Durch die vorübergehende Schließung der Wiesn am 1. Oktober sind vielen Schaustellern und Budenbetreibern viele Einnahmen durch die Lappen gegangen. Der Gastgeberverband Dehoga brachte eine Verlängerung des Oktoberfestes ins Spiel, um den Verdienstausfall zu kompensieren.
Stimmen der Schausteller und Budenbesitzer unterschiedlich
Michael, Olympia-Looping: "Ja, eine tolle Idee. Definitiv. Natürlich müsste das erst mal mit den Behörden, mit den Festzelten und Co abgesprochen werden, weil so gesehen jetzt einfach einen Tag dranzuhängen. Die meisten Touristen aus aller Welt sind dann schon weg. Für die Einheimischen wäre das natürlich was ganz Besonderes. Vielleicht, dass das dann eine private Wiesn wäre, also ohne Reservierungen vielleicht mal auch ganz nett. Aber ohne die ganzen Touristen aus aller Welt ist die Wiesn, glaube ich, auch ein bisschen leer."
Max, Bayern Rallye: "Ich persönlich halte nicht viel davon, weil der Sonntag ist normalerweise ein starker Tag. Der Montag ist sowieso ein schwächerer Tag und die ganze Personalplanung, auch bei mir, ist eigentlich darauf ausgelegt, dass am Sonntag der letzte Tag ist, dass am Montag abgebaut wird. Da habe ich schon die Aushilfe bestellt und meinen Angestellten und der fährt am Dienstag dann nach Hause. Also wie gesagt, ich halte von einer Verlängerung um einen Tag gerade den Montag, da halte ich nichts davon."
"Ob es was bringt, weiß ich nicht"
Sandra, Mandelverkäuferin: "Ich hätte persönlich nichts dagegen, einen Tag die Wiesen zu verlängern. Ob es jetzt wirklich was bringt, weiß ich nicht, weil die meisten Touristen wissen ja, die Wiesen geht bis zum fünften. Ich würde es mir schön vorstellen, weil dann vielleicht die Münchner noch so ein Tag hätten. Dass es so eine Münchner Wiesn noch mal wird und die die Chance bekommen, noch mal einen Tag zu nutzen. Also ich habe nichts dagegen um einen Tag länger. Ob es was bringt, weiß ich nicht."
Florian, Rahmfleckerl-Verkäufer: "Ob da alle zusagen, weiß kein Mensch, weil viele haben Anschlussplätze und müssen woanders hin, beispielsweise nach Memmingen, die großen Fahrgeschäfte und dann? Ob die das schaffen? Schaffen tun wir das schon, aber es ist halt trotzdem immer organisationstechnisch eine Frage. Ob das funktioniert, dass da alle mitziehen, da muss man jeden einzelnen fragen."
"Haben dann kein Personal für den Tag"
Robbi, glasierte Früchte: "Für die Verlängerung ist grundsätzlich von uns immer ein offenes Ohr. Nur ist es halt so, die kurzfristige Verlängerung jetzt geplant wäre. Die ist undurchführbar, weil wir alle Personal haben, die sich extra Urlaub nehmen für die Wiesen und die alle in die arbeiten müssen. Und da sind teilweise auch ausländisches Personal sehr viel dabei aus Osteuropa und diese Leute müssen wieder zurück und wir haben dann kein Personal für den Tag und das ist die Schwierigkeit."
Renaldo und Rudolf, Schießbudenangestellte: "Wäre eventuell möglich bei einigen, aber ich denke mal die Großschausteller, die mit den Fahrgeschäften, die haben ja noch Termine. Bei denen wäre das nicht möglich, die bauen ja über Nacht ab, schauen dass sie am Sonntagabend oder Montagabend hier weg sind, müssen ja am Freitag schon wieder irgendwo aufmachen. Also ich denke, dass da einige das nicht schaffen würden."
Die Festwirte und der Wiesn-Chef lehnten den Vorschlag, die Wiesn um einen Tag zu verlängern, ebenfalls ab. Und da die Idee eher auf Kritik gestoßen war, ist auch der Gastgewerbeverband Dehoga inzwischen wieder zurückgerudert.