Urlauber aufgepasst! In diesen Regionen in Italien ist das FSME-Risiko am größten

Im Sommer werden Zecken immer aktiver und die Wahrscheinlichkeit, gebissen zu werden, nimmt zu. Der Biss einer infizierten Zecke kann schwere Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Auch in Italien steigt das Risiko laut "Südtirol News" für eine Infektion.

Gefahr für gefährliche Nervenkrankheit steigt im Urlaubsland Italien

Bei dieser Krankheit, die auch unter dem englischen Akronym TBE (Tick-Borne Encephalitis) bekannt ist, handelt es sich um eine Infektion, die das zentrale Nervensystem betrifft und langfristige neurologische Schäden verursachen kann – in einigen Fällen sogar mit tödlichem Ausgang.

Vor allem im Urlaubsland Italien wurden seit den frühen 2000er-Jahren immer mehr Fälle von FSME gemeldet.  Dieser Anstieg ist auf ökologische Faktoren zurückzuführen – darunter die Zunahme der Zeckenpopulation selbst in höheren Berglagen –, sowie auf soziale Faktoren (zum Beispiel Zunahme von Aktivitäten im Freien) und technologische Entwicklungen, insbesondere die Verbesserung diagnostischer Möglichkeiten.

In diesen Regionen ist die Gefahr für FSME am größten

In einigen Regionen im Nordosten Italiens kommt die Krankheit  laut "Südtirol News" regelmäßig vor – besonders in Friaul-Julisch Venetien, Trient, Bozen und Venetien. Am schlimmsten betroffen ist die Provinz Belluno, dort erkranken die meisten Menschen.

Zeckengefahr
Zecken halten sich in Bodennähe, im hohen Gras, in Parks, Gärten, Weiden und Wiesen auf (Symbolbild). Imago

Laut den Daten des Obersten Gesundheitsinstituts ISS wurden vom 1. Januar bis zum 5. Dezember 2024 insgesamt 50 Fälle einer neuroinvasiven FSME-Infektion (TBE-Infektion) bestätigt – davon sind 48 in der Region selbst infiziert worden, zwei auf Reisen und zwei sind an der Krankheit gestorben. 

So kann man sich vor Zeckenstichen schützen

68 Prozent der Betroffenen waren männlich, das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren. Die meisten Fälle traten zwischen Mai und September auf – in den Monaten, in denen das Infektionsrisiko steigt, da Zecken Wärme und Feuchtigkeit benötigen, um aktiv zu sein.

Für FSME gibt es keine spezielle antivirale Behandlung. Wer in einer Region lebt oder Urlaub macht, in der die Krankheit häufiger vorkommt, kann jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Zeckenbisse und eine Infektion zu vermeiden, wie zum Beispiel:

  • das Tragen von schützender Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und Stiefeln
  • geeignete Insektenschutzsprays
  • eine gründliche Untersuchung des eigenen Körpers nach Aktivitäten im Freien, um Zecken zu entdecken und diese gegebenenfalls mit einer feinen Pinzette zu entfernen
  • das Vermeiden von Verzehr von nicht pasteurisierter Milch und Milchprodukten in Risikogebieten.
Frau krank
FSME ist eine Viruskrankheit, die das Gehirn und Nervensystem betreffen kann (Symbolbild). Imago

Impfung ist wirksamste Maßnahme gegen FSME

Als wirksamste vorbeugende Maßnahme gegen die durch Zecken übertragene Enzephalitis (FSME) gilt jedoch die Impfung. Sie wird laut "Südtirol News"  besonders Landwirten, Forstarbeitern oder Militärangehörigen in ländlichen, bewaldeten Gebieten geraten.

Außerdem ist sie für Bewohner sogenannter Risikogebiete sinnvoll, in denen jährlich mehr als fünf FSME-Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet werden und für Touristen, die Outdoor-Aktivitäten in betroffenen Regionen planen.

5 Fakten über FSME

Das Risiko einer FSME-Erkrankung (TBE-Erkrankung) wird häufig unterschätzt – insbesondere bei Kindern, bei denen die Symptome oft unspezifisch sind und die Erkrankung in der Regel milder verläuft. Dies kann zu Fehldiagnosen führen. Diese 5 Fakten beschreiben die tückische Krankheit.

  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch Zecken übertragene Viruskrankheit, die das Gehirn und Nervensystem betreffen kann – sie wird zunehmend als internationales Gesundheitsproblem gesehen.
  • In etwa 70 Prozent der Fälle verläuft die Infektion ohne oder nur mit leichten Symptomen, weshalb sie oft unbemerkt bleibt.
  • Etwa 30 Prozent der Betroffenen entwickeln grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gliederschmerzen – meist nach 3 bis 28 Tagen nach dem Zeckenstich.
  • Bei 10–20 % dieser Patienten folgt eine zweite Phase mit ernsthaften neurologischen Beschwerden wie Gehirnhautentzündung (Enzephalitis) oder Lähmungen – in etwa 1 Prozent der Fälle kann die Krankheit tödlich verlaufen.
  • Langzeitfolgen wie Konzentrationsprobleme oder Müdigkeit können bei etwa einem Drittel der Betroffenen auftreten und Monate bis Jahre anhalten.