Solar wird immer wichtiger: Erneuerbare Energien erreichen neuen Rekordwert

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Die Energiewende in Deutschland kommt stetig voran. Aktuelle Daten zeigen neue Rekordwerte für Erneuerbare Energien. Jedoch bleibt das Potenzial in Deutschland weitestgehend ungenutzt.

Bonn – Zwar waren die ersten Monate im Jahr trocken wie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht mehr, doch der Anstieg sonniger Tage bringt auch seine Vorteile. Die Erneuerbaren Energien verzeichneten im Mai einen neuen Rekordwert von 72,4 Prozent Gesamtanteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Laut einer aktuellen Auswertung von Energy-Charts vom Fraunhofer ISE hat besonders die Sonnenenergie zugenommen, wie PV Magazine berichtet.

Solarstrom durch Eigenverbauch auf Rekordhoch: PV im Mai besonders stark

Ganze 9818 Gigawattstunden, also einen Anteil von 29,2 Prozent, haben Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Monat produziert. Neben besonders vielen sonnigen Tagen brachte der Mai 2025 auch kräftige Böen, die für Aufwind bei Windenergie sorgten. Hier betrug der Anteil an der öffentlichen Stromversorgung 28,9 Prozent. Auf dem Land generierten Windparks der Auswertung zufolge 7869 Gigawattstunden, auf See knapp 1853 Gigawattstunden. 

Wie die Daten der Energy-Charts weiter zeigen, liegt der Solaranteil mit Einberechnung des Eigenverbrauchs sogar höher. 11.293 Gigawattstunden sollen nach Hochrechnungen von Energy-Charts Photovoltaikanlagen im Mai 2025 erzeugt haben – im Vergleich zum vorangegangenen Jahren ergibt sich daraus ein neuer Höchstwert. Verantwortlich dafür sei dem pv-Bericht nach neben sonnigem Wetter auch der gestiegene Solaranlagen-Zubau in Deutschland.

Trotz neuer Rekordwerte: Solar erlebt Einbruch

Nach Angaben der Bundesnetzagentur erfuhr der Photovoltaikausbau insgesamt jedoch im ersten Quartal 2025 teilweise einen Einbruch. Photovoltaik-Dachanlagen sowie auch Freiflächenanlagen sind aufgrund des Solarspitzen-Gesetzes, welches am 25. Februar 2025 in Kraft getreten ist, zurückgegangen. Das Gesetz regelt die EEG-Vergütung für neue PV-Anlagen bei negativen Börsenstrompreisen, mit dem Ziel, Stromüberschüsse bei Solarstrom zu vermeiden und so Netzstabilität zu garantieren. Betroffen davon sind neue Photovoltaik-Anlagen ab zwei Kilowatt Leistung.

Dach eines Gerätehauses eines Bauernhofes mit Solaranlage bedeckt, Wolken und Sonne spiegeln sich in den Panelen, Retten
PV-Anlagen knacken Rekordwerte bei Deutschlands Stromerzeugung. © IMAGO/imageBROKER/Andreas Mallinckrodt

PV-Anlagen Ausbau in Eigenheimen: Großes Potenzial noch ungenutzt

Der Prosumer-Index von LichtBlick erfasste beim Ausbau von PV-Anlagen in Eigenheimen 2024 einen Zuwachs um 30 Prozent. Insbesondere wurde ein Anstieg bei Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeichern und Smart Metern verbucht. Demnach sollen bereits vier Millionen Haushalte in Deutschland mit einer PV-Kleinanlage ausgestattet sein. Weitestgehend bleibt das Potenzial für PV-Anlagen jedoch ungenutzt.

Viele Verbraucher zögern noch bei der Anschaffung von PV-Anlagen. Dem Prosumer-Report zufolge sind 11,1 Millionen Häuser in Deutschland wirtschaftlich geeignet für den Zubau von Solaranlagen, von denen allerdings nur vier Millionen mit PV-Anlagen ausgestattet sind. Hohe Anschaffungskosten, mangelndes Wissen über die Wirtschaftlichkeit und Unsicherheiten bei Rentabilität sind laut Umfragen häufige Gründe gegen eine Anschaffung.

Brände und Explosionen: PV-Anlagen bergen auch Risiken

Im Februar erreichten zudem Meldungen über Explosionen von PV-Batterieanlagen die Öffentlichkeit. Ein Fall in Schönberg bei Sandesneben sorgte für Aufsehen, da infolge eines Fehlers im Batteriespeicher der Solaranlage ein Einfamilienhaus explodierte. Zudem wurden zum Jahresbeginn Berichte bekannt, in denen PV-Anlagen Gebäudebrände verursacht haben. 

Neben fehlerhaften Installationen sind Produktionsfehler bei Komponenten, Planungsfehler im System oder auch externe Einflüsse Grund für entstehenden Brände durch PV-Anlagen. Die Brandgefahr durch Solaranlagen ist statistisch betrachtet aber äußert gering. Laut Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands kommt es jährlich zu 190.000 Bränden, lediglich 210 davon durch PV-Anlagen. Ein Fraunhofer ISE-Studie beziffert den Anteil an brandauslösenden PV-Anlagen auf einen Wert von 0,006 Prozent. 

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