Unterstützung aus Moskau: Russland soll Iskander-Raketensysteme im Iran stationieren
Der Waffendeal zwischen Teheran und Kreml erfolgt vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen im Nahen Osten. Was die neue Ausrüstung dem Iran bringt.
Teheran/Moskau – Während die Weltpolitik angespannt auf die Lage im Nahen Osten blickt, weil der Iran mit einem Angriff auf Israel droht, beginnt Moskau mit seinen Waffenlieferungen nach Teheran. Der Iran will mit dem Angriff auf Israel Vergeltung für die Tötung des Hamas-Anführers Ismail Hanija vergangene Woche.
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, hat Russland unter Kremlführer Wladimir Putin mit der Lieferung von modernen Radaranlagen zur Ausrüstung der Luftraumverteidigung an den Iran begonnen. Der Iran habe zuvor in Vorbereitung eines möglichen Krieges mit Israel moderne Luftabwehrsysteme von Russland angefordert, berichtete die New York Times unter Berufung auf zwei iranische Beamte, die mit der Kriegsplanung vertraut sein sollen.
Waffenlieferung aus Russland verbessert den Raketenbedarf des Irans
Unter den Waffenlieferungen sollen sich laut dem israelischen Nachrichtendienst Channel 14 zufolge angeblich Iskander-Raketensysteme und Murmansk-BN-Systeme für elektronische Kriegsführung befinden. Laut Berichten soll die Lieferung mit einem Militärtransportflugzeug vom Typ IL-76 in mehreren Durchgängen erfolgt sein.

Der Iran soll bisher über keine derartigen Waffen verfügen. Der Transfer fand ohne öffentliche Diskussion statt, was laut dem Magazin Defense Express darauf schließen lässt, dass russisches Personal die Ausrüstung begleiten könnte, um sie zu bedienen. Denn iranische Spezialisten sind nicht dafür ausgebildet, solche Systeme zu bedienen.
Zu den Waffen: Die Murmansk-BN-Systeme sind dafür ausgelegt, die Satellitennavigation und -kommunikation über Entfernungen von bis zu 5000 Kilometern zu unterdrücken, berichtet Kyiv Post.
Die Iskander-Systeme haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern, doch um Israel zu erreichen, bräuchte der Iran Raketen mit einer Reichweite von etwa 1200 Kilometern. Dennoch ist die Übergabe des Iskander-Raketensystems angesichts des Raketenbedarfs des Irans für die militärische Führung von großer Bedeutung.
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Israel kann indes fest mit der Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen, wenn es darum geht, Raketen, Marschflugkörper und Drohnen des Irans sowie seiner Stellvertretergruppen mit modernen Abwehrsystemen abzufangen.

So war es bereits Mitte April beim ersten direkten Angriff von iranischem Boden auf Israel geschehen. Die meisten der Geschosse konnte Israel damals aus eigener Kraft und mithilfe der USA und anderer Verbündeter abfangen. Ein neuer Angriff des Irans steht nach Medienberichten unmittelbar bevor.
Am Montag (5. August) informierte der Iran Israel über seine Vorbereitungen für einen Angriff, wie der israelische Außenminister Israel Katz gegenüber der Jerusalem Post berichtete. (bg/dpa)