Donald Trump will das US-Militär für einen "Krieg im Inneren" rüsten – mit Dekreten, Nationalgarde und Unterstützung seines Verteidigungsministers. In den Kommentaren zum Artikel "'Einsatztruppe gegen Unruhen': Trump stimmt Militärspitze auf 'Krieg' in USA ein" zeigt sich viel Kritik. Viele ziehen Vergleiche zu autoritären Regimen und warnen vor Demokratieabbau. Andere sehen in Trumps Kurs eine notwendige Antwort auf Chaos und Kriminalität. Die Kommentare spiegeln die ganze Spannbreite zwischen Zustimmung und Ablehnung.

Warnungen vor Demokratieabbau
Leser äußern die Sorge, Trump könne demokratische Strukturen in den USA aushöhlen. Die Erinnerung an den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 dient vielen als Beleg, wie weit seine Anhänger gehen könnten. Parallelen zu autoritären Führern wie Putin oder Orban werden gezogen. Politikwissenschaftler weisen darauf hin, dass Trumps Rhetorik Institutionen delegitimiert – was das Vertrauen in Demokratie und Rechtsstaat in den USA weiter schwächt.
"Ohne Worte das Ganze. Und die Herren, die das hier in den Kommentaren relativieren und nicht als das sehen, was es ist (Zerstörung der Demokratie), denen ist auch nicht mehr zu helfen. Wer das toll findet, befindet sich definitiv im falschen Land. Ungarn, Türkei, China, Russland, Nordkorea sind da wohl passende Länder zum Leben." Zum Originalkommentar
"Da will wohl jemand einen Krieg im eigenen Land anzetteln, um die Demokratie gänzlich abzuschaffen in den USA. Das klingt sehr nach einem Putschversuch. Es deutet jedenfalls alles stark darauf hin, dass Trump sein amerikanisches Imperium ausrufen möchte." Zum Originalkommentar
"Stimmt, Trump hat recht, Krieg von innen. Ausgelöst durch ihn selber. Er bewundert Leute wie Putin, Xi, Orban oder Erdogan, die Kritiker zum Schweigen bringen und eine Demokratie bekämpfen. Hätte nie gedacht, dass das in den USA möglich ist. Aber jetzt sieht auch die Nachfolgegeneration, wie es unseren Urgroßeltern hier ergangen ist und vor allem, wie schnell das geht." Zum Originalkommentar
"Wenn ein Staatsoberhaupt versucht, mit Hilfe des Militärs seine Ideologie durchzusetzen und aus einem Verteidigungsministerium ein Kriegsministerium macht, dann nennt man das Diktatur." Zum Originalkommentar
"Wer so einen Präsidenten hat, braucht für Unruhen nicht zu sorgen. Der Mann zeigt uns, dass auch in der freien Welt alles möglich ist. Nicht nur in Russland." Zum Originalkommentar
Kontroverse Bewertung seiner Maßnahmen
Ein Teil der Kommentare sieht Trumps Politik differenziert. Befürworter betonen seine Versuche, Kriminalität zu bekämpfen oder internationale Konflikte zu beeinflussen. Kritiker sehen darin den Deckmantel für autoritäres Handeln. Diese Spaltung spiegelt den US-Wahlkampf wider: Trump bleibt für viele Amerikaner Symbol konservativer Stärke, für andere Inbegriff demokratiegefährdender Politik.
"Zwiespältig, der Trump! Auf der einen Seite eine gar nicht mal so schlechte Arbeit in puncto Gaza-Krieg sowie Entwicklung gesunder Ansichten hinsichtlich des Ukraine-Krieges, auf der anderen Seite der Abbau der Demokratie im eigenen Land, unter dem Vorwand der Kriminalitätsbekämpfung ..." Zum Originalkommentar
"Trump will die Zustände in manchen US-Städten ändern. Dafür wurde er gewählt. Er macht also alles richtig." Zum Originalkommentar
"Dass die USA versuchen, Bandenkriminalität und illegale Einwanderung zu bekämpfen, finde ich löblich. Anstatt reflexartig gegen Trump zu wettern, sollten unsere Innenministerinnen und -Minister genau hinschauen und eventuell dort ein wenig hospitieren." Zum Originalkommentar
"Das kommt nun mal davon, wenn Regierungen jahrzehntelang die Durchsetzung der Gesetze schleifen lässt." Zum Originalkommentar
Sorge um Bürgerkrieg und Unruhen
Manche Leser warnen vor einem Bürgerkrieg in den USA, ausgelöst durch Trump. Fachleute halten einen klassischen Bürgerkrieg zwar für unwahrscheinlich, doch gewaltsame Auseinandersetzungen sind nicht ausgeschlossen. In den vergangenen Jahren haben sich rechtsextreme Milizen und radikalisierte Gruppen in den USA verstärkt organisiert. Das Risiko anhaltender Gewalt prägt die Sorgen über Instabilität – auch mit Blick auf die globale Rolle der USA
"Na toll, das ist jetzt der Anfang vom Bürgerkrieg oder wie kann man das bezeichnen?" Zum Originalkommentar
"Schon erstaunlich, dass ein Präsident eines Landes selbst für Unruhen sorgt und dann die Armee um Schein einsetzt, um Lügen zu "legitimieren"... Und das alles auf Kosten der Steuerzahler. Nicht nur die Römer spinnen ..." Zum Originalkommentar
"Andere Großmächte werden das ausnutzen, solange Trump im eigenen Land Unruhe stiftet. China wird sich Taiwan einverleiben oder mehr, und Russland die alten Sowjetrepubliken. Europa versinkt in die Bedeutungslosigkeit, solange in der EU und NATO Uneinigkeit herrscht. Zusätzlich schwächt sich die EU noch mit der Aufnahme der Ukraine, Moldau und einiger Balkanstaaten." Zum Originalkommentar
"Ich empfehle jedem den Film Civil War. Da wird sehr realistisch ein amerikanischer Bürgerkrieg dargestellt." Zum Originalkommentar
Politische Unterstützung für Trump und konservative Werte
Ein Teil der Leser unterstützt Trump klar. Sie sehen in ihm den entschiedenen Gegner "woker" Bewegungen und wünschen sich ähnliche Figuren auch in Europa. Diese Haltung deckt sich mit Teilen der Republikaneri, die Trump als Sprachrohr gegen gesellschaftlichen Wandel und politische Korrektheit feiern. Für Kritiker ist dies jedoch Ausdruck einer zunehmenden Spaltung entlang kultureller Konfliktlinien.
"Richtig so. Die Kontrahenten versuchen durch Aufstände die Demokratie zu beeinträchtigen. Da laufen einige Dinge. Trump hat das erkannt. Viele noch nicht." Zum Originalkommentar
"Unser Problem: Wir haben keinen Trump. Vielleicht bräuchten wir mehrere Trumps." Zum Originalkommentar
Kritik an US-Militärgeschichte und Trumps Umgang mit Kriegen
Mehrere Kommentare greifen die Kriegsgeschichte der USA auf, von Vietnam über Afghanistan bis Irak. Sie nutzen diese Beispiele, um die Glaubwürdigkeit der US-Machtpolitik generell infrage zu stellen – und sehen Trump in dieser Tradition widersprüchlichen Handelns zwischen Kriegsrhetorik und Rückzugsforderungen. Tatsächlich gelten die US-Militäreinsätze seit 1945 in vielen Teilen der Welt als ambivalent: militärisch mächtig, politisch oft erfolglos.
"Die USA hat noch nie einen Krieg gewonnen, den sie selbst angezettelt haben. Weder Korea, Vietnam noch Afghanistan etc. Lasst euch nicht blenden." Zum Originalkommentar
"Trump will doch überall Kriege beenden und nun das?" Zum Originalkommentar
Zweifel an Trumps Geisteszustand und Rationalität
Viele Leser stellen Trumps geistige Gesundheit infrage und sehen ihn als irrationalen Akteur. Diese Wahrnehmung knüpft an seine oft aggressive Rhetorik und erratischen Auftritte an. In den USA ist die Diskussion über die „Fitness for Office“ von Präsidenten kein neues Thema – auch bei Reagan oder Biden wurde sie geführt. Dass Trump bewusst Provokation als politisches Mittel einsetzt, verstärkt den Eindruck des Kontrollverlusts bei Kritikern.
"Anscheinend dreht der Mann jetzt frei." Zum Originalkommentar
"Ist der Mann jetzt komplett durch? Wo sind die Ärzte ..." Zum Originalkommentar
"Jetzt ist er völlig durchgeknallt." Zum Originalkommentar
Ironie
Ein Teil der Kommentare reagiert spöttisch, von Vergleichen mit Monarchien bis zu Anspielungen auf deutsche Politik.
"Der räumt nicht auf, sondern ab." Zum Originalkommentar
"Wenn Trump einen internen Krieg anzettelt, wird China danach mit einem nachgebauten Kärcher aufsaugen, was von den USA noch übrig ist." Zum Originalkommentar
""Trump stimmt Militärspitze auf "Krieg" in USA ein". Aber der Mann will doch den Friedensnobelpreis, egal wie." Zum Originalkommentar
Donald Trumps Rhetorik und Handeln stoßen in der Leserschaft auf scharfe Ablehnung, aber auch auf entschiedene Zustimmung und Spott. Wie sehen Sie die Gefahr für die US-Demokratie und die Rolle des Militärs in so aufgeladenen Zeiten? Diskutieren Sie mit: Haben autoritäre Tendenzen in westlichen Demokratien aktuell Konjunktur oder überwiegen die traditionellen Werte?