Mieten in Bayern steigen weiter – vor allem eine Stadt wird immer teurer

  1. Startseite
  2. Bayern

Kommentare

Die Mieten in Bayern steigen weiter an, und Wohnraum ist unter anderem wegen der hohen Nachfrage knapp. Das ist auch für Studenten ein Problem.

Bayern – Wohnraum in Bayern ist teuer. Nun müssen Mieter jedoch immer mehr für ihre Wohnungen zahlen. Wie der Immobilienverband Deutschland mitteilte, ist die durchschnittliche Miete für Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres um fünf Prozent gestiegen. Marktforscher Stephan Kippes ermittelte für den Verband sogar einen Durchschnittspreis von 12,70 Euro pro Quadratmeter.

Mieten in Süddeutschland besonders hoch

Wohnen im Süden von Deutschland ist generell teuer, und Wohnraum gibt es zu wenig. In den vergangenen Jahren sind die Mieten in mehreren bayerischen Städten zudem angestiegen. So führte das Immobilienportal Immowelt einen „2-Jahresvergleich“ zwischen Juli 2022 und Juli 2024 durch. Dazu wurden 14 Großstädte in Süddeutschland untersucht.

Neubauwohnungen in Kirchheim bei München
Die Mietpreise in Bayern steigern immer weiter an. Zeitgleich wird der Wohnraum knapp. © Sven Simon/Imago

Laut Studie stiegen unter anderem die Mietpreise in Nürnberg. So erhöhte sich der Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung in den vergangenen zwei Jahren um 6,1 Prozent. „Generell ziehen die Preise in der gesamten Metropolregion Nürnberg spürbar an. Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch, da die Gegend zu den wirtschaftsstarken Regionen Deutschlands zählt“, so Immowelt.

Am stärksten sind die Mieten in Augsburg angestiegen – und zwar innerhalb von zwei Jahren um 7,8 Prozent. So landet die Stadt mit Durchschnittspreisen von 12,66 Euro pro Quadratmeter auf Platz 4 der teuersten süddeutschen Städte im Süden von.

In München bleiben die Mieten weiterhin besonders teuer

Bayerns Landeshauptstadt ist die teuerste Stadt Deutschlands. Und dort geht die Miete noch schneller hoch als anderswo. In München legten die Mieten binnen Jahresfrist bei Bestandswohnungen um 8,7 Prozent auf 21,20 Euro pro Quadratmeter zu.

Während der Kaufmarkt für Immobilien derzeit noch eher verhalten sei, gebe es bei den Mieten - insbesondere in den Groß- und Mittelstädten - sehr viel mehr Nachfrage als Angebot, sagte Kippes. „Ein wesentlicher Treiber dafür ist, dass viele Interessenten aufgrund der gestiegenen Zinsen den Erwerb von Eigentum nicht realisieren können und daher auf Mietwohnungen ausweichen.“

(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie täglich über alle wichtigen Geschichten aus Bayern.)

Dazu kommt, dass in München immer weniger Wohnungen gebaut und genehmigt werden. Dadurch wächst der Druckt auf den Mietmarkt nur noch weiter. Kippes: „Die staatlichen Fördermaßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus haben bislang noch nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Es muss hier noch deutlich mehr getan werden.“

Hohe finanzielle Belastung auch für Studenten und Auszubildende

In deutschen Großstädten zahlen Studenten und Azubis einem Medienbericht zufolge am meisten für ein WG-Zimmer, nämlich durchschnittlich 479 Euro pro Monat. Wobei die Mieten in München mit durchschnittlich 800 Euro am höchsten sind. Und nun, mit Beginn des Wintersemesters 2024/2025, bleibt der Wohnungsmarkt weiterhin schwierig.

Denn während der Wohnraum weniger wird, fangen immer mehr an zu studieren. So haben sich an der Ludwig-Maximilians-Universität im Vergleich zum vorherigen Wintersemester 2000 Studenten mehr eingeschrieben. Im Wintersemester 2023/24 waren es 52.530, dieses Jahr sind es bereits mehr als 54.500. Auch die Technische Universität München verzeichnet mehr Einschreibungen als letztes Jahr.

„Für Studierende bedeutet dies, dass sie entweder keinen bezahlbaren Wohnraum finden oder zunehmend aus größerer Entfernung pendeln“, sagte Nils Weber, Sprecher des Bayerischen Landesstudierendenrates. Für viele sei es finanziell gar nicht möglich, von zu Hause auszuziehen. Und internationale Studenten müssten oft auf teure Alternativen wie Hotels ausweichen. (fwe mit dpa)

Auch interessant

Kommentare