Neunwöchiger Test für Starnberger Tunnel: Was Autofahrer lernen müssen

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Fünf Straßen treffen am Tutzinger-Hof-Platz aufeinander (auf einer älteren Drohnenaufnahme). Einige Abbiegemöglichkeiten fallen während des Tests ab Ende März weg. © Michael Rudy

Ein Test für die Umleitungsstrecken während des Baus des B 2-Tunnels in Starnberg wird für viele Autofahrer ab 25. März deutliche Änderungen bringen. So fallen einzelne Abbiegemöglichkeiten unter anderem am Tutzinger-Hof-Platz weg. Sollte es zu großen Staus kommen, soll der Test gestoppt werden.

Starnberg – Der Tutzinger-Hof-Platz in Starnberg ist mit seinen fünf Straßen sowieso schon eine komplizierte Kreuzung, und nun kommt noch ein Verkehrstest im Vorfeld des Tunnelbaus dazu: Ab 25. März werden für rund neun Wochen Lösungen getestet, um den Verkehr in Starnberg während des Tunnelbaus nicht zusammenbrechen zu lassen. Die wichtigsten Antworten dazu:

Weswegen ist der Test erforderlich?

Die Tunnelbauer des Staatlichen Bauamts Weilheim sind schon lange dabei, die Verkehrsführungen und den Baustellenverkehr für den eigentlichen Tunnelbau, dessen Termin weiter offen ist, vorzubereiten. Verkehrsplaner seien dabei zu positiven Ergebnissen bei der Prüfung der Bauphasen gelangt – mit einer Ausnahme, „dem Tutzinger-Hof-Platz. Er zählt bereits seit Langem – auch ohne aktiven Bau des Tunnels – zu einem der verkehrlich extrem belasteten Knotenpunkte in Bayern“, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Tunnelbohrmaschine solle sich von Süden aus unter Starnberg hindurchbohren und auf Höhe der Kreuzung Münchner/Leutstettener Straße wieder an die Oberfläche kommen. Dort entsteht auch das Nordportal. Klar ist daher schon lange, dass stadteinwärts Linksabbiegen dort für rund 18 Monate unmöglich sein wird und auch das Queren von der äußeren auf die innere Leutstettener Straße – genau dort ist die Baugrube geplant. Nächste Möglichkeit für Abbieger aus Richtung Autobahn in die Innenstadt ist der Tutzinger-Hof-Platz. Jedoch: „Dadurch wird Prognosen zufolge ein erheblicher Rückstau auf der Linksabbiegespur am Tutzinger-Hof-Platz entstehen, der sich Richtung Autobahn auf die B 2 verlängern, für Rückstauungen sorgen und final zum Erliegen des Verkehrs auf der B 2 führen wird. Zusätzlich ist der von Norden und Osten anströmende Verkehr zu bewältigen.“ Folge: Es muss eine andere Lösung her.

Warum wird schon heuer getestet?

Die Testphase müsse in diesem Jahr durchgeführt werden, damit die dabei gewonnenen Erkenntnisse in die Optimierung der weiteren Planungen für den Tunnel Starnberg integriert werden könnten, so die Begründung des Bauamts.

Was wird beim Test am Platz geändert?

Zwei Ingenieurbüros hätten in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Starnberg, dem Landratsamt, dem ÖPNV, der Polizei sowie dem Staatlichen Bauamt Weilheim eine Lösung erarbeitet, die nun ab 25. März für neun Wochen bis voraussichtlich 25. Mai ausprobiert wird. „Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist es – auf Basis der positiven Erfahrungen zu den verkehrlichen Auswirkungen der letztjährigen B 2-Vollsperrung – ein mögliches Scheitern des Verkehrsflusses während der zukünftigen Tunnelbauphasen zu verhindern“, so das Bauamt. Fußgänger können dem gelassen entgegensehen – für sie ändert sich nichts. Konkret heißt der Test für Autofahrer aber:

  • Abbiegen ist weiter möglich aus der Hanfelder Straße kommend in alle Richtungen, auf der B 2 (Hauptstraße) von Süden aus Richtung Weilheim kommend in alle Richtungen wie bisher und von der Josef-Jägerhuber-Straße in Richtung B 2.
  • Abbiegen ist nicht mehr möglich nach links von der Münchner Straße auf die Josef-Jägerhuber-Straße und aus der Wittelsbacherstraße auf die Hanfelder Straße (geradeaus) und auf die Hauptstraße (nach scharf links).

Die neue Verkehrsführung für Autofahrer aus Richtung Autobahn auf die Josef-Jägerhuber-Straße führt über die Wittelsbacher-, Ludwig- und Maximilianstraße. Wer aus der Innenstadt auf die Hanfelder Straße oder auf die Hauptstraße Richtung Süden will, muss über die Ludwigstraße zur Hauptstraße und dann weiter. An dieser Einmündung sollen Ampeln aufgestellt werden.

Apropos Ampeln: Die komplette Anlage am Tutzinger-Hof-Platz wird für den Test abgebaut und durch eine provisorische Anlage ersetzt. Nach und nach werden laut Bauamt ab Ende März bei den Ampelphasen Anpassungen vorgenommen, um den Verkehrsfluss zu optimieren. Nach dem Test sollen die Ergebnisse ausgewertet werden – und was danach kommt, ist noch offen. Es kann sein, dass das aktuelle Ampelphasen-Programm wieder läuft, das des Tests oder ein ganz anderes.

Was ändert sich an der Leutstettener Straße?

Zunächst wird der Versuch am Tutzinger-Hof-Platz gestartet, mit einiger Verzögerung – die genauen Daten stehen noch nicht fest – auch an der Leutstettener Kreuzung. Heißt: Dann wird die Linksabbiegerspur aus Richtung Autobahn gesperrt, ein Queren von der inneren zur äußerungen Leutstettener Straße und umgekehrt wird unterbunden. Denn: Nur dann weiß man wirklich, wie viel Verkehr über den Tutzinger-Hof-Platz fließt. Während des Tests sollen in der inneren Leutstettener Straße (zwischen Münchner und Josef-Jägerhuber-Straße) Spartenarbeiten für (Versorgungs- und Entsorgungsleitungen) laufen, da gewissermaßen im Windschatten des Tests dort etwas weniger Verkehr herrschen dürfte. So würden nach Einschätzung des Bauamts die Verkehrsbehinderungen unterm Strich reduziert.

Was bedeutet dasfür Anlieger?

Die Stadt Starnberg wird laut Mitteilung betroffene Anlieger und Gewerbetreibende der Innenstadt zu einem Informationsabend einladen. Termin: Dienstag, 5. März, ab 18.30 Uhr im Kleinen Saal der Schlossberghalle. Auch der Stadtrat wird dazu eingeladen. Vertreter des Staatlichen Bauamts Weilheim wollen die Maßnahme „Testphase Tutzinger-Hof-Platz“ anhand einer Präsentation vorstellen.

Was, wenn die Staus größer werden?

Anfangs werden sie das, vermutet die Weilheimer Behörde. Der Test beginnt kurz vor Ostern, also in der Ferien- und Reisezeit, weswegen die Verkehrsplaner von etwa 14 Tagen ausgehen, in denen sich die Autofahrer auf die neue Situation einstellen müssen. So war es auch bei anderen Sperrungen. Und danach? „Sollten sich in Starnberg durch die Testphase wider Erwarten nicht zumutbare Auswirkungen für die Verkehrsteilnehmer zeigen, wird der beschriebene Testlauf umgehend beendet. Darauf haben sich alle Beteiligten im Vorfeld verständigt“, heißt es in der Mitteilung. Alle Beteiligten wollen die Entwicklung vom ersten Tag an genau beobachten – also ob der Verkehr fließt oder steht.

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