Fatale Alpen-Unwetter: Berühmter Urlaubsort durch Schneemassen von Außenwelt abgeschnitten
Das Wetter-Chaos in den Alpenländern Schweiz und Italien nimmt immer größere Ausmaße an. Besonders die Gemeinde Zermatt ist betroffen.
Zermatt – Wegen heftiger Regenfälle sind im Norden Italiens mehrere Straßen sicherheitshalber gesperrt worden, auch eine Autobahn. Die Behörden fürchten dort Sturmböen, Überschwemmungen und auch Erdrutsche. Erste gab es bereits. Doch das Ausmaß ist weitaus größer: Mittlerweile musste auf einer wichtigen Zugverbindung zwischen Italien und der Schweiz, der Simplon-Linie, der Bahnverkehr eingestellt werden, weil Gleise überschwemmt sind. Über größere Schäden wurde zunächst nichts bekannt. In Italien sind ganze Orte von der Außenwelt abgeschottet.
Alpen-Unwetter: Schneefälle und Regen überraschen Orte in Italien und der Schweiz
In der Schweiz gab es für die südlichen Kantone Wallis und Tessin Wetterwarnungen, die ebenfalls zu Ostern viele Ferienbesucher haben. Teile des Kanton Wallis versinken derzeit im Schnee. Der Warndienst Alertswiss kündigte zudem Starkregenfälle unter anderem im Saastal und Mattertal an, durch das eine Zugverbindung nach Zermatt am Matterhorn führt. Und gerade dort ist Berichten zufolge die Situation besonders prekär. Gewarnt wurde vor möglichen Überschwemmungen und Murgängen.
Am frühen Donnerstagmorgen (17. April) informierte die Matterhorn Gotthard Bahn dann sogar, dass aktuell keine Reisemöglichkeit von/nach Zermatt bestehe. Infolge des Unwetters sei die Strecke zwischen Visp und Zermatt unterbrochen. Die Schweizer Bahnen SBB raten Kunden, die etwa von Basel nach Mailand oder weiter wollen, über die Route Zürich-Mailand auszuweichen, wie eine Sprecherin sagte. Zunächst soll die Unterbrechung über Domodossola nach Mailand bis Donnerstagmorgen, 06.00 Uhr, andauern. Wie am Donnerstagmorgen jedoch der Website der SBB zu entnehmen ist, kann aufgrund der derzeitigen Unwetterlage nicht prognostiziert werden, wann die Bahnstrecken wieder befahrbar sind.
Touristen stranden am Bahnhof Zermatt – doch ein Zug fährt wohl nicht
Das Portal 20minuten.ch meldet Stromausfälle in zahlreichen Orten. Auch das bei Touristen so beliebte Zermatt ist betroffen. „Alles ist dunkel“, meldete das Portal in den Morgenstunden. Es gebe auf den Straßen wegen des starken Schneefalls kein Durchkommen. Zwei Touristen aus den USA wurden demnach sogar aus ihren Hotels ausgeschlossen, da der elektronische Schlüsselcode wegen des Stromausfalls nicht mehr funktionierte. Die beiden Touristen wollten am Bahnhof Zermatt bis zum Morgen ausharren. Wie es dann weitergeht, scheint offen. Bis auf einige Shops in der Bahnhofstrasse, die mit Notstromaggregat bedient werden, sei Zermatt komplett dunkel, berichtete 20minuten.ch in der Nacht von vor Ort. Auch zahlreiche weitere Gemeinden seien betroffen. Darunter Kandersteg und Adelboden sowie das Simmental.
Auch in Italien sind Gegenden betroffen, in denen sich über die Ostertage normalerweise viele Urlauber aufhalten, darunter Südtirol, das Piemont und die Lombardei mit der Hauptstadt Mailand. In der 35.000-Einwohner-Stadt Pinerolo, etwa 60 Kilometer entfernt von Turin, empfahl die Gemeindeverwaltung der Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. Dort wurden zwei Brücken gesperrt, weil ein Fluss über die Ufer zu treten droht.
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Immerhin: Die wichtige Transitroute für Urlauber ist wieder offen. Der Plöckenpass an der österreichisch-italienischen Grenze wurde nach einem Felssturz repariert. (mke)