Medaillen alleine machen nicht glücklich: Schwimmer aus Weilheim zeigt sich selbstkritisch

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Mehr geht nicht: Moritz Hoffmeyer aus Weilheim, für Grün-Weiß Holzkirchen startend, holte bei der Kreismeisterschaft acht Siege in acht Rennen und gewann überlegen die Mehrkampfwertung der Junioren. © Privat

Moritz Hoffmeyer hat in den vergangenen Wettkämpfen zahlreiche Top-Platzierungen geholt. Dennoch zeigte sich der Weilheimer selbstkritisch.

Weilheim – Nur an Medaillen und Pokalen will sich Moritz Hoffmeyer nicht messen lassen. Dem Schwimmer (Jg. 2005) aus Weilheim ist auch wichtig, mit welchen Zeiten er aus dem Wasser steigt. Diesbezüglich war Hoffmeyer bei seinen drei jüngsten Wettkampfauftritten „ziemlich enttäuscht. Im Wasser hatte es sich eigentlich ganz gut angefühlt, aber es war einfach nicht wirklich schnell.“

Vor allem auf seiner Hauptlage, Rücken, „ist gerade der Wurm drin, der Start und das Timing bei der Wende passen im Moment einfach nicht“. Gleichwohl stimmte die Medaillenbilanz: Bei 15 Starts holte er zwölf Podestplätze sowie einen Siegespokal für die Mehrkampfwertung.

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Es ist jetzt aber auch nicht so, dass Hoffmeyers stagnierende Leistungskurve in Sachen „Zeiten“ selbst verschuldet waren. Der Fachoberschüler hatte einfach – durch die Abiturprüfungen – andere Prioritäten zu setzen. Im Vorfeld hatte er auch eine dreimonatige Wettkampfpause eingelegt. „Vom Kopf her passt es nach dem Abi-Stress einfach noch nicht, habe noch nicht wieder die alte mentale Stärke und Konzentrationsfähigkeit“, so der Weilheimer.

Ein Highlight war für Hoffmeyer auf alle Fälle der Start bei der 72. süddeutschen Meisterschaft. Mit seinen Vereinskollegen vom SV Grün-Weiß Holzkirchen hatte er sich für die 4 x 200-Meter-Freistil-Staffel qualifiziert. Mit der Teilnahme „ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so Hoffmeyer. Für ihn war‘s „ein großes Erlebnis“, sich jahrgangsübergreifend mit der süddeutschen Elite zu messen.

Fünf Sekunden unter der Meldezeit

Die Holzkirchener lieferten mit 8:52,00 Minuten eine beachtliche Leistung ab. Ihre Meldezeit unterboten Kai Bjanrne Niederau (2:09,38), Hoffmeyer (2:14,17), Korbinian Miciecki (2:22,56) und Ludwig Huber (2:05,49) um fünf Sekunden. Mehr als der elfte Platz war in dem hochklassigen Teilnehmerfeld aber nicht drin. Die SG Frankfurt (7:50,31) holte sich den Titel. Die Frankfurter räumten in Ingolstadt alle drei Staffel-Siege ab und sind amtierender deutscher Mannschaftsmeister.

Nur wenige Tage darauf startete Moritz Hoffmeyer beim Jahrgangs- und Mastersschwimmen in Eichstätt. Auf der dortigen 50-Meter-Bahn traten knapp 500 Frauen und Männer an. Hoffmeyer schaffte es bei sechs Einzelstarts fünfmal auf das Podest. Über die 100 Meter Rücken gewann er mit 1:10,54 Minuten die Juniorenklasse. Allerdings misslang ihm die Wende, dadurch zog er sich eine Verletzung am Fuß zu. Am Ende blieb Hoffmeyer rund drei Sekunden über seiner Langbahnbestzeit.

Der lädierte Fuß spielte auch bei den folgenden Einsätzen eine Rolle. Über 50 Meter Schmetterling (29,78) und 50 Meter Freistil (27,98) sprangen jeweils zweite Plätze heraus. Über die 100 Meter Freistil (59,61/3. Platz) schaffte er seine beste „punktbeste Leistung“. Bezogen auf den aktuell gültigen Weltrekord (entspricht 1000 Punkte) holte Hoffmeyer 485 Zähler. Auf seiner Paradestrecke, 50 Meter Rücken, wollte es Hoffmeyer laut einer Mitteilung „nochmals wissen“, doch das Rennen wurde aufgrund eines starken Gewitters über dem Freibad abgebrochen. „Gute Platzierungen, aber schlechte Zeiten“, so lautete Hoffmeyers Fazit.

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Ähnlich äußerte sich der Weilheimer auch nach der Kreismeisterschaft mit Mehrkampfwertung in Holzkirchen. Auf der Kurzbahn (25 Meter) spulte Hoffmeyer ein großes Programm (sechs Einzel-, zwei Staffelstarts) ab. Die Ausbeute war optimal: Bei allen acht Rennen stieg der Weilheimer als Sieger aus dem Wasser. Darüber hinaus gewann er die Mehrkampfwertung bei den Junioren, in die die Resultate von fünf Strecken einflossen. Mit 2041 Punkten gewann Hoffmeyer klar vor seinem Vereinskollegen Jan Hug (1802).

Persönlicher Rekord über 200 Meter Lagen

Auf einer Strecke schaffte der Weilheimer eine Bestzeit – und das gleich bei seinem ersten Rennen: Die 200 Meter Lagen absolvierte er in 2:30,17 Minuten; seinen bisherigen Rekord unterbot er um gut eineinhalb Sekunden. Hinzu kamen Siege über 50 Meter Freistil (26,36), 100 Meter Schmetterling (1:08,32), 100 Meter Rücken (1:06,90), 50 Meter Rücken (30,26) und 100 Meter Freistil (59,01).

In den Staffeln „lief es etwas besser“, stellte Hoffmeyer fest. Über 4 x 50 Meter Lagen absolvierte er die Rückenstrecke vier Zehntelsekunden schneller als im Einzel. Mit den Holzkirchener Kollegen gelangen ihm zwei Staffelsiege. „Die Stimmung im Team war bei allen Wettkämpfen wie immer super. Das war dann für mich auch immer wieder ein kleiner Motivationsschub“, so Hoffmeyer.    

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