Bildungsmaßnahmen in den ärmsten Ländern der Welt fördern: Ganz in diesem Sinne wirkt bereits seit über 34 Jahren der Peitinger Verein „Familien helfen Familien“. Nun lud er zur Jahresversammlung.
Peiting – Bereits seit über 34 Jahren gibt es den Verein „Familien helfen Familien“ in Peiting. Dass bei dem jeder gespendete Cent direkt bei den Betroffenen ankommt, davon konnten sich die zahlreichen Besucher der Jahresversammlung im voll besetzten Pfarrsaal in Peiting überzeugen. So erhielten im vergangenen Jahr wieder über 5000 Schüler in Malawi und Südsudan – organisiert vom Verein „Mary‘s Meals“, den die Peitinger unterstützen – eine nahrhafte Mahlzeit.
„Die Schulspeisung motiviert die Kinder nicht nur, in die Schule zu kommen, sondern ist auch die einzige Nahrung, die die meisten Schüler am Tag zu sich nehmen.“ Das hat Köchin Faida dem Peitinger Verein geschrieben. Und Godfrey ergänzt: „Die Kinder kommen schon um 6 Uhr morgens zur Schule, weil sie den Brei bekommen wollen. Das bedeutet, dass es dort, wo sie herkommen, kein Essen gibt.“ In dem Bericht heißt es weiter: „Schüler Mischek achtet darauf, dass er früh zur Schule kommt, damit seine kleine Schwester zusammen mit den anderen Kindern in den Kleinkinderklassen zuerst Brei bekommen kann. Wir empfangen dann nach den Kleinen unser Essen.“
„Familien helfen Familien“ sammelte 2024 insgesamt 1760 Weihnachtspäckchen
Allein über 131 500 Euro konnten im Jahr 2024 in die Projekte gesteckt werden, wie aus dem Kassenbericht von Josef Humpl hervorging. Nicht eingerechnet darin die 1760 Weihnachtspäckchen aus 35 Pfarreien für den Transport in den Südwesten Rumäniens.
Wie aus dem Jahresbericht der Vorsitzenden Marianne Spindler hervorging, konnten dank großherziger Spendenbereitschaft auch in Lemberg Arme und Binnenflüchtlinge wieder mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden. Ebenso konnte wieder der Lebensunterhalt von 30 Buben im Kinderheim Bortniky in der Ukraine unterstützt werden. Wie auch den Kriegswaisenkindern von Bischof Volodymyr geholfen werden konnte.
Die von Pater Ruslan betreuten Kinder der vergangenen 20 Jahre sind allen Peitinger Vereinsmitgliedern vertraut, und so traf es die Besucher bei der Versammlung ins Herz beim Bild von Vasil, der laut Spindler im Alter von 25 Jahren im Krieg in Bachmut sein Leben verlor.
„Urgesteine“ konnten sich zurückziehen
Strahlende Gesichter gab es dagegen bei der Bildpräsentation von Claudia Weiß aus Ruanda: Als Hilfe zur Selbsthilfe erhielten dort äußerst arme Familien wieder Ziegen als Lebensgrundlage. So schreibt Grace: „Die Ziege wird mir zusätzlich Mist geben, und meine Felder werden eine gute Ernte haben.“
Mit verschiedenen Aktivitäten hält der Verein „Familien helfen Familien“ den Blick auf die Not in der Welt das ganze Jahr über in Peiting und Umgebung wach. Angefangen vom Primel-, Minibrot- und Mistelverkauf über die Benefiz-Maiandacht, die Herz-Jesu-Messe auf dem Bühlach und die Aktion „Kauf ein Kilo mehr“ bis hin zur Weihnachtspäckchen-Aktion. „Unsere Hilferufe sind mit unglaublicher Sorge, Liebe und Spendenbereitschaft beantwortet worden“, zeigt sich Spindler hoch erfreut. Sie dankte allen Helfern, Partnern und Spendern für ihr unermüdliches Engagement.
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Erfreulich sei auch die Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern, sagte Spindler: So konnten sich die „Urgesteine“ Hans Atzenbeck, Peter Bertl und Christa Schelle altersbedingt getrost zurückziehen. Bei den Neuwahlen wurden Marianne Spindler als Vorsitzende, Martin Bader als Stellvertreter und Josef Humpl als Kassier in ihren Ämtern bestätigt.
Neuer Schriftführer des Vereins ist Xaver Fischer. Beisitzer sind Christian Böck, Anita Eicher, Theresa Ettmüller, Sieglinde Fritsch, Josef Lieb und Christoph Schneider. Als Kassenprüferinnen fungieren Christa Heiß und Juditha Wolf.