Umfrage zeigt: Merz-Kabinett verliert Rückhalt – zwei Ministerinnen besonders unbeliebt

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Die schwarz-rote Koalition strebt einen Stimmungswandel in Deutschland an. Doch eine aktuelle Umfrage zeigen, dass die Zustimmung zur Merz-Regierung nachlässt.

Berlin – Die neue Regierung ist dabei, ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen und will möglichst keine Zeit verlieren. Nachdem die Ampel-Koalition bei vielen für Unzufriedenheit gesorgt hatte, will Kanzler Friedrich Merz für eine deutlich positivere Grundstimmung sorgen, sowohl in Gesellschaft und Wirtschaft als auch innerhalb der eigenen Regierungskoalition.

Allerdings geht die Zustimmung der Deutschen zur neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz (CDU) aktuell zurück. Das zeigt eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos. Demnach verliert nicht nur das Kabinett insgesamt an Rückhalt in der Bevölkerung – auch einzelne Ministerinnen und Minister büßen an Beliebtheit ein. Ob es an aktuellen Streitpunkten wie der Stromsteuer für alle oder der verpatzen Richterwahl liegt, bleibt offen.

Immerhin: Die Popularität der Koalition aus CDU, CSU und SPD ist zwar leicht gesunken, liegt aber weiterhin deutlich höher als am Ende der Amtszeit der Ampel-Regierung.

Neue Bundesregierung unter Merz verliert an Rückhalt – Zustimmungswerte sinken

Nur 13 Prozent der Befragten sind derzeit „sehr zufrieden“ mit der Arbeit der neuen Regierung aus CDU, CSU und SPD, während 41 Prozent mit der Arbeit unzufrieden sind. Die Netto-Zufriedenheit – also die Differenz aus sehr Zufriedenen und sehr Unzufriedenen – liegt bei -28 Punkten, sieben Zähler schlechter als noch im Juni.

Auch Kanzler Merz selbst verliert an Zustimmung: 16 Prozent äußern sich sehr zufrieden mit seiner Amtsführung, 44 Prozent sehr unzufrieden. Seine Netto-Zufriedenheit liegt damit ebenfalls bei -28 Punkten – ein Rückgang um fünf Punkte.

Verliert an Zustimmung: 44 Prozent sind laut einer Umfrage unzufrieden mit Friedrich Merz als Kanzler.
Verliert an Zustimmung: 44 Prozent sind laut einer Umfrage unzufrieden mit Friedrich Merz als Kanzler. © IMAGO/Christoph Hardt

Umfrage zur Merz-Regierung: Pistorius an Spitze – Zwei Ministerinnen verlieren an Beliebtheit

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kann seinen Spitzenplatz als beliebtestes Regierungsmitglied trotz Rückgangs behaupten. Zwar verliert auch er neun Punkte auf der Beliebtheitsskala, doch mit einer Netto-Zufriedenheit von +11 bleibt er das einzige Regierungsmitglied mit positivem Wert. 37 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit, 26 Prozent sehr unzufrieden. Damit liegt Pistorius weiterhin deutlich vor Arbeitsministerin und SPD-Co-Vorsitzender Bärbel Bas.

Am unteren Ende der Skala steht Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die mit einer Netto-Zufriedenheit von -41 den schlechtesten Wert unter allen Kabinettsmitgliedern erzielt. Mit ihrer Arbeit sind lediglich sieben Prozent zufrieden. Fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) bewertet ihre Arbeit negativ.

Ähnlich schlecht schneidet Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ab mit einem Wert von -38 – ein Rückgang um 17 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Mit ihrer Arbeit sind 48 Prozent sehr unzufrieden, 10 Prozent sind sehr zufrieden.

Umfrage zeigt Stimmungsbild zur Merz-Regierung: Klingbeil verliert Zustimmung

Auch Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) verliert an Zustimmung: Seine Netto-Zufriedenheit sinkt auf -32, nachdem er 15 Punkte zum Vormonat eingebüßt hat. 12 Prozent sind demnach mit der Arbeit des Finanzministers sehr zufrieden, 44 Prozent sehr unzufrieden. Der Popularitätsverlust von Klingbeil spiegelt das Ergebnis der Wahl zum Parteichef auf dem SPD-Parteitag wider. Co-Vorsitzende Bas erreichte dort ein deutlich stärkeres Ergebnis als Klingbeil.

Für die repräsentative Online-Umfrage wurden vom 4. bis 5. Juli 2025 insgesamt 1.000 wahlberechtigte Personen zwischen 18 und 75 Jahren befragt. Die Vergleichswerte stammen aus einer Erhebung vom 30. Mai bis 1. Juni. Die Ergebnisse wurden nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl gewichtet.

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