Bürgerversammlung in Wolfersdorf: Der Bürgersaal wird barrierefrei

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Viel zu besprechen hatten die Wolfersdorfer bei der Bürgerversammlung, unter anderem waren das Koch-Areal, die Grundsteuererhöhung und die marode Infrastruktur Thema. © Fischer

Vermeintliche Reizthemen blieben bei der Wolfersdorfer Bürgerversammlung Randnotiz. Stattdessen sah sich Bürgermeisterin Anita Wölfle mit Fragen nach der Grundsteuererhöhung und der maroden Infrastruktur konfrontiert.

Wolfersdorf – Wer geglaubt hatte, dass sich die Gemüter etwa am Streit um die Parkplätze und das Wegerecht oder die aktuelle nicht vorhandene Barrierefreiheit des Bürgersaals erhitzen würden, der sah sich getäuscht. Wölfle beugte dem in der Wolfersdorfer Bürgerversammlung in ihrem knapp einstündigen Rechenschaftsbericht insofern vor, als sie für beide Probleme, die durch den Verkauf des ehemaligen Lagerhauses an die Familie Denk entstanden sind (wir haben berichtet), eine praktische Lösung präsentierte.

Zu Wolfersdorfer Streitthema gab es keine Fragen aus dem Publikum

„Wir schaffen neue Parkplätze links und rechts der Auffahrt des Koch-Areals“, erklärte Wölfle. Zur Barrierefreiheit beim Bürgersaal sagte sie, dass demnächst direkt neben der Abfahrt zum Lagerhaus auf Gemeindegrund ein entsprechender Zugang hergestellt werde. Eine durchaus gangbare und vergleichsweise kostengünstige Lösung, wie sie auf FT-Nachfrage konkretisierte. Es müssten lediglich ein paar Hecken weichen. Fragen aus dem Publikum gab es zu dem Streitthema nicht.

Zu besagtem Koch-Areal, das die Gemeinde käuflich erworben hat, dagegen schon. Eine Teilnehmerin wollte wissen, was damit eigentlich geschehen solle und warum bis dato noch nichts passiert sei. Letzteres führte Wölfle auf die angespannte Haushaltslage zurück. Besserung könne erst eintreten, wenn die Gemeinde Grundstücke im Zug ausgewiesener Baugebiete verkauft hat.

In ihrem Rechenschaftsbericht skizzierte Bürgermeisterin Anita Wölfle ein durchweg positives Bild der Gemeinde.
In ihrem Rechenschaftsbericht skizzierte Bürgermeisterin Anita Wölfle ein durchweg positives Bild der Gemeinde. © Fischer

Was den Verwendungszweck des Koch-Areals anbetrifft, verwies sie auf eine Machbarkeitsstudie, wonach ein Kinderhaus, ein Mehrgenerationenhaus sowie Kleingewerbe und eine Physio- oder Zahnarztpraxis Sinn machen würden. Letzteres sorgte für Gelächter, weil die einzige Arztpraxis im Ort aktuell wegen Personalmangel geschlossen ist, und es nach Auskunft von Dr. Andreas Podlaski schwer ist, Abhilfe zu schaffen. Wölfle hat, wie sie erklärte, aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben.

„Der Glasfaserausbau ist ein ganz leidiges Thema“

Dass auch der immer noch nicht vollzogene Glasfaserausbau im Ort eine maßgebliche Rolle bei der Frage spielt, ob die Praxis noch mal öffnet, das zog man im Publikum dagegen in Zweifel. Handwerker und Firmen im Ort kämen auch damit klar, hieß es. Unabhängig davon könnte es laut Wölfle besser um die Versorgung mit schnellem Internet stehen. „Der Glasfaserausbau ist ein ganz leidiges Thema“, räumte Wölfle ein. Sie stehe nach wie vor in Verhandlungen mit der Telekom. Aber es werde jedes Mal etwas anderes erzählt. Sie könne nur so viel sagen: „Was angefangen worden ist, wird heuer noch fertig.“

In Sachen Grundsteuerreform sind der Gemeinde laut Wölfle die Hände gebunden. Aus Sicht der Kommune sei es ein Nullsummenspiel. Die Grundsteuer A werde angehoben, die Grundsteuer B abgesenkt. Dass es Gewinner und Verlierer geben werde, sei aber nicht auszuschließen, bedauerte die Ortschefin. Als Auslöser machte man in der Versammlung schließlich ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts dafür fest.

Angesprochen wurde auch das teilweise für marode gehaltene Straßennetz. Konkret wollte jemand wissen, ob im Zuge der Kirchstraßensanierung auch an eine neue Wasserleitung gedacht ist. Hier musste Wölfle erklärtermaßen passen. „Das wird geschoben, das ist im Haushalt leider nicht drin“, so die Gemeindechefin.

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