Größerer Penny und bis zu 93 Wohnungen: Neues Quartier nimmt Gestalt an – Debatte um Gebäudehöhe und Parkplätze

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Blick in die Zukunft: Die Animation zeigt, wie in etwa die Bebauung der Penny-Wiese aussehen könnte. Wo derzeit noch der Penny steht (im Norden des Areals) plant die Gemeinde im hinteren Bereich ihr „Windmühlen“-Quartier (r.), vorne sind links und rechts des bestehenden Anwesens zwei Wohngebäude vorgesehen. Mittig breitet sich im EG der neue Penny aus, darüber bieten drei aufgesetzte Riegel Raum für Büros und Wohnungen; an dieses Gebäude kann dahinter ein Bau für eine Senioren-WG oder ambulante Pflege andocken. Im Süden schließt sich ein Wohngebiet mit fünf Bauplätzen an.  © Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München

Wohnen, einkaufen, arbeiten: Otterfing bekommt rund um die Penny-Wiese ein multifunktionales Quartier. Insgesamt umfasst der Bebauungsplan 93 Wohnungen. Der Gemeinderat rang jetzt mit den Dimensionen, diskutierte lange über Parkplätze und Wandhöhen. Eine Mehrheit entschied, den Entwurf nicht aufzuweichen.

Otterfing – Die Knackpunkte waren schon Anfang Juni im Bauausschuss erkennbar und standen jetzt auch im Gemeinderat im Fokus. Trotz langer Vorgespräche pochten am Dienstag (24. Juni) beim Beschluss für den Bebauungsplan „Westlich der Tegernseer Straße“ besonders CSU-Gemeinderäte darauf, die Zahl oberirdischer Parkplätze zu erhöhen, was zu Lasten eines Gebäudes und eines Cafés im „Windmühlen“-Viertel im Norden des Plangebiets gegangen wäre. Zudem wünschten sie sich, dass die höchsten Gebäude niedriger ausfallen.

Jeweils eine 9:6-Mehrheit beschloss aber, mit dem bisherigen Entwurf das Verfahren fortzusetzen. Für das Parken heißt das: Neben den 81 Tiefgaragen-Plätzen unter dem „Urbanen Gebiet“ im Norden – acht Wohngebäude mit 36 Einheiten – sind neben einem Wendehammer acht oberirdische Parker vorgesehen. Bedient werden acht Gebäude mit bis zu 36 Einheiten, vier davon sind in „Windmühlen“-Format angeordnet. „Ich hätte dort gerne mehr oberirdische Stellplätze, weil die Leute dann nicht immer in die Tiefgarage runter müssen“, erklärte Roberto Sottanelli (SPD). Dass viele Menschen häufig das Auto nutzen, gehöre zur „Lebenswirklichkeit“, ergänzte Susanne Weitl (CSU).

Planerin Kathrin Geßl (Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München) hatte dafür Varianten gezeichnet, wofür ein Gebäude, das unter anderem ein Café beherbergen soll, Platz abgeben müsste. „Bauraum für Stellplätze opfern, da gehen wir nicht mit“, erklärte Katrin Exner (FLO).

Thomas Hogger (Grüne) wies darauf hin, dass im Plangebiet deutlich mehr Parkflächen als nötig ausgewiesen seien. Der Penny-Neubau, der nach Süden und näher an die Straße rückt, bekommt 35 offene Stellflächen und 32 weitere in einem Parkdeck, das den Süden des mächtigen Gebäudes abschließt. Da in den Häusern, die auf den Penny gesetzt werden, 20 bis 30 Wohnungen sowie Praxen und Büros geplant sind, wird auch darunter eine Tiefgarage mit 78 Plätzen gebaut.

Die beiden Tiefgaragen, der neue Penny und das „Windmühlen“-Quartier werden über die bisherige Zufahrt von der Staatsstraße erschlossen. Laut Verkehrsgutachten sei eine Ampelanlage nicht unbedingt nötig, erklärte Bauamtsleiter Hubert Zellner: „Die Linksabbiegespur reicht. Falls es wider Erwarten doch Probleme gibt, lässt sich eine Ampel nachrüsten.“

Auf Bitte des Bauauschusses hatte Planerin Geßl die Höhe der beiden höchsten Gebäude des Penny-Komplexes auf eine Firsthöhe von 13,50 Meter gedrückt – niedriger als ein Wohnhaus an der Haidfeldstraße. „Der Supermarkt unter den Gebäuden braucht diese Höhe“, erklärte sie; zudem würde die Baumreihe an der Straße die Höhenwirkung dämpfen.

„Das schaut grauenvoll aus“, fand dagegen Josef Killer (FW), „mir ist das zu verdichtet. Weniger ist schöner.“ Gerhard Heimerer (CSU) wies darauf hin, dass weniger Höhe ein Stockwerk koste. „Am Ende muss sich das für einen Investor rechnen.“ Und man brauche jetzt dringend Wohnungen, betonte Jakob Falkenhahn (SPD).

Der Entwurf wird im Sommer öffentlich ausgelegt. Im Herbst wird der Gemeinderat mögliche Einwände prüfen und das Verfahren fortführen. Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) geht davon aus, dass frühestens 2028 zunächst der Penny-Komplex gebaut wird. „Es entstehen nicht 93 Wohnungen auf einen Schlag, das wird sich über viele Jahre ziehen.“

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