Von wegen Abzug von US-Truppen: Nato-Land dementiert Berichte – „Absolut keine Absicht“

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Trotz Befürchtungen in Europa gibt Polens Präsident Andrzej Duda Entwarnung: Die USA plane keinen Truppenabzug. Die Anspannung bleibt dennoch.

Warschau – Polens Präsident Andrzej Duda spricht nach Gesprächen mit US-Regierungsvertretern eine Entwarnung aus. Er nicht, dass die USA Truppen aus Europa teils oder ganz abziehen. „Es deutet nichts darauf hin, dass sich die USA aus Europa zurückziehen werden“, sagte Duda in Warschau nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg. 

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe ihm in der vergangenen Woche sogar sehr deutlich zugesagt, dass Polen eher eine Verstärkung der amerikanischen Truppen erwarten könne. Duda sagte mit Blick auf die Nato-Ostflanke und sein Land: „Es gibt absolut keine amerikanische Absicht, die Aktivitäten im Hinblick auf die Sicherheit in unserem Teil Europas zu reduzieren oder die Anzahl der amerikanischen Truppen zu verringern.“

US-amerikanische Soldaten besprechen sich bei der Artillerie-Übung «Dynamic Front 2023» auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Etwa 78.000 US-Soldaten sind aktuell in Europa stationiert. (Symbolfoto) © picture alliance/dpa | Daniel Löb

Europa in Sorge: Trump stellt hochgegriffene Forderungen – US-Administration rudert offenbar Schritt zurück

Die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach höheren Verteidigungsausgaben der anderen Nato-Staaten hat für Angst in Europa gesorgt. Die geforderten fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen aktuell nicht mal die USA. Polen plant für 2025 mit Ausgaben von 4,7 Prozent des BIP und hat damit die höchsten Ausgaben in Europa.

Auch die Frontalattacke von US-Vizepräsident J.D. Vance auf europäische Demokratien bei der Münchner Sicherheitskonferenz sorgte Europa. Die Vermutung war, dass die Amerikaner Truppen vom Kontinent abziehen könnten. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa habe Trump mit dem Abzug von etwa 20.000 US-Soldaten geplant.

78.000 US-Soldaten in Europa – Ukraine-Sondergesandter Kellogg auf dem Weg in die Ukraine

US-Verteidigungsminister Hegseth hatte in der vergangenen Woche bei einem Truppenbesuch in Stuttgart gesagt, es sei nicht unmittelbar geplant, die Truppenstärke in Europa zu verringern. Er betonte aber: „Es besteht Einigkeit darüber, dass wir die Streitkräftelage weltweit überprüfen werden.“ US-Präsident Donald Trump habe an vielen Stellen andere Vorstellungen als sein Vorgänger Joe Biden

Nach Angaben des Europa-Kommandos der US-Streitkräfte (Eucom) mit Hauptsitz in Stuttgart sind rund 78.000 amerikanische Soldaten in Europa stationiert – darunter etwa 37.000 in Deutschland. In Polen sind es rund 10.000 auf einer Rotationsbasis. Kellogg besuchte Polen auf der Durchreise nach Kiew, wo er am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow zusammentreffen wird. (lismah/dpa)

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