Immer wieder ist es zuletzt am Fischbachauer Pumptrack zu Konflikten zwischen Radlern und Autofahrern gekommen. Jetzt hat der Gemeinderat ein Maßnahmenpaket beschlossen.
Fischbachau – Die eigentliche Hauptzielgruppe des Fischbachauer Pumptracks glänzte beim Ortstermin des Gemeinderats mit Abwesenheit: die Radlfahrer und ihre Zuschauer. Dies lag jedoch nicht etwa an Desinteresse, sondern vielmehr am Wetter. Im strömenden Regen hätte die schwungvolle Fahrt über die Asphaltbahn im Ortsteil Lehenpoint wohl auch mehr dem Wassersport Wellenreiten geglichen. Also blieb den sich unter Schirme duckenden Gemeinderäten nichts anderes übrig, als sich die in den vergangenen Wochen und Monaten gehäuft auftretenden Konflikte zwischen Radlern und Autofahrern gedanklich vorzustellen. Dass es eng hergeht zwischen dem Pumptrack und der parallel verlaufenden Straße, erfuhr die Gruppe aber dennoch am eigenen Leib. Immer wieder fuhren Autos an ihnen vorbei, einmal sogar ein ausgewachsener Holztransporter.
Wenig Platz wegen Natur- und Hochwasserschutz
Was beim Ortstermin noch verschmerzbar war, nimmt bei schönem Wetter und entsprechendem Andrang auf dem Pumptrack immer öfter gefährliche Züge an. Wie berichtet, hatten sich zuletzt Anwohner im Gemeinderat beklagt, die Radler und ihre Zuschauer würden samt ihrer Sportgeräte und teils sogar mit Anhängern auf der Straße stehen. Wenn dann ein Auto vorbeifahre, gebe es nicht selten auch mal hitzige Wortgefechte, wer denn hier auf wen Rücksicht nehmen sollte. Den Wunsch nach einer Entschärfung der Situation nahm Bürgermeister Stefan Deingruber (CSU) gern auf – und lud zum Beginn der Gemeinderatssitzung am Montagabend zu besagtem Ortstermin.
Es brauchte nicht viele Worte von Trailements-Chef und Pumptrack-Konstrukteur Andi Wittmann, um zu erkennen, warum es rund ums Pumptrack so eng zugeht. Auf der Südseite stellt das Biotop eine unüberwindbare Hürde dar, im Osten und Westen die ausgebaggerte Retentionsfläche für den Hochwasserschutz. „Auf diesem begrenzten Platz mussten wir die beiden Kurse unterbringen“, erklärte Wittmann. Mit der logischen Folge, den Eingang mittig zur im Norden verlaufenden Gemeindeverbindungsstraße hin zu platzieren.
Verlegung des Eingangs wäre nicht sinnvoll
Vor Ort stellte Deingruber ein paar Alternativen vor. Eine Verlegung des Eingangs wäre theoretisch nur auf die Ostseite möglich. Damit würden aber ein paar für auswärtige Besucher schon wichtige Parkplätze wegfallen und obendrein – auch aus Sicht der Polizei – ein neuer potenzieller Gefahrenpunkt geschaffen: „Da müssen die Kinder gleich auf drei Straßen achten.“ Deutlich besser gefiel dem Rathauschef der Vorschlag von Simon Irger (FWG), die Ortsschilder so zu versetzen, dass die gesamte Freizeitanlage, zu der auch ein Spielplatz und ein Barfußpfad gehören, innerorts liegt und damit eine Tempo 30-Beschilderung möglich wird. Ferner könnte man den Zaun eineinhalb Meter von der Straße wegsetzen und damit Platz für einen Gehweg schaffen.
Ein Maßnahmenpaket, das nach eingehender Diskussion am Pumptrack und später im Sitzungssaal des Rathauses auf einhellige Zustimmung der Gemeinderäte stieß. „Eine Verbesserung bei wenig Aufwand“, lobte Bernhard Kafl (FWG). Den Rest müssten Autofahrer und Radler im vernünftigen Umgang miteinander hinbekommen. Auch Michael Gartmaier (CSU) gefielen die geringen Kosten bei dieser Variante. Auf Anregung von Eva Köhler (Grüne) versprach Deingruber noch, auch den Balken am jetzigen Eingang noch mal zu versetzen, damit Fahrradanhänger leichter daran vorbeikommen.