Zwischen Erdrutschen und Schneemassen: Urlauber sitzen seit 12 Stunden in Alpen-Tunnel fest

  1. Startseite
  2. Welt

Zwischen Erdrutschen und Schneemassen: Urlauber sitzen seit etlichen Stunden in Alpen-Tunnel fest

Kommentare

Unwetter-Drama zwischen Italien und der Schweiz. Touristen sitzen am Grossen St. Bernhard fest. Im Tunnelportal haben sie Hunger und ihnen ist kalt.

Saint-Rhémy – Erdrutsche auf der italienischen Seite, Schneechaos auf der Schweizerischen. Im Grossen St. Bernhard steht der Verkehr still, wegen der schweren Unwetter in den Alpen ist der wichtige Tunnel gesperrt.

Stillstand am Grossen St. Bernhard: Der Tunnel zwischen der Schweiz und Italien ist wegen der Unwetter gesperrt. © Webcam

Alpen-Unwetter: Urlauber stecken seit 12 Stunden in Tunnel fest

Mittendrin: 15 Autos, die laut Medienberichten im Eingangsbereich des Alpentunnels feststecken – und das seit nun über 12 Stunden. Darunter auch eine Gruppe Fußballfans, die nach kurzem Italien-Urlaub zurück in die Schweiz wollten. Sie kommen aus dem von den Unwettern schwer gebeutelten Kanton Wallis, in dem unter anderem der berühmte Ferienort Zermatt völlig von der Außenwelt abgeschnitten ist.

Grosser-St.-Bernhard-Tunnel

Der Tunnel am Grossen St. Bernhard (französisch: Grand-Saint-Bernard) ist 5798 Meter lang und zweispurig. Die Einfahrt auf italienischer Seite liegt auf 1875 Metern Höhe im Aostatal. Die Einfahrt auf Schweizer Seite auf 1918 Metern im Katon Wallis. An beiden Enden befinden sich Kontrollräume, die rund um die Uhr besetzt sind. Ein überdachter Straßenabschnitt schützt die Zufahrten.

„Wir haben Hunger“: Grosser-St.-Berhnhard-Tunnel gesperrt – Touristen sitzen fest

Auf dem Nachhauseweg vom Champions-League-Viertelfinale zwischen Inter Mailand und dem FC Bayern München hat sie das schwere Oster-Unwetter in Italien erwischt, im Aostatal fielen 80 Zentimeter Neuschnee. Jetzt sitzen Cédrick und sein Freund Maurizio im Tunnelportal des Grossen St. Bernhard auf italienischer Seite fest.

Sie nehmen es zu Beginn gelassen. „Es geht schon, wir haben Decken und es gibt einen Automaten mit Essen, Kaffee und eine Toilette“, sagt Cédrick dem Schweizer Portal 20 Minuten. „Aber wir würden trotzdem gerne nach Hause gehen!“ In der Nacht sei es sehr kalt gewesen, in einen mit Matratzen ausgestatteten Saal am Tunneleingang kamen er und sein Kumpel nicht rein.

Am Donnerstag äußert sich Cédrick dann doch etwas ungeduldiger: „Wir haben Hunger und niemand bringt uns etwas zu essen. Wir haben auch nach wie vor keine Ahnung, wann wir hier herausgeholt werden.“

Schwere Alpen-Unwetter in der Schweiz und Italien: Fraglich, wann es im Tunnel weitergeht

Wann es weitergeht, komplett fraglich. „Wir wissen es nicht“, sagt die Verwaltungsgesellschaft Grosser St. Bernhard auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA. Die einzige Straße, die zum Tunnel führt, sei gesperrt. Über die Öffnung entscheidet die Kantonspolizei, deren Einsatzzentrale aktuell mit Anrufen überlastet ist. Immerhin stecken keine Fahrzeuge mitten im Tunnel fest, die Urlauber sitzen an den Eingängen. Der Grosse St. Bernhard bleibt bis auf Weiteres von beiden Seiten gesperrt – mit Flatterband, wie man auf der Wecam sieht. (moe)

Auch interessant

Kommentare