Kim treibt Waffenentwicklung voran: Nordkorea testet strategischen Marschflugkörper
Die Spannungen zwischen Südkorea und seinem nördlichen Nachbarn nehmen weiter zu. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un treibt die Waffenentwicklung voran.
Pjöngjang – Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA hat Nordkorea am Mittwoch (24. Januar) einen neuen strategischen Marschflugkörper getestet. Die neuartige Rakete mit der Bezeichnung „Pulhwasal-3-31“ befindet sich noch in der Entwicklung. Der Test ist laut Pjöngjang auch Teil des Prozesses zur Aktualisierung des Waffensystems des Landes gewesen. Die Bezeichnung als strategische Waffe könnte darauf hindeuten, dass Nordkorea den Marschflugkörper für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe konzipiert hat.
Südkoreas Militär hatte am Mittwoch mehrere in Nordkorea gestartete Marschflugkörper erfasst. Diese fielen demnach ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China. Es wurden zunächst keine weiteren Details genannt. Nordkorea hatte bereits in der vergangenen Woche Berichte über den Test neuer Waffensysteme und Raketentriebwerke, einschließlich einer angeblich atomwaffenfähigen Unterwasser-Angriffsdrohne, veröffentlicht.

Spannungen zwischen Nordkorea und Südkorea nehmen zu
Nordkorea unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen. Im Gegensatz zu ballistischen Raketen sind Tests von Marschflugkörpern nicht von den UN-Verbotsbeschlüssen gegen das weithin isolierte Land betroffen. Solche Waffen können aber ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden. Anders als ballistische Raketen verfügen Lenkflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen derzeit wieder deutlich zu. Schon in den vergangenen zwei Jahren hatte Nordkorea den Umfang seiner Tests mit Raketen und Lenkflugkörpern deutlich erhöht und die Rhetorik gegen die Regierungen in Südkorea und den USA verschärft. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Mehrfach rief er zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf. Die USA und Südkorea, die von Nordkorea als Hauptfeinde betrachtet werden, haben ihre Militärkooperation einschließlich gemeinsamer Militärübungen ausgebaut.
Nordkorea will Beziehungen zu Russland weiter ausbauen
Offenbar versucht Nordkorea zudem seine Beziehungen zu Russland auszubauen, in dem es den russischen Präsidenten Wladimir Putin eingeladen hat. Nordkorea „ist bereit, den engsten Freund des koreanischen Volkes mit größter Aufrichtigkeit zu begrüßen“, sagte Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA vom Sonntag bei einem Treffen mit Putin in Moskau.
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Der russische Staatschef habe seine „Bereitschaft ausgedrückt“, Nordkorea „bald“ zu besuchen, berichtete KCNA weiter. Russland habe sich außerdem „zutiefst dankbar“ für die nordkoreanische Unterstützung für Russlands „Spezialmilitäroperation“ in der Ukraine gezeigt. Choe hatte kürzlich bei einem Besuch in Moskau Putin und den russischen Außenminister Sergej Lawrow getroffen. (erpe/dpa/AFP)