Neue Schultechnik 100.000 Euro teurer als erwartet: Bauamt erklärt Kostensteigerung

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Mit der Fertigstellung der Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg in Wolfratshausen rechnen die Projektmanager Mitte des Jahres 2028. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Nicht zum ersten Mal muss der Stadtrat bei der Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule in Wolfratshausen eine Kröte schlucken: Die Steuerungsanlage kostet fast 100.000 Euro mehr als erwartet.

Wolfratshausen – Die laufende Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule am Hammerschmiedweg findet sich regelmäßig auf der Agenda der Mandatsträger. In der jüngsten Stadtratssitzung ging’s um die Gebäudeautomation, das heißt die Steuerung, Regelung und Überwachung von Heizung, Lüftung und Beleuchtung. Das Angebot einer Fachfirma liegt gut zwölf Prozent über der Kostenberechnung. Dennoch votierte der Stadtrat einstimmig für die Auftragsvergabe an das Unternehmen aus Kirchseeon-Englharting im Landkreis Ebersberg.

Mit der Fertigstellung der letzten Arbeiten am Hammerschmiedweg rechnen die Projektmanager des Münchner Ingenieurbüros PM5 Mitte des Jahres 2028. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Kommune wie berichtet mindestens rund 51 Millionen Euro in das Pflichtprojekt investieren. 20 Millionen Euro Zuschuss hat die Regierung von Oberbayern der Loisachstadt zugesagt.

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung des Gewerks „Gebäudeautomation“ gaben zwei Firmen im Wolfratshauser Rathaus ein Angebot ab. Die günstigste Offerte kam von der Firma WIA Anlagentechnik GmbH aus Kirchseeon-Eglharting: knapp 947 500 Euro brutto inklusive Wartung beziehungsweise rund 895 000 Euro brutto ohne Wartung. „Die Wartungsarbeiten sind zwar für die Vergabe relevant, fließen als Folgekosten jedoch nie in die Kostenberechnung ein – und gehören auch nicht zu den Baukosten“, informierte das Rathaus-Referat Bauen und Liegenschaften die Bürgervertreter in der Sitzungsvorlage.

Vorsorglich Kostenpuffer in die Kostenberechnung eingebaut

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Das Ausschreibungsergebnis (ohne Wartung) liege zwar rund 306 500 Euro über der Kostenberechnung in Höhe von knapp 589 000 Euro. Allerdings hätten sich „Verschiebungen aus anderen Kostengruppen“ ergeben. Unter anderem seien Ventile, die zur Heizung zählen, über die Gebäudeautomation ausgeschrieben worden. In Zahlen: knapp 45 000 Euro. Zudem, so das Fachreferat, „musste die Raumregelung für die Lüftung gegenüber dem Entwurf geändert beziehungsweise angepasst werden“. Der Grund: Die Steuerung der dezentralen Lüftungsgeräte funktioniere trotz angekündigter Weiterentwicklung nicht über die Geräte selbst, sondern müsse über einen externen Regler erfolgen. Kostenpunkt: circa 80 000 Euro. Darüber hinaus sei präventiv eine zehnprozentige Preissteigerung für den Zeitraum ab der Kostenberechnung im März 2022 bis zur Veröffentlichung der europaweiten Ausschreibung einkalkuliert worden.

Stadträte vergeben Auftrag mit 21:0 Stimmen

Die „angepasste Kostenberechnung ohne Wartung“ betrage daher brutto knapp 797 000 Euro. Das Angebot aus dem Landkreis Ebersberg liege somit um gut 12,3 Prozent über dieser angepassten Kostenberechnung. Erläuterung des Rathaus-Referats Bauen und Liegenschaften: „Diese Preissteigerung ist mit der allgemeinen Kostensteigerung seit der Kostenberechnung mit Stand März 2022 zu erklären.“ Mit 21:0 Stimmen entschied sich der Stadtrat für die Vergabe des Auftrags – ohne Wartung – an die Firma WIA Anlagentechnik GmbH. (cce)

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