Fliegen auf Abruf – Europas erste KI-gesteuerte Airline bietet bald Wunschflüge in Deutschland an

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Eine neue Airline startet ab September 2025 ein KI-basiertes Flugmodell am Bodensee-Airport. Neben regelmäßigen Verbindungen werden auch Wunschflüge auf Abruf angeboten.

Friedrichshafen – Der Bodensee soll zur „Startbahn für ein europaweites Mobilitätsnetzwerk der Zukunft werden“ – das ist der Plan von flyvbird, dem ersten vollständig KI-basierten On-Demand-Flugmodell Europas. Ab September 2025 startet die Airline ihren Dienst am Bodensee-Airport Friedrichshafen. Ihr Ziel sei es, insbesondere strukturschwächere Regionen besser anzubinden – getreu dem Motto “connecting the unconnected.” Dafür haben die Verantwortlichen ein Konzept entwickelt, das sich von anderen Airlines unterscheidet.

flyvbird will am Flughafen Friedrichshafen flexibles Fliegen statt starrer Flugpläne ermöglichen

Das Unternehmen gab gegenüber IPPEN.MEDIA an, dass die Zukunft des Fliegens nicht mehr auf starre Flugpläne oder zentrale Drehkreuze angewiesen sein sollte. Deswegen kommt bei flyvbird ein Modell zum Einsatz, das als Erstes in Europa operative Entscheidungsprozesse auf Basis eines selbst entwickelten, KI-gestützten Algorithmus trifft.

Konkret bedeute das: Wann, wohin und mit welchem Flugzeug die Airline fliegt, wird nicht mehr starr vorgegeben, sondern laufend neu berechnet – basierend auf realer Nachfrage, Flugzeiten, Auslastungs- und Routenanalysen, verfügbaren Piloten und Kundenanfragen. Aspekte wie Sicherheit und Kundenservice werden aber nach wie vor von Menschen gesteuert, erklärt Gründer und CEO Tomislav Lang.

Die Wahl für den Standort Friedrichshafen ergab sich nicht nur aus der historischen Luftfahrttradition der Stadt – dort liegen die Ursprünge des Zeppelins. Ausschlaggebend sei vor allem die Lage am Dreiländereck und die Offenheit des Airports für neue Konzepte, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens. flyvbird plant zudem Flüge On-Demand ab Bayern.

Individuelle Wunschflüge und neue Verbindungen ab dem Bodensee

Das Konzept von flyvbird beinhaltet neben regelmäßigen Verbindungen auch die Möglichkeit, individuelle Wunschflüge anzufragen. Von Friedrichshafen aus soll es jeweils dreimal wöchentlich nach Mönchengladbach sowie nach Berlin-Strausberg gehen. Dazu kommt die Option, über eine Plattform eine individuelle Anfrage unter Nennung von Uhrzeit, Flugziel und Anzahl der Personen zu stellen.

Die Airline flyvbird bietet ab September 2025 neben regelmäßigen Verbindungen nach Mönchengladbach und Berlin auch individuelle Flüge an. (Fotomontage) © flyvbird, IMAGO / imagebroker

Ein System prüft daraufhin automatisch, ob und wie der Wunsch in den täglichen Flugplan integriert werden kann – entweder als exklusiver Einzelcharter oder als „Community-Flight“ für weitere Buchungen. Für Fluggäste biete das vor allem eine Zeitersparnis und Flexibilität, da man nicht den Weg nach Zürich oder München auf sich nehmen muss, sondern direkt vom Bodensee abfliegen könne. Das Prinzip sei vergleichbar mit Uber im Straßenverkehr, sagt Tomislav Lang. Sowohl für die regelmäßigen Verbindungen als auch für die individuellen Wunschflüge kommen kleine Flugzeuge mit sechs bis neun Sitzen zum Einsatz.

Da flyvbird ein Start-up ist, produziere die Airline in der Anfangszeit noch zu höheren Kosten als etablierte Airlines mit Großraumflugzeugen und festgelegten Strecken. Deswegen liegen die Preise für einen Flug aktuell zwischen 200 und 400 Euro. In den nächsten zwei bis drei Jahren werde jedoch ein durchschnittlicher Preis von rund 150 Euro angestrebt.

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