Virus-Fälle auch in Deutschland: Gefährliches Fieber weiter verbreitet als gedacht

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Personen mit Verdacht auf Dengue-Fieber werden in einer Klinik behandelt. Mittlerweile bereitet auch das Oropouche-Fieber große Sorgen. Es verursacht ähnliche Symptome. © Marcelo Camargo/Agencia Brasil/picture alliance/dpa

Das Oropouche-Fieber verursacht ernsthafte Beschwerden und kann tödlich sein. Eine aktuelle Untersuchung offenbart die Ausbreitung des Virus. Es existiert keine Heilung.

Berlin – Jeder 16. Mensch in Lateinamerika hatte bereits Kontakt mit dem Oropouche-Fieber. Seit Ende 2023 schießen die Zahlen in die Höhe, mittlerweile ist die Zahl der jährlichen Infektionen auf über 20.000 gestiegen. Die Gründe sind aber unklar.

Tropen-Virus weiter verbreitet als bislang gedacht – Oropouche-Fälle auch in Deutschland

6,3 Prozent der mehr als 9400 Blutproben aus Lateinamerika wiesen Antikörper gegen den Oropouche-Erreger auf. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Bolivien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador und Peru. Jan Felix Drexler, Co-Autor und Leiter der Arbeitsgruppe Virusepidemiologie an der Berliner Charité, geht davon aus, dass noch weitaus mehr Menschen betroffen sind. Er sagt: „Wir wissen nicht, wie lange die Antikörper anhalten.“

Klimafaktoren wie Regen und Temperatur haben laut Fachleuten wohl großen Einfluss. Die starken Niederschläge im vergangenen Jahr in Teilen Südamerikas könnten zu größeren Mückenpopulationen und damit zur Ausbreitung des Oropouche-Virus beigetragen haben. 

Bekannt ist, dass die Tropen-Krankheit mittlerweile auch Deutschland erreicht hat. Im Jahr 2024 meldete das Robert-Koch-Institut die ersten Fälle bei zwei Reiserückkehrern. Zwischenzeitlich kamen zwei weitere hinzu, einer davon im Jahr 2025.

Oropouche-Fieber in Ferienregionen: RKI rät zur Vorsicht – Auswärtiges Amt warnt Schwangere

Reisende sollten sich in Mittel- und Lateinamerika dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge konsequent vor Stichen schützen – etwa durch lange Kleidung, Insektenabwehrmittel und ein besonders feinmaschiges Moskitonetz. Unter Umständen sollten Schwangere laut RKI auf Reisen in Ausbruchsgebiete verzichten.

„Schwangere sollten die Notwendigkeit einer Reise kritisch abwägen“, schreibt auch das Auswärtige Amt. Demnach bestehen Hinweise, dass eine Oropouche-Infektion während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind sowie zu Schwangerschaftskomplikationen inklusive Fehlgeburten führen kann. Hierzu laufen aktuell Untersuchungen.

Symptome von Oropouche-Virus unspezifisch: Schwere Verläufe in seltenen Fällen

Die Symptome des Oropouche-Virus ähneln denen von Dengue- oder Chikungunya-Fieber: Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall, mitunter auch Hautausschläge. Weil die Beschwerden recht unspezifisch sind, ist eine Diagnose schwierig. In seltenen Fällen kommt es zu schweren Verläufen und die können zum Tod der Erkrankten führen. Eine spezifische Behandlung oder Impfung gibt es bisher nicht. (moe/dpa)

Auch interessant

Kommentare