Bert, Evi und ihr Sohn Georges leben in einem ganz besonderen Haus in Belgien: Es besteht aus Schiffscontainern. Eigentlich hatten sie sich bereits 2012 eine normale Immobilie gekauft, beschlossen jedoch schließlich, dass sie weniger Wohnraum und mehr Garten haben möchten. Das berichtet die belgische Tageszeitung "Het Laatste Nieuws".
Paar gibt Auswanderer-Plan auf und kaufen 3123-Quadratmeter-Grundstück
Zunächst konnten sie sich sogar vorstellen, auszuwandern – doch dann wurde bei Evis Schwester Krebs diagnostiziert und sie entschieden, in der Nähe zu bleiben. "Zwei Jahre lang surften wir jeden Tag vergeblich auf Immobilienportalen. Gerade als wir es etwas ruhiger angehen ließen, tauchte dieses Grundstück in einem Banner auf einer Website auf", erzählen sie.
Für den Platz mit 3123 Quadratmetern zahlten sie 225.000 Euro, schreibt "Het Laatste Nieuws". Darauf ließen sie ein energieautarkes Haus bauen, das schließlich weniger als der Bauplatz selbst kostete. Nun leben sie auf 62 Quadratmetern, was sie 167.000 Euro kostete. Einen Großteil nahmen die Erdarbeiten und Anschlüsse ein.
Familie lebt in 2 Schiffscontainern aus China: Fenster ersetzen Beulen
Das Besondere an ihrem Haus ist nicht nur der Preis, sondern auch, dass es aus zwei Schiffscontainern besteht, die in China hergestellt wurden. Sie hatten eine Seereise hinter sich gebracht und waren verbeult. An den Stellen befinden sich nun Fenster. Die Familie findet laut "Het Laatste Nieuws": "Eigentlich ähnelt dies einer normalen Wohnung."
Sie sind froh, Wohnraum gegen mehr Natur getauscht zu haben. "Das hat unsere Lebensqualität wirklich verbessert. Wir essen unser eigenes Gemüse, Obst und Eier, wir haben Tiere, wir sehen, wie sich die Natur zu jeder Jahreszeit verändert ..."
Deswegen eignen sich Schiffscontainer zum Hausbau
Das Geschäft mit Schiffscontainern ist auch in anderen Ländern bereits angekommen. So baut Vincenzo Russi aus Italien mit alten Schiffscontainern unter anderem Wohnungen, Kasernen und Schulen.
Er erklärt, dass die Container aus Cortenstahl bestehen. Dieser sei "praktisch immun gegen atmosphärische Korrosion". Weiter sagt Russi: "Durch ihre Wiederverwertung lassen sich bis zu 90 Prozent des in einem traditionellen Bauwerk verwendeten Stahlbetons einsparen."