BMW-Mitarbeiter liefern trotz Sanktionen Luxusautos nach Russland – Hauptverantwortliche entlassen

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Der Handel mit Russland ist wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine mit Sanktionen belegt. Einige Akteure umgehen die Sanktionen, darunter offenbar auch Mitarbeiter von BMW.

München – Die EU hat wegen des Ukraine-Konflikts Sanktionen gegen Russland verhängt. Dazu gehören eine Reihe von Import- und Exportbeschränkungen. Das bedeutet, dass europäische Unternehmen bestimmte Produkte nicht nach Russland verkaufen dürfen und russische Unternehmen bestimmte Produkte nicht in die EU liefern dürfen.

Zu den Gütern, die auf der Sanktionsliste stehen, gehören neben Hochtechnologie oder Ausrüstung, Technologien und Dienstleistungen für den Energiesektor auch Luxusgüter. Dazu zählen Luxusautos im Wert von über 50.000 Euro. Dies hindert westliche Geschäftsleute jedoch nicht daran, sanktionierte Produkte nach Russland zu liefern.

Die BMW-Zentrale in München: Der Autobauer setzt in puncto Elektromobilität weiter voll auf Zukunft - und fängt an, sich dafür zu belohnen.
Die BMW-Zentrale in München. © Peter Kneffel / dpa

BMW-Mitarbeiter umgehen Sanktionen gegen Russland: Den Hauptverantwortlichen wurde gekündigt

Das haben offenbar auch Mitarbeiter von BMW getan. Wie der Münchner Autobauer mitteilte, wurden bei internen Kontrollen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Autoexporten nach Russland festgestellt. Daraufhin habe das Unternehmen den weiteren Verkauf von Fahrzeugen gestoppt „Zudem hat sich die BMW Group entschieden, den hauptverantwortlichen Mitarbeitern zu kündigen“, heißt es in der Stellungnahme weiter. 

BMW bestätigt damit einen Bericht des Business Insider, wonach mehr als 100 hochwertige Fahrzeuge vom Standort Hannover an russische Kunden geliefert worden sein sollen.

BMW-Mitarbeiter umgehen Sanktionen gegen Russland: Bruch des Embargos ist kein Einzelfall

Nach Angaben von BMW sind Unternehmen verschiedener Branchen davon betroffen, dass Produkte der jeweiligen Unternehmen trotz eigener Einhaltung der Sanktionen in Russland im Handel erhältlich sind oder in Russland angeboten werden. Dies geschehe in der Regel durch sogenannte Graumarktimporte. Die BMW Group versucht mit verschiedenen Maßnahmen, diese schwer kontrollierbaren Importe zu unterbinden.

Der aktuelle Fall bei BMW ist kein Einzelfall. Findige Händler finden immer wieder Schlupflöcher, um die Sanktionen zu umgehen. So haben Recherchen des ZDF-Magazins Frontal Anfang des Jahres ergeben, dass Luxusautos deutscher Hersteller in das Reich von Präsident Wladimir Putin gelangt sind. Belarus, gegen das nur abgeschwächte Sanktionen verhängt wurden, spielt dabei als Zwischenstation auf dem Weg nach Russland eine wichtige Mittlerrolle.

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