie mit dieser Situation unzufrieden. „Du bist abhängig vom Staat und Abhängigkeit ist nichts, was ich befürworte, weil ich selber was machen will“, sagt sie. Zwar habe sie sich inzwischen daran gewöhnt, um alles bitten zu müssen, doch wohl fühle sie sich damit trotzdem nicht.

Vor allem, weil viele Menschen die Situation der Sozialhilfeempfänger verurteilen. „In dem Moment, wo du nichts hast und jemanden bittest, bist du schon offiziell zweite Klasse“, sagt die Alleinerziehende. Janni erzählt in „Hartz und herzlich“, dass viele Menschen schockiert reagieren, wenn es um hohe Schulden oder Sozialhilfe geht. „Ich bin trotzdem ein Mensch“, sagt sie. Manche Menschen können gut mit Geld umgehen, andere nicht.

Druck des Nichtstuns: Bürgergeld-Empfängerin berichtet von Depressionen

Janni hatte es in der Vergangenheit nicht leicht. Sie wuchs hauptsächlich in Pflegefamilien auf und ist seit ihrem 15. Lebensjahr auf sich allein gestellt. Seitdem war sie immer beschäftigt, ob mit Arbeit oder ehrenamtlicher Tätigkeit. Zuletzt arbeitete die gebürtige Mannheimerin in der Gastronomie.

Ob sie nach drei Jahren Arbeitslosigkeit in diese Branche zurückkehren möchte, wurde in den Interview-Szenen bei RTL2 nicht deutlich. Ihre Jobsuche nimmt sie nun jedoch „ernsthafter“ in Angriff. Denn das Nichtstun belastet Janni, wie auch andere Sozialhilfeempfänger, psychisch. „Dann kommen die Depressionen, weil man sich einfach sagt: Na super, das kann es doch jetzt nicht gewesen sein.“

Eine junge Mutter, die ebenfalls zu den Protagonisten der RTL-ZWEI-Serie zählt, schaffte den Schritt zurück ins Arbeitsleben kürzlich. Ein anderer Bürgergeld-Empfänger war vom Arbeitsleben weniger begeistert.

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

Auch interessant

Kommentare