Café Schatzinsel: Ein Ort der Gemeinschaft und Aktivität für Senioren

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Rund zehn Besucher kommen jede Woche ins Café Schatzinsel. Fürs Programm sind unter anderem Angela Feustle (hinten l.) und Annette Steiner (hinten sitzend) sowie zwei Ehrenamtliche (hinten) zuständig. © Elena Benedikt

Viel mehr als nur eine gemeinsame Kaffeerunde bietet das Café Schatzinsel in der Schongauer Altstadt wöchentlich Senioren. Das Angebot der Ökumenischen Sozialstation soll sich wie ein Urlaubstag anfühlen.

Schongau - Es wird angeregt geratscht, Kaffee geschlürft und nachgeschenkt, selbstgebackener Kuchen gegessen – im Café Schatzinsel geht es am Mittwochnachmittag gesellig zu. An zwei Tischen sitzen Senioren und Mitarbeiter und lassen es sich schmecken. So beginnt das Treffen jede Woche. Doch wie immer gilt: Es ist noch viel mehr geplant. Angela Feustle erzählt den Besuchern der Tagesbetreuung, die von der Ökumenischen Sozialstation angeboten wird, was man heute gerne gemeinsam machen würde. Für die Neugierigen steht es auch schon auf einer Tafel zum Nachlesen: Ein Sitztanz, bei dem jeder mitmachen kann, ist ebenso geplant wie das Basteln eines Osterhasen und ein Frühlingsbingo.

„Die Struktur ist immer gleich“, so Feustle. Bewegung und Gedächtnistraining werden immer angeboten. Und eine Aktivität, saisonal angepasst. Gebastelt werde gerne. So habe man in den vergangenen Wochen etwa Osterkörbe gebastelt oder Zweige bunt verziert. Auch Gesellschaftsspiele („Elfer raus“, „Mensch ärgere dich nicht“) sind beliebt.

Gemeinsam Kochen, Tanzen, Basteln

„Letztes Mal haben wir gekocht“, erzählt Esther, die regelmäßig ins Café Schatzinsel kommt. Gemüsesuppe habe es gegeben. Die möge sie eigentlich nicht so gerne, in der Gruppe habe es aber gut geschmeckt. Vom Waschen, Schnippeln bis zum Kochen – alles werde gemeinsam gemacht. Zu Beginn musste das „Gehirn angekurbelt“ werden. Weil überlegt wurde, welches Gemüse man da hatte. Manchmal gehe man auch spazieren oder zum Eisessen, erzählen die Senioren. Einmal im Jahr stehe ein größerer Ausflug an: Zur Kreszenzia-Kapelle, auf die Käsealm oder in den Märchenwald etwa.

Vieles ist auf einer Fotocollage festgehalten, auf die Annette Steiner zeigt. Mit Feustle betreut sie die Senioren heute. Mindestens eine Fachkraft sei immer da. Das Team bestehe aus sechs festangestellten Mitarbeitern, die sich abwechseln. Unterstützung bekommen sie von zwei Ehrenamtlichen.

Das Ziel: Die Senioren sollen so lange wie möglich in ihrem Zuhause wohnen bleiben können. Vor zehn Jahren wurde das Projekt ins Leben gerufen, seitdem sind es um die zehn Personen, die das Angebot mittwochs nutzen. Natürlich gebe es immer wieder Änderungen. „Manchmal hört man, dass jemand doch ins Altenheim musste oder gestorben ist“, erzählt Esther. Die Gruppe bete dann, schaue mal auf dem Friedhof vorbei. Es stoßen aber auch immer wieder neue Personen dazu. Diesmal sind es zwei Frauen, die sich das Café anschauen wollen. Sie werden herzlich aufgenommen, sogar mit Applaus begrüßt. „Neue Gäste sind immer willkommen“, sagt Feustle.

Jubiläumsfeier für Mai geplant

Die Gemeinschaft sei wichtig, etwas vorzuhaben, für das man sich schick macht. Der Tag soll sich anfühlen wie ein Urlaubstag, so Steiner. Für die Senioren und ihre Angehörigen, denen Freiräume geschaffen werden. „Uns werden Schätze anvertraut und wir versuchen, eine Insel für sie zu sein“, erklärt sie die Namensgebung. Selbstzahler kommen in die Tagespflege, auch eine Abrechnung über die Verhinderungspflege sei möglich.

Im Sitzkreis wird sich zur Musik bewegt.
Im Sitzkreis wird sich zur Musik bewegt. © Elena Benedikt

Bevor es an weitere Aktivitäten geht, ist Bewegung angesagt. Dazu wird ein Stuhlkreis gebildet. Im Sitzen nehmen alle nach ihren Fähigkeiten teil. „Grüß dich“ schallt es aus dem CD-Player, während sich die Menschen zueinander beugen, Hände schütteln. Weiter geht‘s mit einem „Handplattler“ sowie einer „Bergwanderung“. „Auf den Auerberg“, sagt ein Mann, als gefragt wird, auf welchen Berg man steigen könnte. Und so werden die Arme geschwungen und gestampft. „Vom Hals bis zu den Füßen – alles wird bewegt“, so Steiner.

Auch bei der Jubiläumsfeier zum Zehnjährigen, die für den 21. Mai geplant ist, wollen die Senioren Tänze vorführen. Sie sind vorbereitet. „Die CD hat letzes Mal schon ein bisschen gehackelt“, erzählt Steiner. „Aber es haben einfach alle textsicher mitgesungen.“

Das Café Schatzinsel

ist jeden Mittwoch von 13.30 bis 17.30 Uhr im Mohrenhaus (Karmeliterstraße 2) in Schongau geöffnet; Schulferien ausgenommen. Weitere Infos und Anmeldung unter sozialstation-oberland.de oder Tel. 08861/24040.

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