Militärbasis Elmendorf-Richardson: Das ist der Ort für Trumps Alaska-Treffen mit Putin
Nicht nur ausreichender militärischer Schutz: Warum die Militärbasis im Süden Alaskas außerdem der perfekte Ort für den Putin-Trump-Gipfel ist.
Anchorage – Es ist der größte US-Militärstützpunkt in Alaska: die Militärbasis Elmendorf-Richardson im Nordosten von Anchorage. Dort findet am Freitag (15. August) das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg statt. Seit 2010 sind dort die US-Luftwaffenbasis Elmendorf und der Armeestützpunkt Fort Richardson vereint.
Idealer Ort für Putin: US-Militärbasis schützt Russlands Präsidenten vor internationalem Haftbefehl
Für Putin ist der Ort ideal, weil Russland im äußersten Osten eine gemeinsame Grenze mit den USA hat – und er schon aus Sicherheitsgründen gern auf die Einbindung von Drittstaaten verzichtet. Zudem droht ihm keine Vollstreckung des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, weil die USA die Instanz nicht anerkennen. Und: Alaska ist früheres russisches Gebiet, verkauft zu Zarenzeiten an die USA – also historisch vertraut.
Insgesamt sind mehr als 30.000 US-Soldaten vor Ort stationiert. Der Stützpunkt fungiert als Hauptquartier für das Alaska-Kommando der Streitkräfte in dem US-Bundesstaat. Zudem kontrolliert die Luftwaffe von dort den Luftraum in der Grenzregion zwischen den USA und Russland. Die US-Luftwaffe fängt regelmäßig russische Flugzeuge ab, die sich Alaska nähern und warnt sie elektronisch oder visuell vor einem Eintritt in den amerikanischen Luftraum.
Die Geschichte des Stützpunktes reicht in den Zweiten Weltkrieg zurück: Nach US-Militärangaben wurde 1940 ein Rollfeld auf dem Gelände errichtet, im selben Jahr wurden erste Luftwaffenangehörige dort stationiert. Nach Informationen der Kongress-Bibliothek in Washington spielte der Stützpunkt später „eine zunehmende Rolle bei der Verteidigung Nordamerikas, als die unsicheren Kriegsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion in den Kalten Krieg übergingen“.
Putin-Trump-Gipfel in Alaska verdeutlicht: Russland und USA sind direkte Nachbarn
Außerdem zeigt sich in Alaska: Die Russen „sind unsere Nachbarn von gegenüber, man kann sogar von einer Insel in Alaska aus Russland sehen“, sagte Sarah Palin 2008, damals Gouverneurin des Bundesstaates und Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner. Tatsächlich liegen sich in der Beringstraße zwei Inseln gegenüber. Die große Diomedes-Insel im Westen gehört zu Russland, die kleine Diomedes-Insel, auf der ein paar Dutzend Leute leben, gehört zu den USA. Sie sind weniger als vier Kilometer voneinander entfernt.
Putin-Trump-Gipfel zum Ukraine-Krieg: Was Russland will
- Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen und gute wirtschaftliche Geschäfte
- Behalten der annektierten ukrainischen Gebiete (Krim, Luhansk, Donezk, Teile von Saporischschja und Cherson)
- Kompletter Rückzug ukrainischer Streitkräfte aus den beanspruchten Gebieten im Tausch für Waffenstillstand
- Verzicht der Ukraine auf Nato-Beitritt
- Weitreichende Rechte für russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine
- Ende westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine
- Stopp der ukrainischen Mobilmachung
- Mögliche Waffenruhe für Luftangriffe
Putin-Trump-Gipfel zum Ukraine-Krieg: Was die USA wollen
- Schnellstmögliche Beendigung des russischen Angriffskrieges
- Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien
- Möglicher Gebietstausch als Lösung
- Direkte Verhandlungen zwischen Putin und Selenskyj (mit möglicher US-Beteiligung)
- Prüfung von Putins Friedensbereitschaft und -bedingungen
Weiter südlich legten im Oktober 2022 zwei Russen mit ihrem Boot auf der Sankt-Lorenz-Insel an, knapp hundert Kilometer von der sibirischen Küste entfernt. Sie beantragten Asyl in den USA, weil sie nicht im Krieg gegen die Ukraine kämpfen wollten. Seit Jahren fängt die US-Armee regelmäßig russische Flugzeuge ab, die sich dem US-Luftraum in Alaska nähern.
Als der Zar Alaska verkaufte, wusste er noch nicht, welche Schätze an Öl, Gas und Edelmetallen sich dort im Boden verbergen. Doch Moskau hat keine Ambitionen, Alaska zurückzubekommen. „Auch dort ist es kalt“, sagte Putin einmal.
Alaska-Gipfel zum Ukraine-Krieg: Kann Trump Putin zum Frieden zwingen?
Am Freitag wird es dort auch nicht um das Gebiet von Alaska gehen, sondern um das Territorium der Ukraine und den Ausgang des Ukraine-Kriegs. Trump will, wie er immer wieder angekündigt hat, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine so rasch wie möglich beenden. Er fordert eine Waffenruhe. Nach mehreren Telefonaten mit Putin will er sich nun auch unter vier Augen einen Eindruck verschaffen, ob der Kremlchef bereit ist zu einem Frieden – und unter welchen Bedingungen.

Putin will vor allem die russisch-amerikanischen Beziehungen wieder normalisieren, einschließlich guter wirtschaftlicher Geschäfte für beide Seiten. Dabei ist der Ukraine-Konflikt ein Hindernis – und er hätte gern, dass sich Trump ganz raushält oder es eine Lösung im Sinne Moskaus gibt. Putin erklärte mehrfach, es gehe Russland als größtem Land nicht um neue Gebiete, sondern um die Beseitigung der Grundursachen des Konflikts. Konkret fordert er unter anderem, dass die Ukraine auf einen Nato-Beitritt verzichtet und ihrer russischsprachigen Bevölkerung weitreichende Rechte garantiert.
Die Frage ist, wie geht es nach dem Gipfel weiter: Nach Kremlangaben ist bereits ein Folgetreffen Trumps mit Putin in Russland vereinbart. Beide Seiten haben auch Fragen der atomaren Rüstung auf ihrer Agenda. Der US-Präsident selbst hat angekündigt, nach dem Gipfel zunächst Selenskyj und die Europäer zu informieren. Ob und wie dann weitere Verhandlungsschritte vereinbart werden für eine Waffenruhe und echte Friedensverhandlungen, ist offen. Trump will, dass sich Putin und Selenskyj treffen – er würde auch dazu kommen, wenn man ihn brauche. (bg/dpa)