Jugendlicher stirbt an Nipah-Virus: Es gibt keinen Impfstoff
Ein 14-Jähriger ist am Nipah-Virus gestorben. Der Erreger bereitet Experten Sorgen, eine Impfung gibt es nicht.
Frankfurt – In Südindien breitet sich das Nipah-Virus aus. Das Robert-Koch-Institut hat Reisende bereits gewarnt. Ende Juli starb nun ein 14 Jahre alter Junge, nachdem er sich mit dem gefährlichen Virus angesteckt hatte. Das berichtet Onmanorama in Indien. Die Behörden sind alarmiert – hat das Virus das Zeug dazu, die nächste Pandemie auszulösen?
Der Teenager war an einem Feiertag Mitte Juli mit vier Freunden rund zwei Kilometer von seinem Zuhause in Pandikkad entfernt unterwegs, als die Jungen in einem Kanal baden gingen und von einem Baum sogenannte Samtpflaumen aßen. Wie sich später herausstellte, kommen offenbar regelmäßig Flughunde dorthin, um ebenfalls von den Früchten zu naschen. Die Tiere, die zusammen mit Fledermäusen zu den Fledertieren gehören, sind natürliche Träger des gefährlichen Nipah-Virus und haben, so wird angenommen, die Früchte mit ihrem Speichel oder Kot kontaminiert.
Tödliches Nipah-Virus: Junge stirbt 15 Tage nach der Infektion
Eine Woche später wurde der Junge mit Symptomen in ein Krankenhaus eingeliefert und mehrfach verlegt, bis er schließlich am 21. Juli starb. Die anderen Jungen, die ebenfalls die Früchte gegessen hatten, wurden negativ auf das Virus getestet.
Laut WHO brach das Virus erstmals 1999 in Malaysia aus. In Indien gab es 2001, 2007 und 2018 erneut Ausbrüche. Im vergangenen Jahr waren laut WHO zwei Menschen an dem Virus gestorben, insgesamt soll es mehr als 100 Todesopfer gegeben haben.
Wie gefährlich ist das Nipah-Virus?
Nach Informationen der WHO liegt die Sterblichkeitsrate zwischen 40 und 100 Prozent.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich - etwa durch Speichel oder andere Körperflüssigkeiten.
Flughunde sind natürliche Träger des Virus, aber auch Schweine tragen den Erreger oft in sich.
Das Virus kann bis zu 30 Stunden auf der Schale von Früchten überleben.
Derzeit gibt es weder Impfstoff noch wirksame Medikamente gegen das Nipah-Virus. Experten sprechen von einem dringenden Bedarf und warnen, Nipah könnte die nächste Pandemie auslösen. Das Virus befällt zunächst den Atemapparat, danach das zentrale Nervensystem.
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Könnte das Nipah-Virus für die nächste Pandemie sorgen? Viele denken schon gar nicht mehr daran - doch auch die Corona-Viren kommen zurück. (BeBau)