Auswander-Paar flieht aus Schweden und hinterlässt 150 Fäkalienfässer im Wald
Im Jahr 2017 haben sich die Dänen Flemming Hansen und Mette Helbæk in der schwedischen Provinz Halland ihren Lebenstraum erfüllt. Sie eröffneten das Öko-Ferienresort Stedsans und dokumentierten alles auf ihrem erfolgreichen Instagram-Profil „Make Topsoil Not War“ (auf Deutsch etwa: Mutterboden statt Krieg).
Paar lässt Öko-Ferienresort zurück und flieht aus Schweden
Seit März 2025 ist die Anlage jedoch geschlossen. Das Paar, das laut „Welt“ zuvor in Kopenhagen ein erfolgreiches Dachterrassen-Restaurant betrieben hatte, begründet das Scheitern des Konzepts mit finanziellen Problemen, der Steuerlast, der Corona-Pandemie und der Belastung durch die lokale Bürokratie.
„Wir haben all unsere Ressourcen – Geld, Zeit und Vertrauen – investiert, um Stedsans, unser Lebenswerk und unsere einzige Einnahmequelle, weiterzuführen“, erklären sie. So habe es bis zuletzt Gespräche mit mehreren potenziellen Investoren gegeben, doch es fand sich offenbar keine Lösung.
Lokale Medien entdecken zahlreiche Ungereimtheiten
Lokale Medien entdeckten allerdings zahlreiche Ungereimtheiten, die die Glaubwürdigkeit des Auswanderer-Paares in Frage stellen. Die Zeitungen „Dagens Nyheter“ und „Politiken“ fanden etwa heraus, dass die beiden bereits Monate vor der offiziellen Schließung einen Wohnsitz im Ausland vorbereitet hatte. Mittlerweile leben sie laut laut „Welt“ mit ihren vier Kindern in Lateinamerika, genauer gesagt in Guatemala.
Außerdem haben sie in Schweden nicht nur offene Verbindlichkeiten, sondern auch viel Müll zurückgelassen. So sollen die ehemaligen Betreiber laut „Dagens Nyheter“ mehr als 150 Metallfässer im Wald deponiert haben, die randvoll mit Fäkalien seien. Zudem sollen Abwässer illegal in den Wald abgeleitet worden und Tiere zurückgelassen worden sein, die später starben.
Ex-Betreiber sollen über 150 Fässer mit Fäkalien im Wald deponiert haben
Hansen bestreitet die Vorwürfe gegenüber den Journalisten. Behördenmitarbeiter sprechen in den schwedischen Medien jedoch von „Umweltkriminalität“. In ihren Blog- und Instagram-Postings spricht das Paar derweil von einer „Hexenjagd“, „Lügen, Gerüchte und falsche Anschuldigungen“ würden kursieren. Zudem würden sie Drohungen bis hin zu konkreten Mordaufrufen erreichen.
Ökotourismus: Das versteht man unter nachhaltigem Tourismus
Ökotourismus hat sich zu einem Trend in der Tourismusbranche entwickelt, der immer beliebter wird. Das Ziel dabei ist es, umweltfreundlich zu reisen und einen Mehrwert für die einheimische Bevölkerung zu schaffen. Das sind die Vorteile des Trends:
- Ökotourismus führt die Reisenden meist in Regionen, die ein besonderes Naturerlebnis bieten. Häufig gibt es auch eine pädagogische Komponente, zum Beispiel die Möglichkeit, etwas über die Landwirtschaft, Artenvielfalt oder Kultur eines fremden Lands zu lernen.
- Ökologische und soziale Verantwortung stehen bei dieser Tourismusart im Vordergrund. Die Reisenden verhalten sich respektvoll gegenüber Natur, Kultur und Tradition des Urlaubslandes und dessen Einwohner.
- Darüber hinaus geht es auch darum, die negativen Auswirkungen des Tourismus zu minimieren und den Eingriff in die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Zum Beispiel kann man auf den Strom- und Wasserverbrauch und die Energiebilanz der Unterkunft achten.
- Auch legen Reisende Wert darauf, regionale Produkte bei lokalen Händlern kaufen und so die Einwohner finanziell unterstützen. So kann ein Mehrwert für die einheimische Bevölkerung geschaffen und deren Wirtschaft gestärkt werden.