Fotomotiv zählt zu „bekanntesten Sehenswürdigkeiten“ Münchens: Was sich nach teurer Sanierung ändert
Am Münchner Odeonsplatz entsteht eine Großbaustelle, weil ein Wahrzeichen saniert werden muss. Was den Ort so bedeutend macht.
München – Ursprünglich sollten die Arbeiten 2025 bereits beendet sein. Nachdem sich das Projekt wegen der Corona-Krise und eines zunächst nicht vorgesehenen Zusatzaufwandes verzögert hatte, beginnt die Sanierung erst im kommenden Frühjahr. Die Feldherrnhalle ist als Treffpunkt und Fotomotiv bei Einheimischen und Touristen beliebt. Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) nennt sie ein „herausgehobenes Baukunstwerk im Herzen Münchens“. Insgesamt 12,2 Millionen Euro werden für die Generalsanierung veranschlagt.
Umfangreiche Maßnahmen: Beliebtes Wahrzeichen in München wird generalsaniert
Zwischen 1841 und 1844 wurde die Feldherrnhalle unter König Ludwig I. von Bayern nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet, um die bayerische Armee und ihre Feldherren zu ehren. Als Vorbild diente die „Loggia dei Lanzi“ im italienischen Florenz.

„Die Instandsetzung sämtlicher Natursteinoberflächen sowie die statische Sicherung der umlaufenden Balustrade stellen den Schwerpunkt der Maßnahme dar“, erklärte Minister Füracker. Auch die drei Großbronzen im Halleninneren sowie die markanten Löwenstandbilder aus Naturstein, die die Zugangstreppe flankieren, sollen restauriert werden und danach ihren ursprünglichen Glanz zurückerhalten.
Die Feldherrnhalle: Münchner Ort mit historischer Bedeutung
Zur Zeit des Nationalsozialismus befand sich an der Ostseite der Feldherrnhalle eine Gedenktafel. Sie diente der Erinnerung an die 16 Aufständischen, die während des Hitlerputsches am 9. November 1923 ihr Leben ließen. Es war üblich, dass Passanten dieser Tafel mit einem Hitlergruß Respekt zollten.
Allerdings fanden einige Münchner eine clevere Lösung: Sie wählten die Viscardigasse hinter der Feldherrnhalle als alternativen Weg, um zum Odeonsplatz zu gelangen – ohne den Hitlergruß zeigen zu müssen. Dieser Umstand verlieh der kleinen Gasse den Spitznamen „Drückebergergasserl“. Heute sind es bronzene Pflastersteine in der Viscardigasse, die an diesen leisen Widerstand erinnern.
Minister rühmt Feldherrnhalle als „wichtigen Teil unserer Erinnerungskultur“
Für die dauerhafte Standsicherheit von Gewölbe und Pfeiler sei eine statische Ertüchtigung der Eisenkonstruktion erforderlich. Außerdem ist eine Neuverputzung und eine Neufassung der Putzflächen an der Rückwand der Feldherrnhalle sowie die Sanierung des Daches geplant. Ferner soll in Anlehnung an den historischen Asphaltbelag im Podium ein neuer, dichter Belag aus geschliffenem Gussasphaltestrich eingebaut werden.
Meine news
Die Feldherrnhalle gehöre zu den „bekanntesten Sehenswürdigkeiten unserer Landeshauptstadt“, sagte Finanzminister Füracker vor den anstehenden Arbeiten. „Sie ist ein Ort der Reflexion über die Geschichte Deutschlands sowie ein wichtiger und wertvoller Teil unserer Erinnerungskultur.“