„Das ist eine Menge Geld“: Nandlstadt kauft neue Container für die Mittagsbetreuung
Die Mittagsbetreuung in Nandlstadt platzt aus allen Nähten. Um dringend benötigte Räume zu schaffen, möchte die Gemeinde eine weitere Containeranlage aufstellen. Das sorgte jüngst für Diskussion.
Nandlstadt – Mit „Müh und Not“ konnte die Mittagsbetreuung in diesem Schuljahr für die Kinder der ersten bis dritten Klasse sichergestellt werden, berichtete Bürgermeister Gerhard Betz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Mehr noch: „Den Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen musste eine Absage erteilt werden.“ Dass die dritten Klassen überhaupt aufgenommen werden konnten, „liegt ausschließlich daran, dass ein Teil der Drittklässler in die offene Ganztagsschule ausgelagert wurde“, führte Betz weiter aus – eine Notlösung, die nur geduldet und im kommenden Schuljahr wegen steigender Anmeldungen und knappem Raumangebot in der Schule „nicht mehr möglich sein wird“.
25 weitere Plätze in den Containern
Auf der Suche nach einer Lösung schlug die Verwaltung vor, eine weitere Containeranlage am ehemaligen Kloster aufzustellen. Im Kloster, wo auch die Vhs ihr Domizil hat, und in den bestehenden Containern sind laut Nandlstadts Geschäftsleiter Michael Reithmeier derzeit 62 Kinder untergebracht. Elf Schüler wurden in die Schule ausgelagert und 14 Mädchen und Buben stehen auf der Warteliste. Mit den geplanten Containern könnte nochmal Platz für 20 bis 25 Kinder geschaffen werden.
Aktuell verzeichne die Grundschule 246 Schüler, 35 Prozent davon seien in der Mittagsbetreuung. „Das ist wahnsinnig wenig“, betont Reithmeier. Die Nachfrage sei groß und die Platzvergabe wegen fehlender Räume streng geregelt: „Wir verlangen wahnsinnig viele Nachweise von den Eltern“, sagte Reithmeier. Wenn ab 2026 ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht, werden die Anmeldungen rapide ansteigen, prognostizierte der Geschäftsleiter.
Im Zuge der Erweiterung der Grund- und Mittelschule seien laut Betz zwar Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung sowie die offene Ganztagsschule eingeplant, „allerdings ist mit einem Beginn der Baumaßnahmen frühestens im Frühjahr 2026 zu rechnen, mit einer Fertigstellung nicht vor Beginn des Schuljahres 2027/2028“. Letzteres bezweifelte Reithmeier: „Ob wir bis 2027 fertig sind, weiß ich nicht.“
Für den Kauf einer Containeranlage müsste die Gemeinde rund 200 000 bis 250 000 Euro investieren. Darin enthalten ist nicht nur der Abriss einer Garage, die aktuell noch auf dem Kloster-Areal steht, sondern auch die Fundamente, Leitungen, Bodenbeläge, Installation und mehr. Doch die Summe erschien einigen Markträten deutlich zu hoch.
UWN-Markträtin Maria Rauscher fand „eine Viertelmillion für eine Übergangslösung“ zu viel. Sie appellierte dafür, „gemeindliche Liegenschaften zu überprüfen“, ob nicht irgendwo Platz für die Kinder ist. Doch hier winkte der Bürgermeister ab. „Wir haben nach anderen Möglichkeiten gesucht, aber keine gefunden.“ Auch Sebastian Kühner ist „mit der Lösung nicht glücklich“. „Das ist eine Menge Geld“, gab er zu bedenken. „Ich tu‘ mir schwer, einer Viertelmillion zuzustimmen – mit fehlt der Weitblick und ein Konzept“.
„Viel Geld für wenig Betreuungsplätze“
Franz Mayer (CSU) betonte: „Dass wir was brauchen, ist unstrittig.“ Er forderte allerdings ein „Gesamtkonzept“ für das Klostergebäude und die Vhs. Ins selbe Horn stieß auch Parteikollegin Sibylle Thiermann-Mayrhofer: „Wir brauchen ganz dringend ein Gesamtkonzept. Wir können nicht immer kleine Feuerchen löschen. Seit eineinhalb Jahren sage ich das, aber es passiert nichts.“ Auch Regina Schillinger (UWN) fand die Investition „viel Geld für relativ wenig Betreuungsplätze“.
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Zweiter Bürgermeister Rainer Klier (CSU) ist überzeugt: „Es ist mit den Containern nicht getan.“ Sein Vorschlag: eine neue Bleibe für die Vhs suchen und die Räume für die Mittagsbetreuung verwenden. Doch dies ist laut Verwaltung aktuell keine Option – ebensowenig wie die Nutzung des Schulgebäudes.
Gegen die Stimmen von Rauscher, Kühner, Thiermann-Mayrhofer, Schillinger, Kühner und Sebastian Löffler (BLN) wurde dem Kauf der Containeranlage letztlich zugestimmt.