Topfit zur US-Wahl: Harris prahlt mit Gesundheit – und Trump schweigt
Keine Zigaretten und wenig Alkohol: Kamala Harris legt vor der US-Wahl einen Bericht über ihre Gesundheit offen. Donald Trump schweigt lieber. Warum?
Washington – Was passiert, wenn ein US-Präsident stirbt? Für diesen Fall sieht die amerikanische Verfassung eine eindeutige Regelung vor. Dann übernimmt automatisch sein Vize, weswegen ein altes Sprichwort besagt: „Der Vizepräsident ist immer nur einen Herzschlag vom Oval Office entfernt.“ Kein Wunder also, dass die Gesundheit des mächtigsten Mannes oder der mächtigsten Frau im Staat von je her im US-Wahlkampf eine herausragende Rolle spielt. Ist er oder sie fit genug für das Amt? Oder muss plötzlich der oder die Zweite übernehmen?
US-Wahl: Kamala Harris erfreut sich bester Gesundheit – Bericht veröffentlicht
Im Fall von Kamala Harris muss man sich da offenbar wenig Sorgen machen. Die amtierende Vizepräsidentin der USA, die am 5. November bei der US-Wahl den Chefposten erobern will, erfreut sich bester Gesundheit. Das geht aus einem Arztbericht hervor, den die 59-Jährige selber veröffentlicht hat und über den die Nachrichtenagentur dpa jetzt berichtet hat. Damit setzt Harris ihren Konkurrenten um das Amt mächtig unter Druck. Denn Donald Trump macht aus seiner aktuellen gesundheitlichen Verfassung lieber ein Geheimnis – was bereits zu wilden Spekulationen führt.

Anders jedoch bei Harris: Der Arzt Joshua Simmons bescheinigt der Demokratin in seinem Attest öffentlich einen „exzellenten“ Gesundheitszustand. Harris verfüge über die „mentale und körperliche Belastbarkeit“, um die Aufgaben des Präsidentenamtes zu erfüllen. Der Bericht basiert auf einem Gesundheitscheck im April, bei dem keine Auffälligkeiten festgestellt wurden.
Viel Sport, kein Nikotin und wenig Alkohol: Laut Arzt führt Harris gesunden Lebenswandel
Der Bericht hebt Harris‘ aktive Lebensweise hervor: Sie treibt täglich Sport, ernährt sich gesund und konsumiert Alkohol nur in Maßen. Rauchen? Fehlanzeige. Frühere gesundheitliche Probleme wie Allergien und Urtikaria sind laut Simmons gut behandelt worden. Harris trägt Kontaktlinsen und hat sich in der Vergangenheit einer Blinddarmoperation unterzogen.
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Im Vergleich dazu stand der Gesundheitszustand vom amtierenden US-Präsidenten Joe Biden oft in der Kritik. Sein Gesundheitsbericht listete diverse altersbedingte Beschwerden auf. Regelmäßig machte sich Trump über ihn als „Sleepy Joe“ lustig und stellte ihn als zu alt für das Führen einer Weltmacht dar – und das, obwohl er nur wenige Jahre jünger ist als Biden. Aufgrund von andauernden Zweifeln an seiner Fitness zog sich Biden schließlich nach einem völlig verpatzten TV-Duell aus dem Wahlkampf zurück, um Harris den Weg zu ebnen.
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Geheimnis vor US-Wahl 2024: Trump schweigt zu seiner Gesundheit
Für Donald Trump ist das vor der US-Wahl 2024 ein Problem. Denn plötzlich steht er als alter Mann da – erst recht, da die 59-Jährige jetzt ihren Gesundheitszustand öffentlich bescheinigt bekommen hat. Trump jedoch hat bisher keinen ausführlichen Gesundheitsbericht veröffentlicht, was zu Kritik an seiner Transparenz führte. Diskussionen über seine Fitness und das Fehlen von aktuellen medizinischen Untersuchungen dominieren die Debatte. Ein Arzt des Weißen Hauses hatte 2018 gesagt, dass Trump „in einem ausgezeichneten Gesundheitszustand“ sei, jedoch abnehmen und mehr Sport treiben müsse.
Die New York Times bekam zuletzt im November 2023 einen dreiseitigen Brief zu fassen. Darin lobte Trumps neuer Leibarzt, Bruce A. Aronwald, den ehemaligen Präsidenten gleich zweimal für seine „Gewichtsreduktion“. Allerdings fehlten konkrete Angaben zu seinem aktuellen Gewicht, Medikamenten oder detaillierten Testergebnissen.
Im Netz kursieren deswegen immer wieder eifrige Spekulationen, ob Trump den Anforderungen nach der US-Wahl mit seinen 78 Jahren eigentlich gewachsen sein könnte – oder ob er dann doch, ähnlich wie Biden, früher oder später seinem designierten Vize J.D. Vance Platz machen müsse.
Harris vs. Trump: Alter und Gesundheit laut Umfrage im US-Wahlkampf wichtig
Die Themen Alter und Gesundheit spielen im aktuellen Wahlkampf jedenfalls eine bedeutende Rolle. Harris versucht, den Altersunterschied zu Trump zu ihrem Vorteil zu nutzen. Laut einer Gallup-Umfrage halten 41 Prozent der Befragten Trump für zu alt. Harris hofft, mit ihrem jüngeren Alter und ihrer Fitness zu punkten und so Wählerstimmen zu gewinnen. Befeuert wurde das Ganze zuletzt von einem prominenten Unterstützer: Krimibuch-Autor Stephan King: „Trump ist längst überfällig“, schrieb er auf der Plattform X und fügte hinzu. „Wählt keinen alten Mann, der seine medizinischen Unterlagen nicht freigeben will.“ (jkf)