Putin und Kim Jong-un verstärken Beziehungen: USA und Südkorea alarmiert

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Putin sucht neue Verbündete und findet sie mit Kim Jong-un. Die wachsenden Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea alarmieren die US-Regierung.

Moskau/Pjöngjang – Da Russland international durch westliche Sanktionen zunehmend isoliert ist, sucht sich der russische Autokrat Wladimir Putin zunehmend neue Verbündete. Neben dem Iran im Nahen Osten und China in Asien verstärkt der russische Präsident seine Zusammenarbeit auch mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un.

Laut dem südkoreanischen Verteidigungsminister Shin Won-sik, soll Nordkorea bereits mehr als 10.000 Schiffscontainer nach Russland geschickt haben. In den Containern sollen sich wohl an die 4,8 Millionen Artilleriegeschosse befunden haben und Putin für seinen Krieg in der Ukraine mit Nachschub versorgen.

Südkorea warnt vor Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea – Putin wohl bald in Pjöngjang

Shin warnte vor einer russischen und nordkoreanischen Zusammenarbeit und sagte: „Wir erwarten, dass sich Putin um eine engere sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Nordkorea bemühen wird, insbesondere um militärische Lieferungen wie Artilleriegranaten, die notwendig sind, um (in der Ukraine, Anm. d. Red.) einen Sieg zu erringen.“

Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßt den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un.
Zwei Diktatoren unter sich: Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) begrüßt den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un. © IMAGO/The Kremlin Moscow

Im Gegenzug soll Nordkorea Technologie und Know-how erhalten, um einige Spionagesatelliten aufzubauen, sowie konventionelle Waffen wie Panzer und Fluggerät herzustellen, berichtete Bloomberg. In der kommenden Woche soll Putin in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang reisen – das erste Mal seit dem Jahr 2000. Somit könnte man das anstehende Treffen fast schon als historisch bezeichnen. Und es zeigt auch Russlands rapide Isolation vom Westen.

USA und Südkorea besorgt: Beide Seiten beobachten die Entwicklungen zwischen Putin und Kim genau

Neben Südkorea zeigen sich auch die USA besorgt um die zunehmende Zusammenarbeit zwischen den zwei Diktatoren. Kurt Campbell, Vizeaußenminister der USA habe sich in einem Notfalltelefonat mit seinem südkoreanischen Kollegen, Kim Hong-kyun, unterhalten und dessen Bedenken geteilt. Das anstehende Treffen zwischen Russland und Nordkorea, sowie die Waffenlieferung sei alarmierend, wie Reuters berichtet.

„Beide Seiten (die USA und Südkorea, Anm. d. Red.) haben sich darauf verständigt, die damit verbundenen Entwicklungen genau zu beobachten und durch eine enge Zusammenarbeit entschlossen auf die Provokationen Nordkoreas gegen Südkorea und auf Aktionen zu reagieren, die die Spannungen in der Region verschärfen“, teilte das Ministerium in einem Statement mit.

Kreml-Sprecher Peskow lobt Nordkorea – Auch der Iran steht im militärischen Austausch mit Russland

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow pochte unterdessen auf Russlands Recht, mit Nordkorea „gute“ Beziehungen zu knüpfen angesichts der Isolation vom Westen. „Es ist unser Nachbar, ein befreundetes Land, mit dem wir bilaterale Beziehungen aufbauen“, zitiert ihn der Guardian. „Das Potenzial für die Entwicklung unserer Beziehungen ist sehr groß. Wir glauben, dass unser Recht, gute Beziehungen zu unseren Nachbarn zu entwickeln, niemanden etwas angehen sollte und von niemandem infrage gestellt werden darf.“

Neben Nordkorea intensiviert Putin seine Beziehungen auch mit dem Iran. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs arbeiten die zwei Länder zunehmend eng zusammen – vor allem im Hinblick auf Kriegsgerät. Iranische Drohnen wie die Shahed 136 Kamikazedrohne gehören mittlerweile zum Standardrepertoire der russischen Armee und terrorisieren die Städte der Ukraine. Wie der Economist anführt, könnte man auch hier von einer historischen Zusammenarbeit sprechen. Denn: Seit der iranischen Revolution von 1979 ist das die erste militärische Unterstützung des Irans für ein nicht islamisches Land. (sischr)

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